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Jan Ströher

Über Jan Ströher

Jan hat Anglistik, Romanistik und Betriebswirtschaft studiert und war als Account Manager in der Luftfahrtbranche beschäftigt. Er interessiert sich seit seiner Jugend für Naturwissenschaften, vor allem für Astronomie: Im Alter von 15 Jahren machte er vom Balkon seines Elternhauses die ersten Beobachtungen mit einem Newton-Teleskop.
Jan ist sehr naturverbunden, neben der Astronomie faszinieren ihn auch Tiere und die Meteorologie. Seine Lieblingsobjekte am Himmel sind die großen Planeten, Wolf-Rayet Nebel und Kugelsternhaufen.

Posts verfasst von Jan Ströher

Blog-Archiv

NBX – der neue duale Nebelfilter von IDAS

2. Oktober 2020, Jan Ströher

Mit dem NBX Nebelfilter der japanischen Marke IDAS erscheint jetzt ein neuer, sehr hochwertiger Dualbandfilter auf dem Markt, der vor allem für die Nebelfotografie an schnellen Optiken, zum Beispiel dem Celestron RASA, wirkungsvoll ist. Wie schon die anderen Nebelfilter von IDAS (Astro Hutech) ist auch der neue NBX von absolut einwandfreier Qualität und Verarbeitung.

Die vom japanischen Hersteller Astro Hutech speziell auf astronomische Filter angewandte Beschichtungstechnologie IGAD (Ion-Gun Assist Deposition) wurde ursprünglich für die optische Kommunikation entwickelt, wo eine langfristige Stabilität (> 25 Jahre) bei rauen Feldbedingungen erforderlich ist.

IDAS NBX Nebelfilter 48mm

Dies führt zu Filtern mit robusten Beschichtungen und langfristiger spektraler Stabilität – auch bei extremen Temperaturen und Feuchtigkeit. Diese Stabilität ist besonders wichtig für Bandpasskurven mit steilen Flanken wie H-Alpha, LPS-Filtern und anderen Schmalbandpassfiltern. Filter mit IGAD-Beschichtung beseitigen praktisch die Bandpassverschiebungen von +/- 3 oder 4 nm, die für Standard-Filter typisch sind.

Der NBX ist ein dualer Filter, der sich speziell auf die OIII und H-Alpha Linien konzentriert. Die Transmissionskurven des NBX im H-Alpha und OIII-Bereich verdeutlichen diese beiden Abbildungen sehr gut:

Transmissionskurven in H-Alpha

 

Transmissionskurven in OIII

 

Man sieht, dass der IDAS NBX vor allen Dingen im Einsatz bei sehr schnellen optischen Systemen und Astrographen, wie etwa einem Celestron RASA, besonders lichtstarken Newton-Reflektoren mit Öffnungsverhältnissen zwischen f/2 und f/4 sowie Spezialgeräten, wie beispielsweise dem Officina Stellare Riccardi-Honders 200/600, seine volle Wirkung optimal entfaltet.

 

Der „Pac-Man“ Nebel NGC 281 im Sternbild Kassiopeia

Dabei wird der Kontrast von Emissionsnebeln, welche überwiegend aus Sauerstoff- (OIII) oder Wasserstoffverbindungen (H-Alpha) bestehen, extrem erhöht. Zudem entfallen längere Belichtungszeiten, was in erster Linie dem Einsatz der oben genannten extrem lichtstarken astrofotografischen Optiken, aber auch der speziellen Kontrastwirkung des NBX Filters geschuldet ist. Der Filter ist ideal für die Verwendung an ‚One-Shot‘ Farbkameras und monochromatischen CMOS-Kameras. Ein IR-Blockfilter wird dabei nicht mehr benötigt. Der NBX ist zudem parfokal mit anderen IDAS LPS-Nebelfiltern.

CEM70 mit iGuider – die neueste Innovation von iOptron

17. September 2020, Jan Ströher

Das amerikanische Unternehmen iOptron, welches sich bereits in den vergangenen Jahren einen guten Namen durch innovative, leistungsfähige und ruhige Montierungen machen konnte, hat im April diesen Jahres einen würdigen Nachfolger der beliebten CEM60 auf den Markt gebracht: die CEM70.

Die neue CEM70 kommt mit dem charakteristischen Aussehen der bewährten CEM-Montierungen. ‚CEM‘ steht für Center-Balanced Equatorial Mount. Dieses Design erlaubt ein besonders günstiges Verhältnis von Tragkraft zum eigentlichen Montierungsgewicht. Im Falle der CEM70 ist das Verhältnis 2,3. Die Montierung trägt also mehr als das Doppelte ihres eigenen Gewichts! So ist die CEM70 noch mobil einsetzbar, aber auch eine sehr gute Montierung für Sternwarten.

