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Marcus Schenk

Über Marcus Schenk

Marcus ist Amateurastronom, Texter, Autor und Liebhaber des Nachthimmels. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos.
Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.

Posts verfasst von Marcus Schenk

Blog-Archiv

Tipp zum Wochenende: Der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresák

13. April 2017, Marcus Schenk

Der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresák stand Anfang April in Erdnähe. Am 14. April erreicht er seine geringste Distanz zu Sonne. Seine gute Position am Himmel und seine große Sonnennähe von 156 Millionen Kilometern machen ihn zu einem interessanten und hellen Objekt. Beobachten Sie ihn jetzt, denn er wird schon wieder schwächer.

41PTuttle

Der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak im Sternbild Großer Bär am 25.3.2017, Bild: B.Gährken

 

Größte Helligkeit an diesem Wochenende

Der Komet steigerte seine Helligkeit in den letzten Monaten deutlich. Dieses Wochenende wird er seinen größten „Glanz“ erreichen. Er liegt dann bei 7 Größenklassen, also knapp unter der Grenze für die Sichtung mit dem bloßen Auge. Doch aufgepasst: Einige Beobachter munkeln schon von einem leichten Rückgang der Helligkeit. Am besten Sie beobachten so bald wie möglich. Wenn er nicht doch noch einen Helligkeitsausbruch bekommt. Schließlich erreichte er im Jahr 1974 einen gigantischen Burst und steigerte sich um 10 Größenklassen auf unglaubliche 4,4mag. Wie sich das Ganze entwickelt, weiß keiner so genau. Lassen wir uns also überraschen.

Hoch am Himmel für alle sichtbar

41P/Tuttle-Giacobini-Kresák liegt für uns Nordhalbkügler in einer perfekten Beobachtungslage. Im Februar begann er seine Bahn im Frühlingssternbild Löwe und wanderte dann von unten durch das Sternbild Großer Bär. Im März kletterte er den Schwanz des Drachen hinauf. Jetzt finden Sie ihn zentral mitten im feuerspeienden Untier. Damit ist der Komet zirkumpolar und die ganze Nacht zu sehen.

Die Mondphase eignet sich dieses Wochenende perfekt für einen Blick nach oben. In den Abendstunden können wir in absoluter Finsternis beobachten. Das ist gut, denn die Koma eines Kometen ist diffus und durch das Mondlicht wäre die Beobachtung empfindlich gestört. Erst gegen Mitternacht sehen wir im Osten, die hell erleuchtete Mondkugel aufgehen.

So einfach finden Sie den Kometen

Den Kometen zu finden ist gar nicht schwer. Sie können sich zum Beispiel vom Polarstern aus nähern oder vom Kopf des Drachen. Ziehen Sie eine gerade Line vom Kopfstern β Dra Rastaban zum  2,7mag hellen Stern η Dra. Auf halber Strecke in etwa 6° Entfernung treffen Sie am Abend des 14.04 auf den Kometen. Sie können sich natürlich auch anders nähern: Dabei bilden Sie aus den hinteren Kastensternen eine gerade Line, die Sie wieder bis zum Stern η Dra verlängern. Beobachten Sie jetzt mit einem 8×56 Fernglas, dann ist der Kometen nur noch einen Gesichtsfelddurchmesser entfernt.

Am 15.04 ändert sich die Situation nur ein wenig: Dann hat sich 41P/ nur etwa 1,5° Richtung Rastaban weiter bewegt.

Generell: Zum Aufsuchen benutzen Sie am besten ein Teleskop mit einem langbrennweitigen Okular und einem möglichst großen Gesichtsfeld. Mit etwas Geduld sollten Sie den Kometen dann finden. Dank seiner recht großen Koma, ist er auch im Fernglas gut zu erkennen. Während seiner Erdnähe schaffte es die Koma (also die Hülle) auf den erstaunlichen Wert von einem Vollmonddurchmesser. Mit einem Großfernglas und einem stabilen Stativ sollte der Komet eine interessante Beobachtung bieten.

Karte zum Aufsuchen, zum Vergrößern anklicken, Stellarium

Karte zum Aufsuchen, zum Vergrößern anklicken, Stellarium

Noch weitere Kometen?