Die Schrittmotoren und das Zahnriemengetriebe ermöglichen eine hohe Anfahrgenauigkeit im GoTo-Betrieb, aber vor allem verfügen sie über eine sehr präzise Nachführgenauigkeit mit einem periodischen Fehler von unter +/- 3,5 Winkelsekunden! Das alles in der gewohnt angenehmen Laufruhe aller iOptron-Montierungen.

Wie schon die CEM25P oder die CEM60 ist auch das neue Modell bestens für die Astrofotografie ausgelegt. Der Clou ist eine Variante mit bereits integriertem Autoguider („iGuider“)! Darüber hinaus verfügen beide Versionen der CEM70 über eine ST4-Schnittstelle, eingebautes GPS, einen stabilen Transportkoffer, leise Schrittmotoren, die bewährte Go2Nova Handsteuerung, sowie einen dualen Montierungssattel für die Aufnahme von Vixen und Losmandy Prismenschienen.

Mit einer maximalen Zuladung von 31 kg bietet die CEM70 einen großen Spielraum für verschiedene Teleskope plus der entsprechenden Ausrüstung für die Fotografie. Alles in allem ist die neue CEM70 also eine noch transportable Montierung mit durchdachtem Design, nützlichen Funktionen und zusätzlichen Features, die auch eine größere Instrumentenlast noch sicher trägt, leise und präzise nachführt und Sie damit auch bei der Astrofotografie nie im Stich lassen wird! Beide Modell-Varianten finden Sie hier bei uns im Astroshop.

Wiedereröffnung TeleVue Optics

2. Juni 2020, Jan Ströher

In den letzten Monaten wurden auch die USA schwer von der COVID-19 Pandemie getroffen, so dass einige unserer dort ansässigen Hersteller und Lieferanten aufgrund des angeordneten Lock-Down vorübergehend ihren Betrieb schließen mussten. Dies betraf auch die renommierte Firma TeleVue, die sich im US-Bundesstaat New York und damit genau in einem der Corona-Epizentren befindet.

Jetzt haben wir die gute Nachricht erhalten, dass TeleVue seinen regulären Betrieb wieder aufgenommen hat und uns demnächst mit Nachschub beliefern kann!

Vor allem die sehr begehrten Okular-Serien Delos, Ethos, Nagler, DeLite und Panoptic sind somit in Kürze wieder komplett ab Lager lieferbar.

Venus trifft auf Plejaden

3. April 2020, Jan Ströher

Die Venus ist bereits während der vergangenen Wochen nach Sonnenuntergang sehr schön zu sehen gewesen. Sie wird den Abendhimmel durch ihre scheinbare Helligkeit von derzeit -4.6mag und die hohe Position bis Ende April weiterhin dominieren. Aktuell kann man unseren Nachbarplaneten im Sternbild Stier (Taurus) finden und dabei eine tolle Begegnung beobachten: Venus bei den Plejaden (M45).

Der offene Sternhaufen der Plejaden, oder „M45“ im Messier-Katalog, ist seit der Antike auch als „Siebengestirn“ bekannt und ein wunderbares Objekt für ein Fernglas. Auch der Anblick im Teleskop durch ein 2-Zoll Weitwinkel-Okular ist ein Genuss. Hier tummeln sich Dutzende helle junge Sterne, die in blaue Reflexionsnebel eingebettet sind. Die hellsten Sterne können wir unter guten Himmelsbedingungen schon mit dem bloßen Auge sehen. Faktisch besteht dieser Sternhaufen sogar aus etwa 1200 Einzelsternen!

Eigentlich ein typisches Beobachtungsobjekt für den Herbst/Winter, so sind die Plejaden aber derzeit gerade noch einige Stunden zu Beginn der Nacht im Westen sichtbar. Die Venus – aktuell mit 46% beleuchteter Phasengestalt – gesellt sich ab circa 21:30 Uhr MESZ zu den ‚Sieben Schwestern‘, durchläuft den Sternhaufen am 03. April und verschwindet dann gegen 0:30 Uhr MESZ unter dem nordwestlichen Horizont.

Die Venus unterhalb der Plejaden am 01. April 2020 (Foto von Bernd Gährken)

Nutzen Sie das schöne Frühlingswetter

Die momentane Wetterlage erlaubt in den meisten Regionen Deutschlands eine ungestörte Beobachtung dieser seltenen Begegnung. Sowohl die strahlend helle Venus, als auch die Plejaden, sind sehr leicht aufzufinden – zur eindeutigen Identifizierung können Sie natürlich auch eine Sternkarte benutzen. Mit Hilfe eines Fernglases oder Teleskops werden Sie einen tollen Anblick erleben, der sich in absehbarer Zeit so schnell nicht wiederholen wird. Und in der aktuellen Lage gilt: Eine astronomische Beobachtung können Sie auch alleine aus Ihrem Garten, von der Terrasse oder dem Balkon aus durchführen – so begegnen Sie keinen anderen Menschen, sondern nur der Venus und den Plejaden…

Wir wünschen viel Erfolg und Freude bei diesem Ereignis!

Das SR-127 QT: Der neue Stern von DayStar!

11. Februar 2020, Jan Ströher

DayStar – neben Coronado der amerikanische Spezialist für die Sonnenbeobachtung – bringt rechtzeitig zum Beginn des Jahres 2020 einen neuen Refraktor heraus, der alle fortgeschrittenen Beobachter unseres Zentralgestirns begeistern wird. Der ‚SR-127 QT‘ ist trotz der 127mm Öffnung und einer Brennweite von 2667mm (f/21) durch die ausziehbare Taukappe und den Carbon-Tubus erstaunlich leicht, kompakt und damit transportabel. Der Duplet-Achromat ist, genau wie die kleineren Sonnenteleskope von DayStar, ebenfalls wieder in den Varianten „Chromosphere“ und „Prominence“ erhältlich – eine Spezifikation, die sich auf die jeweils eingebaute Quantum-Filtertechnik bezieht. Diese Filter wurden ebenfalls von DayStar entwickelt und sind aufgrund ihrer Bandbreite im H-Alpha Bereich entweder besonders für die Beobachtung der Chromosphäre (Struktur der Sonnenoberfläche, Sonnenflecken) oder die Sichtung von Protuberanzen (Plasmaeruptionen von der Oberfläche in die Korona der Sonne) optimiert. Weiterführende Informationen über Aufbau, Physik und die Prozesse der Sonne finden Sie im Buch „Die Sonne“.

Die Sonne – Eine Einführung für Hobby-Astronomen (Credit: Oculum Verlag)

Die Faszination einen Stern auch am Tage beobachten zu können und dazu noch direkt seine Oberfläche zu sehen, ist für die meisten Amateurastronomen der Reiz, mit der Sonnenbeobachtung zu beginnen. Der Start erfolgt dabei oft über Objektivfilter aus Glas oder Filterfolien in Fassungen, die auf der Teleskop-Öffnung angebracht werden. Egal mit welchem Sonnenfilter man beginnt: BITTE NIE OHNE GEEIGNETEN FILTER DURCH EIN TELESKOP ODER DESSEN SUCHER IN DIE SONNE SCHAUEN! Diesen Grundsatz müssen sich Einsteiger, wie auch erfahrene Beobachter, immer wieder klarmachen. Schnell hat man im „Eifer des Gefechts“ vergessen, den Filter richtig auf das Objektiv zu setzen oder sieht unbedarft durch ein ungefiltertes Sucherfernrohr.

Daystar Filters

 

Neben verschiedenen Spezial-Filtern, vor allem die okularseitigen Quarks, bietet DayStar mit dem neuen SR-127QT  ein leistungsstarkes, voll ausgestattetes Fernrohr für anspruchsvolle Sonnenbeobachter. Im Tubus ist ein Quantum-Filtermodul inklusive elektronischer Kontrolleinheit fest eingebaut. Diese verbaute Etalon-Einheit ist dann je nach Modell für einen bestimmten Bereich des H-Alpha Spektrums modifiziert, der dann eher Oberflächendetails (Chromosphere) oder Erscheinungen am Rande der Sonnenscheibe, wie Protuberanzen oder Flares (Prominence) besser herausarbeitet. Die Halbwertsbreite des Quantum-Filter beträgt ca. 0,07nm (0,7 Ångström). Um einen hohen parallelen Strahlengang zu erreichen, weisen die speziell angebotenen Sonnenteleskope meist ein Öffnungsverhältnis von f/17 bis f/30 auf, also Werte, die man bei klassischen Optiken und selbst bei katadioptrischen Systemen nicht findet. Die Sonne ist so hell, dass man zur Beobachtung eben kein lichtstarkes f/5 Teleskop benötigt, sondern durch einen sehr „entspannten“ f-Index eine optimale Sonnenbeobachtung erreicht wird. Damit dies gelingt sind alle Sonnenteleskope mit einer Barlow– und einer zusätzlichen Shapleylinse ausgestattet. Ist eine Etalon-Filtereinheit fest im Tubusende verbaut – so wie auch hier beim SR-127 QT – sitzt die Barlowlinse vor und die Shapleylinse direkt hinter dieser Einheit.