41P/ ist nicht der einzige Komet. Zwischen Wassermann und Steinbock finden Sie C/2015 ER61 Panstarrs. Der Komet hatte einen Helligkeitsanstieg und leuchtet jetzt mit einer Helligkeit von 6,5mag. Genauso wie Komet C/2017 E4 Lovejoy, auch er besitzt eine Helligkeit von 6,5mag. Beide Kometen haben leider eine geringe Höhe über dem Horizont und sind erst kurz vor Sonnenaufgang sichtbar.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Beobachtung und außerdem entspannte Ostern!

Tipp zum Wochenende: Jupiter in Opposition

7. April 2017, Marcus Schenk

Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem – ein Gasriese mit 142.000 Kilometer Durchmesser. Am 7. April steht er in Opposition und kommt der Erde besonders nahe. Warum Sie Jupiter dieses Jahr unbedingt beobachten sollen, erfahren Sie in diesem Tipp zum Wochenende.

Ob Jupiter auf dem Kopf steht, ist nicht so wichtig Bild: Carlos Malagon

Unser größter Planet steht im April 2017 in Opposition. Der Durchmesser der Erde würde 11-mal in den Jupiter hineinpassen. Bild: Carlos Malagon

Vom Jupiter aus gesehen ist die Erde ein flinker innerer Planet, der die Sonne viel schneller umkreist als Jupiter das kann. Etwa alle 399 Tage oder 13 Monate überrundet die Erde den Gasgiganten. Sie steht dann für kurze Zeit genau in einer Linie zwischen Jupiter und Sonne. Genau das passiert an diesem Wochenende. Wir haben eine Opposition! Die optimale Lage für schöne Jupiterbeobachtungen.

Das hellste Objekt der ganzen Nacht

Jupiter ist jetzt die ganze Nacht zu sehen und erstrahlt in seiner größten Helligkeit. Mit -2,9 Größenklassen ist er außer dem Mond das hellste Objekt am Himmel. Wenn es dunkel wird, geht er im Osten im Sternbild Jungfrau auf. Seine höchste Position, den Meridian, erreicht er um etwa 1:20 Uhr. Erst in der Morgendämmerung verschwindet Jupiter wieder unter dem Westhorizont.

Von der Erde trennen ihn am 7. April nur 666 Millionen Kilometer. Bei der Beobachtung profitieren wir damit von einem großen scheinbaren Durchmesser von 44“.

Dieses Jahr ist optimal für eine Jupiterbeobachtung

Der Gasriese erreicht in diesem Jahr eine maximale Höhe von 35° über dem Horizont und sitzt nur etwa 5° unter dem Himmelsäquator. Damit ist der Planet gut beobachtbar! Zumindest besser, als in den folgenden Jahren. Denn dann sinkt Jupiter am Himmel immer tiefer. Für uns sinkt damit die Chance auf eine gute Sichtung.

Bei seiner nächste Opposition, am 9. Mai 2018, erreicht er nur noch eine Höhe von 25 Grad. Am 10. Juni 2019 kommt er nur noch auf eine Höhe von 19 Grad. Jetzt ist es also mehr als günstig den Jupiter ausgiebig zu beobachten und zu fotografieren.

Schon kleine Teleskope sind für eine Beobachtung geeignet

Beobachten können Sie den Jupiter sogar schon mit einem 10×50 Fernglas. Noch besser eignet sich ein 15×70 oder 20×80 Fernglas. Befestigt auf einem Stativ können Sie die vier galileischen Monde erkennen. Es sieht fast so aus, als hätte man ein eigenes Planetensystem vor seinen Augen. Mehr ins Detail gehen Sie mit einem 90mm Teleskop. Jetzt erkennen Sie die Wolkenbänder und verdunkelte Regionen am oberen und unteren Planetenrand. Sogar der große rote Fleck ist bei guten Bedingungen sichtbar. In einem 150mm Teleskop oder 200mm Teleskop erkennen Sie eine unglaubliche Detailfülle. Der Fleck ist noch besser sichtbar, Sie sehen weitere Wolkenbänder und Strukturen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Beobachtung von Jupiter!

Astronomische Ostern: 10 Geschenktipps für große und kleine Sternfreunde

6. April 2017, Marcus Schenk

Vogelzwitschern, Sonnenschein, die ersten Osterglocken in der Wiese. Wenn wir da nicht auch den Osterhasen entdecken? Doch warum blickt er so verzweifelt? Hobbyastronomen sind für ihn schon ein Spezialfall. Braucht er etwa noch ein paar Ideen für Ostergeschenke, die er dann verstecken kann?

Zeit ihm zu helfen: Diese 10 Geschenktipps kommen bestimmt gut an.

ostergeschenke

 

1. Als Hobbyastronom sollte man auch zeigen, dass man einer ist. Mit dem Wissensbecher „Astronomie“ – da schmecken Kaffee und Tee (oder der Kakao) doch gleich viel besser.

2. Als Briefbeschwerer oder als besonderer Schmuck im Regal: Das gläserne Sonnensystem zieht garantiert die Blicke auf sich.  Die Planeten in unserem Sonnensystem sehen aus, als würden sie schweben.

3. Ein Stein vom Mond: Ein Geschenk, das jeden Weltraum-Fan glücklich macht. Diese Überraschung gelingt garantiert. Es handelt sich dabei um ein Stück echtes Mondgestein der Bezeichnung NWA 7986. Weitere Infos finden Sie auf der Produktseite.

4. Ein Film über einen der bedeutendsten Physiker unserer Zeit. Der Spielfilm: „Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit“ erzählt die Geschichte von Stephen Hawking.

5. Was ist Was: „Sterne Wunder im Weltall“. Kinder sind von Natur aus Forscher und neugierig auf die Welt. In dieser Dokumentation erfahren Ihre Jüngsten alles Wichtige über das Universum.

6. Der Mond steht so schön am Himmel. Nach oben blicken und ähnlich wie ein Astronaut tausende Krater entdecken. Und dann weiter zum Saturn mit seinem beeindruckenden Ring und zum Jupiter. Oder vielleicht einfach die Rehe am Waldrand beobachten? All das geht mit dem Omegon MightyMak Teleskop – Ein Teleskop für den Himmel und die Natur. Und natürlich auch ganz passend für schöne Eltern-Kind-Erlebnisse.

 

7. Freunde und Lehrer mit fundiertem Weltraumwissen überzeugen: Das geht wunderbar mit dem Planeten und Raumfahrt Quiz-Spiel. Natürlich bringt das Spiel auch Spaß für die ganze Familie.

8. Live in die Sterne blicken ohne Sternkarte und Buch – und trotzdem alles wissen. Das ist möglich mit der Universe2go Sternenbrille. App herunterladen, Smartphone einlegen und schon sehen Sie Sternbilder, Planeten oder Galaxien. Bilder und Namen werden in das Gesichtsfeld eingeblendet. Und der persönliche Himmelsguide erzählt alles wissenswertes über den Himmel. Wenn wir Universe2go mit Augmented Reality haben, können wir uns das Holodeck auf dem Raumschiff Enterprise ja doch sparen.

9. Bastelstunde für die ganze Familie. Die Aufgabe: Baue ein Sonnensystem. Genauer gesagt ein 3D Mobile des Sonnensystems. Die Planetenkugel zusammensetzen, mit den Malfarben anpinseln und an den Mobile-Stäben aufhängen. Das nennt sich dann astronomisches Kunsthandwerk und ganz nebenbei fördert es Wissen und Feinmotorik.

10. Erleben Sie mit diesem Omegon 8 Zoll Dobson-Teleskop mit Push+ Objektfinder ein ganz neues Gefühl den Himmel zu erkunden. Mit diesem Teleskop und dem Objektfinder-System für Ihr Smartphone, finden Sie jeden Planeten und jedes DeepSky-Objekt im Handumdrehen!

Wir wünschen Ihnen eine frohe und entspannte Osterzeit!

Neu: Omegon Oberon Okulare mit 82° Gesichtsfeld

3. April 2017, Marcus Schenk

Die neuen Omegon Oberon Okulare besitzen 82° Gesichtsfeld und bieten damit einen wunderbar freien Blick. Außerdem sind sie wasserdicht und stickstoffgefüllt. Mit einem Preis von unter 200 Euro sind sie erstaunlich günstig und für jeden Hobbyastronom erschwinglich.

Die Omegon Oberon Okulare mit 82° Gesichtsfeld

Die Omegon Oberon Okulare mit 82° Gesichtsfeld

Wasserdicht und stickstoffgefüllt

Sie kennen das sicher, wenn die Okulare nicht mehr so glänzen. Wenn Dreck, Blütenstaub und das Fett von Wimpern auf den Augenlinsen liegt. Dann müsste man eigentlich die Okulare reinigen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn man muss sehr vorsichtig mit optischen Reinigungsmitteln säubern. Das ist bei den Omegon Okularen geradezu genial einfach.