DayStar SR-127 QT Sonnenteleskop

 

Durch diese spezielle Bauart erreicht auch das neue DayStar-Teleskop ein günstiges Öffnungsverhältnis von f/21. Der Tubus aus Carbon hält zusätzlich das Gewicht niedrig, so dass man trotz der für einen Refraktor recht großen 5″ Öffnung ein kompaktes, transportables Fernrohr hat. Ein robuster Transportkoffer, in dem der Tubus geschützt untergebracht werden kann, ist im Lieferumfang enthalten und damit eignet sich das SR-127 QT auch als Reisebegleiter. Es ist darüber hinaus für den Einsatz innerhalb einer Temperaturspanne zwischen -6° und +38° C ausgelegt.

Ähnliches Foto

Foto der Sonne im H-Alpha Licht (Credit: Sternwarte Eifel)

 

Das bedeutet, dass man mit dem SR-127 QT  zu jeder Jahreszeit Sonnenbeobachtungen durchführen kann und nicht etwa auf Frühling oder Sommer beschränkt ist. Diese Eigenschaften machen das neue Modell aus dem Hause DayStar somit ebenfalls als Begleiter für Sonnenfinsternisse interessant. Selbstverständlich kann das Teleskop auch für die Fotografie verwendet werden: Mit einem optionalen DayStar Reducer kommt man auf eine Brennweite von 1355mm und erhält dadurch ein fotografisch günstigeres Öffnungsverhältnis von f/10,7.

SR-127 QT (Credit: DayStar)

Entdecken auch Sie die Faszination Sonne mit dem neuen SR-127 QT!  Beide Varianten des Modells sind ab sofort in unserem Shop erhältlich.

Gute Beobachtungsbedingungen für die Venus

14. Januar 2020, Jan Ströher

Unser „Schwesterplanet“ Venus wird sich in den kommenden Wochen zu einem guten Beobachtungsobjekt entwickeln. Der Planet ist zwar ohnehin ein helles, leicht auffindbares Objekt am Morgen- oder Abendhimmel, aber er befindet sich meist sehr nahe am Horizont mit dementsprechender atmosphärischer Luftunruhe und eher kurzen Beobachtungszeiten. Dies wird sich etwa ab Ende Januar verbessern, wenn die Venus kontinuierlich heller und länger am Abendhimmel zu sehen sein wird. Der Planet ist dann direkt nach Sonnenuntergang problemlos mit bloßem Auge aufzufinden und wird knapp vier Stunden zu beobachten sein.

Für die Beobachtung eignet sich bereits ein gutes Fernglas, wie zum Beispiel das Omegon Nightstar. In Teleskopen ab etwa 90mm Öffnung kann man die Venus schon als kleine Scheibe erkennen. Der Planet zeigt uns dabei, genau wie der Mond, verschiedene Phasen – allerdings bleiben Oberflächendetails aufgrund der sehr dichten Atmosphäre verborgen. Die Wolkenstrukturen kann man dann sehr gut mit Teleskopen ab 130mm Öffnung erkennen. Zur Verstärkung des Kontrastes empfiehlt sich dazu der Einsatz eines geeigneten Filters (violett, dunkelblau, blau).

Weitere hilfreiche Informationen zu Farbfiltern finden Sie hier!

Credit: EXAME/JAXA/Divulgação, Brasilien

Die Venus ist der zweitinnerste Planet unseres Sonnensystems und hat ungefähr die Größe der Erde. Ihre Atmosphäre besteht aus Kohlendioxid, Stickstoff, Schwefeldioxid und verschiedenen Edelgasen. Diese Zusammensetzung in Verbindung mit ihrer Nähe zur Sonne macht unseren Nachbarplaneten zu einer lebensfeindlichen und geheimnisvollen Welt. Bei ihrem Umlauf um die Sonne rotiert die Venus dabei rückläufig, d.h. genau gegenläufig zu unserer Erde. Auf der Venus ist daher im Westen Sonnenaufgang und im Osten Sonnenuntergang. Der Planet ist nach unserem Mond das hellste Objekt, aber genau wie Merkur nur am Morgen- oder Abendhimmel sichtbar – daher rührt auch die Bezeichnung „Morgen“- bzw. „Abendstern“.

Ab Mitte Januar dominiert die Venus unseren Abendhimmel direkt nach Sonnenuntergang am südwestlichen Horizont. Sie erhöht dabei bis Ende März ihre Position von ca. 25° auf 46° und erreicht bis Ende April eine Helligkeit von -4.7mag. Sie wandert in diesem Zeitraum an den Westhorizont und durchläuft die Sternbilder Wassermann (Aquarius), Fische (Pisces) und Widder (Aries). Im April erreicht sie dann den Stier (Taurus) und ist Anfang April sogar in der Umgebung der Plejaden (M45) aufzufinden.

Am Besten benutzen Sie zur Verfolgung der Venus von Januar bis Mai auch eine Sternkarte.

Credit: Planetarium Bochum

Wir wünschen viel Spaß und Erfolg bei der Venus-Beobachtung 2020!