Spülen Sie das Okular einfach unter fließendem Wasser ab. Und schon glänzen die Okulare wieder wie am ersten Tag.

Wir haben ein kurzes Video aufgenommen. Hier sehen Sie, wie Sie diese Okulare einfach aber effektiv reinigen. Viel Spaß beim Ansehen!

Der Vorteil eines großen Gesichtsfeldes

Okulare mit Weitwinkel sind ein Traum für Himmelsbeobachter. Im Gegensatz zu den Standardokularen mit 45° oder 50° Gesichtsfeld bieten Großfeldokulare den Eindruck, im Weltraum zu schweben. Oberhalb von 70° nimmt das Auge keinen Okularrand mehr wahr und der Sternenhimmel erscheint fast grenzenlos. Die Oberon Okulare mit 82° erfüllen diese Aufgabe noch besser, denn hier kann Ihr Auge sogar im Gesichtsfeld wandern.

Die Oberon Okularserie besteht aus sechs Okularen mit den Brennweiten 7mm, 10mm, 15mm, 19mm, 23mm und 32mm. Die drei kleinen Brennweiten sind in 1,25″ erhältlich, und die drei langen Brennweiten in 2″ Größe. Jeder Beobachter weiß, wie schwierig manchmal das Aufsuchen eines Objekts ist. So ein 32mm Oberon Okular macht die Sache schon einfacher: Eine kleine Vergrößerung gekoppelt mit 82° Sichtfeld, macht das große Oberon zu einem perfekten Aufsuchokular.

Doch auch die ein 7mm Okular mit 82° Grad hat klare Vorteile: Die Mondoberfläche bei hoher Vergrößerung betrachten und trotzdem große Areale der Mondlandschaft zu sehen – das ist einfach super.

Die Vorteile der Oberon Okulare im Überblick:
   
•    Beständig: wasserdicht und stickstoffgefüllt – gegen Feuchtigkeit und für langen Halt
•    82° Gesichtsfeld: riesiges Gesichtsfeld fast ohne Begrenzung
•    Griffiger Halt: geriffelte Gummiamierung
•    Edles Design: eloxiertes Alugehäuse

Hier geht’s lang: Weitere Infos finden Sie auf den Produktseiten der neuen Oberon Okulare.

Tipp zum Wochenende: Merkur am Abendhimmel – jetzt beobachten!

31. März 2017, Marcus Schenk

Dieses Wochenende zeigt sich der Planet Merkur von seiner besten Seite. Denn jetzt erreicht er seine beste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres. Außerdem steht er am 1. April in der größten östlichen Elongation zur Sonne. Gehen wir auf die Suche nach dem flinken Merkur.

Der Merkur kurz nach seiner Halbphase, Foto: B.Gährken

Der Merkur kurz nach seiner Halbphase, Foto: B.Gährken

 

Nach der Zeitumstellung geht die Sonne um 19:48 Uhr unter. Schon ab 20 Uhr haben wir die Chance den sonnennahen Merkur dicht über dem Horizont zu entdecken. Das Zeitfenster ist knapp, denn die Sonne hält ihn wie einen Hund an kurzer Leine. Er folgt ihr wenig später und geht um 21:40 Uhr unter. Wir haben also ein bisschen Zeit, ihn mit dem bloßen Auge, mit dem Fernglas oder mit dem Teleskop zu bestaunen.

Der Punkt über dem Westhorizont

Blicken Sie um 20 Uhr nach Westen. Wie auf einer Perlenkette aufgereiht entdecken Sie weit oben den zunehmenden Mond, in der Mitte den Planeten Mars und ganz unten den Merkur. In den nächsten 40 Minuten schreitet die Dämmerung immer weiter voran, Merkur ist immer besser sichtbar, aber er sinkt auch tiefer. Ab etwa 20:45 Uhr wird es schwierig ihn noch zu entdecken. Es sei denn Ihr Beobachtungsort gönnt Ihnen eine hervorragende Horizontsicht.

Sichtbar bis spätestens 10. April

Leider ist seine Sichtbarkeits-Phase nur von kurzer Dauer. Sie begann bereits am 20. März und dauert bis etwa 10. April. Realistisch gesehen wird es nach dem 7. April immer schwieriger ihn zu entdecken. Außerdem sinkt seine Helligkeit von 0mag auf 1,2mag. Ab jetzt haben wir also gut eine Woche Zeit ihn zu erwischen.

Merkurs größter Winkelabstand von der Sonne

Der Merkur ist der Sonne am nähesten gelegene Planet und umkreist sie in nur 88 Tagen in einer elliptischen Bahn. Bei einer östlichen Stellung zur Sonne können wir ihn am Abendhimmel finden. Sein Abstand zur seiner jetzigen größten östlichen Stellung beträgt allerdings nur 19°. Das ist leider nur ein mäßiger Wert, denn maximal kann sie 28° errichen. Unser Vorteil ist aber die Ekliptik, welche im Frühling sehr steil verläuft.

Die Sonnennähe von Merkur führt dazu, dass wir ihn nie mitten in der Nacht sehen können. Manche Menschen haben unseren Innersten Planeten noch nie gesehen. So gibt es zum Beispiel eine Geschichte vom Astronomen Nikolaus Kopernikus. Er soll am Sterbebett gesagt haben, er bedaure es sehr, nie den Merkur gesehen zu haben. Einige behaupten allerdings, diese Worte wärem dem brühmten Astronomen nur in den Mund gelegt worden. Nun ja, das weiß wohl keiner so genau.

Sie jedoch haben jetzt die Chance auf einer erfolgreiche Beobachtung. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Tipp zum Wochenende: Extrem dünne Venus am Morgenhimmel

24. März 2017, Marcus Schenk

Vor einer Woche noch konnten wir die Venus am Abendhimmel bewundern. Doch wenige Tage später verschwand sie, erreichte Ihre untere Konjunktion und schob sich damit vor die Sonne. Jetzt taucht sie auf der anderen Seite der Sonne wieder auf. Und zeigt uns eine extrem dünne Sichel. Ein guter Grund, jetzt früh aufzustehen und die Venus mit dem Fernglas zu bewundern.

 So sah die Venus kurz vor ihrer Konjunktion aus. Bild: B. Gährken

So sah die Venus kurz vor ihrer Konjunktion aus. Bild: B. Gährken

Vom Abendhimmel ist die Venus also endgültig verschwunden. Dafür zeigt sie sich ab diesem Wochenende wieder als Morgenstern mit einer zunehmenden Sichel. Doch was ist daran besonders? Die Venus scheint fast zerbrechlich am Himmel zu stehen, denn sie ist nur zu 1% beleuchtet. Zusätzlich steht sie der Erde mit etwa 42 Millionen Kilometer Entfernung besonders nah. Mit 59″ Bogensekunden scheinbarem Durchmesser können wir sie in einer erstaunlichen Größe sehen.

Der frühe Vogel fängt die Venus

Aber dafür heißt es: Früh aus dem Bett. Um 5:20 MEZ taucht unser Schwesterplanet über dem östlichen Horizont auf. Ab 5:40 MEZ ist der Planet schon etwas höher gestiegen und bietet eine gute Ausgangslage für Ihre Beobachtung. Venus befindet sich nun 2,5° über dem Horizont. Die Sonne steht noch 5° unter dem Horizont und geht erst um 6:10 MEZ auf. Sie haben also nur ein geringes Zeitfenster, aber es reicht für eine Beobachtung. Sicherheitstipp: Achten Sie auf den Sicherheitsabstand zur Sonne oder beobachten Sie nicht, wenn die Sonne schon aufgegangen ist.

Damit beobachten Sie die Venus am besten

Nehmen Sie sich jetzt ein Fernglas zur Hand. Vielleicht einen 10×50 Feldstecher oder noch besser: ein 15×70 oder 20×80 Großfernglas. Im Fernglas erkennen Sie dann deutlich die Phasengestalt der Venus. Oder Sie benutzen gleich Ihr Teleskop.

Wenden Sie Ihren Blick nach rechts, bemerken Sie übrigens auch eine extrem junge abnehmende Mondsichel.

Messiermarathon?

Aproros Mond: Die günstige Mondphase und das letzte Märzwochenende bieten sich wunderbar für einen Messiermarathon an. Er ist nur dieses Wochenende möglich! Was das ist und wie Sie diese ganz besondere Beobachtungsnacht gestalten sollten, erfahren Sie in diesem Blogartikel: Tipp zum Wochenende: Der Messiermarathon im Frühling (mit Checkliste)

Wir wünschen Ihnen ein schönes astronomisches Wochenende und viel Spaß beim Beobachten!

Astronomietag am 25. März 2017: Astronomie erleben für alle

23. März 2017, Marcus Schenk

Der deutsche Astronomietag 2017 findet dieses Wochenende statt. Am Samstag den 25. März öffnen viele Volkssternwarten in ganz Deutschland ihre Tore und zeigen Interessierten den Himmel. Dabei gibt es in diesem Jahr wieder ein spannendes Motto: Sehenswertes an der Sonnenbahn. Hier gibts einen kurzen Blick aufs Thema und Tipps zum Astronomietag.

Bildquelle: NASA

Faszinierende Blicke auf die Planeten gibt es für jeden am Astronomietag,  Bildquelle: NASA

 

Die Planeten unseres Sonnensystems umkreisen die Sonne nicht kreuz und quer, sondern in einer flachen, fast scheibenförmigen Ebene. Diese Ebene wird auch Ekliptik oder Sonnenbahn genannt. Am Himmel kann man sie sich als eine gedachte Linie vorstellen, an der sich die Planeten scheinbar vor dem Sternenhintergrund entlangbewegen. Hier können Sie jede Menge hochinteressante Objekte entdecken.

Das können Sie sehen:

•    Merkur und Mars in der Abenddämmerungim Westen
•    Jupiter (fast die ganze Nacht), Saturn und Venus am Morgenhimmel
•    Was gibt es noch in der Nähe der Ekliptik? Sternhaufen, Nebel und Galaxien

Wo kann man in die Sterne schauen?

Der Astronomietag wurde im Jahr 2003 von der Vereinigung der Sternfreunde e.V. ins Leben gerufen. Seitdem nehmen jährlich 155 Sternwarten in ganz Deutschland teil und zeigen der Öffentlichkeit die Sterne. Etwa 30.000 astronomiebegeisterte Menschen (Quelle: VdS) machen an diesem Tag von den Angeboten gebrauch. Auch an diesem Samstag gibt es wieder etliche gratis Beobachtungsabende, Planetarium-Shows, Workshops und Vorträge. Und vor allem treffen Sie viele nette Menschen, mit denen Sie sich über ein gemeinsames Thema unterhalten können. Der Weltraum, die Sterne und damit die Astronomie gehören zu uns, denn wir sind mittendrin. Machen wir uns bewusst, wie die Welt um uns herum aussieht.

Sie brauchen noch Tipps, welche Sternwarten am Samstag geöffnet haben? Auf der Seite der VdS finden Sie ein umfassendes Verzeichnis. Hier finden Sie bestimmt auch eine Veranstaltung in Ihrer Nähe:

Geöffnete astronomische Einrichtungen

Besondere Empfehlungen unserer Mitarbeiter

Unsere Mitarbeiter hegen einen sehr engen Kontakt und Freundschaft zu den Volkssternwarten rund um Landsberg. Wenn Sie ebenfalls in der Region von Landsberg am Lech, Augsburg oder München leben, sind diese Sternwarten einen Besuch wert.

Astronomische Vereinigung Augsburg
In der Sternwarte Diedorf der astronomischen Vereinigung Augsburg ist einiges geboten. Am Samstag öffnet die Sternwarte von 19:00-24:00 Uhr und bietet bei gutem Wetter einen Beobachtungsabend an.
Dazu gibt es ein passendes Rahmenprogramm:
•    19:15 Uhr Kindervortrag (gehalten durch unseren Mitarbeiter Stefan Taube)
•    20:00 Uhr Vortrag „Sehenswertes an der Sonnenbahn“
•    21:00 Uhr Planetarium
•    Zur späteren Stunde: Fragerunde

Volkssternwarte München
Die Volkssternwarte München öffnet am Samstag zwischen 14:00 und 24:00 Uhr und bietet bei klarem Wetter eine Sternführung an. Auch hier gibt es ein zusätzliches Programm:
•    Vorträge
•    Planetariumsprogramm
•    Führungen in den eigenen Werkstätten
•    Ein großer Basar mit Büchern, Postkarten und mehr

Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.
Die Volkssternwarte Buchloe der Astronomichen Gesellschaft Buchloe bietet bei schönem Wetter ab 19:30 Uhr einen Beobachtungsabend an.
Dann können Sie zum Beispiel durch das große 44cm Newtonteleskop in den Himmel blicken. Ein großer Vorteil dieser Sternwarte ist die günstige Lage und ein relativ dunkler Himmel.

Genießen Sie den Astronomietag 2017 bei hoffentlich schönem Wetter!

 

Video: Teleskopaufbau einfach erklärt

21. März 2017, Marcus Schenk

Wie baut man nur ein Teleskop mit einer parallaktischen Montierung auf? Wenn man das noch nicht gemacht hat, erscheint es gar nicht so leicht.

In unserem neuen Tutorial-Video zeigen wir Ihnen, wie es geht!

Als Beispiel sehen Sie das Omegon AC 90/1000 EQ-2 Teleskop. Viele Einsteigerteleskope sind sehr ähnlich aufgebaut. Auch wenn Sie ein anderes Teleskop besitzen, bringt Ihnen dieses Video viel.

Viel Spaß beim Ansehen.

Tipp zum Wochenende: Der Messiermarathon im Frühling (mit Checkliste)

17. März 2017, Marcus Schenk

Es gibt eine Sammlung von Messierobjekten, die gehört für jeden Hobbyastronom zum kleinen Einmaleins. Es ist der Messier-Katalog! Er umfasst 110 DeepsSky-Objekte. Galaxien, Sternhaufen, Emissionsnebel, planetarische Nebel – das ganze Programm. Zwei Mal im Jahr gibt es die Möglichkeit, in nur einer Nacht alle diese Objekte zu beobachten: der Messiermarathon.

Die erste Möglichkeit die Objekte zu bewundern, bietet sich jetzt im März. Machen Sie doch mit! Wie Sie es anstellen, erfahren Sie im heutigen Tipp zum Wochenende.

Halbmarathon: Unser Kollege Bernd führte 2011 einen fotografischen Marathon durch

Unser Kollege Bernd führte 2011 einen fotografischen Marathon durch

Messiermaraton: Was ist das?

Alle Messierobjekte in nur einer Nacht beobachten? Genau. Das Ganze nennt sich dann Messier-Marathon. Die Idee geht auf amerikanische Amateurastromen in den 70er Jahren zurück. Sie erkannten, dass sich zwischen einer Höhe von 0° und 35° geografischer Breite zweimal im Jahr alle Objekte des Messierkatalogs beobachten lassen. Bei uns in Mitteleuropa sehen wir fast alle Messierobjekte. Verzichten müssen wir aber auf die Objekte M55 und M30, denn die befinden sich am Taghimmel.

Wie läuft die Beobachtung ab?

Ein Sternfreund erwartet mit seinem Teleskop die Dämmerung und beobachtet von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang möglichst viele Objekte. Die Zeit ist knapp. Hundert Objekte in einer zehnstündigen Nacht? Da bleiben nur wenige Minuten pro Objekt zur Verfügung. Es geht in dieser Nacht nicht um Genuss, sondern darum etwas Verrücktes zu schaffen.

Vorbereitung ist alles

Die beste Gelegenheit für die Beobachtung bietet sich um die Neumondphase. Denn dann stört das helle Mondlicht nicht die empfindliche Dunkeladaption, die für Deep-Sky Objekte nötig ist. Als konkretes Datum für die Beobachtung bietet sich das vierte Märzwochenende an – also die Zeit zwischen dem 24. und 26. März. Deshalb lesen Sie diesen Beitrag jetzt schon, jetzt haben Sie noch eine ganze Woche für Ihre Vorbereitungen.

Warme Kleidung, vielleicht etwas zu essen, einen heißen Tee oder Kaffee in der Thermoskanne und eine Sitzgelegenheit. An all das sollten Sie denken, denn im März kann es noch richtig kalt werden. Auch ganz wichtig: ein Beobachtungsplan. Gerade weil die Zeit knapp ist, darf keine wertvolle Zeit verloren gehen. Sie sollten nach einem Plan beobachten, der sich nach den besten Sichtbarkeiten der betreffenden Himmelsobjekte richtet.

Unter diesem Link erhalten Sie eine Checkliste, die auf dem sehr empfehlenswerten Buch Messier Marathon von Don Machholz basiert (erschienen im Cambridge Verlag).

PDF-Checkliste
Hier gibt es eine gute PDF-Übersichtskarte aller Messierobjekte
Als Ergänzung ist ein guter Sternatlas wichtig: Zum Beispiel der Kosoms Atlas für Himmelsbeobachter oder der Pocket Sky Atlas.

Welches Teleskop?

Der Messier-Katalog wurde von dem französischen Kometenbeobachter Charles Messier erstellt. Er lebte von 1730 bis 1817 und nutzte für seine Beobachtungen verschiedene Teleskope bis zu 200 Millimeter Öffnung. Sein Lieblingsinstrument soll aber ein 100 Millimeter Refraktor gewesen sein.

Sie sehen: Um die Messierobjekte zu beobachten, benötigt man kein riesiges Teleskop. Heutige mittlere Amateurteleskope zwischen 150mm und 200mm reichen völlig aus. Zudem dürften Charles Messiers Teleskope bedeutend schlechter als heutige Instrumente gewesen sein.

Ursprünglich beobachtete man den Marathon nur mit manuellen Teleskopen, also ohne eine automatische GoTo-Steuerung.

Alle Objekte selbst zu finden ist eine ganz schöne Herausforderung aber auch ein tolles Gefühl.

Heute kann man natürlich auch GoTo-Teleskope verwenden. Die Herausforderung das Objekt selbst zu finden geht dabei verloren. Doch es ist völlig okay, wenn Sie die moderne Variante des Marathons bevorzugen. Die Hauptsache ist, dass es Spaß macht und Sie das Universum genießen!

Das Omegon Push+ Teleskop mit 200mm Öffnung eignet sich für den Messier-Marathon. Hier entscheiden Sie, ob Sie das Objekt selbst suchen oder das Objektfinder-System nutzen.

Der Praxistest

Wenn Sie einen Messiermarathon planen, ist es sinnvoll, schon ein paar Nächte früher mit ihrem Teleskop zu beobachten. Suchen Sie sich einen geeigneten Beobachtungsplatz und achten Sie auf die richtige Ausrüstung. Ist das Zubehör ausreichend oder fehlt noch etwas? Haben Sie auch Ersatzbatterien für Ihre Rotlichtlampe dabei? Ist Ihr Teleskop justiert? Neben diesen Fragen beobachten Sie einfach schon mal ein paar Deep-Sky-Objekte. Nur so, um warmzuwerden.

Warum einen Messiermarathon?

Man könnte doch auch einfach ein paar Objekte beobachten, dann zusammenpacken und ins Bett gehen. Der Messiermarathon soll bewusst etwas anderes sein. Etwas Besonderes.

Einem Marathon-Läufer, der die 42 Kilometer schaffen will, geht es um die sportliche Herausforderung. Er will eine neue Erfahrung machen oder an seine Leistungsgrenze gehen. Vielleicht ausloten, was für ihn sportlich möglich ist. Es geht darum, etwas zu leisten, worauf er stolz sein kann. Aber es geht auch um ein Gemeinschaftsgefühl. Da starten viele Läufer gemeinsam, sie haben alle ein Ziel, eine Erwartung, sind elektrisiert.

Genauso ist es auch bei einem Messiermarathon.

„Gemeinsam den Messiermarathon zu starten macht die Nacht zu einem Erlebnis“

Einige Sternfreunde begehen dieses Event trotzdem lieber alleine und genießen die Stille der Nacht. Das muss natürlich jeder Sternfreund für sich entscheiden. Was mache ich, wenn ich nicht alle Objekte finde und beobachte? Das ist gar nicht schlimm, schließlich machen wir das Ganze aus reinem Spaß. Und im Herbst wartet schon die nächste Gelegenheit für einen Messiermarathon.

Würden Sie gerne einen Messiemarathon beobachten? Vielleicht nur einen Halbmarathon? Haben Sie das schon mal gemacht? Wir freuen uns auf Ihre Meinung und wünschen viel Spaß beim Beobachten.

Tipp zum Wochenende: Der Mond trifft sich mit dem kleinen König

10. März 2017, Marcus Schenk

Am Abend des 10. März wandert der fast volle Mond am Stern Regulus im Löwen vorbei. Ein Ereignis, dass Sie auf jeden Fall beobachten sollten. Denn es ist schön anzusehen und es demonstriert eindrucksvoll, wie schnell sich der Mond am Abendhimmel bewegt.

Mond über Bergen und See

Am 10. März nähert sich der Mond dem Stern Regulus, Foto: Marcus Schenk

Die Bewegung des Mondes

Blicken wir in den Sternenhimmel, fällt die Mondbewegung uns in der Regel kaum auf. Meist steht der Mond am Himmel und er sieht fast wie angeheftet aus. Man meint, der Mond geht mit den Sternen im Osten auf und im Westen wieder unter. Tatsächlich besitzt er aber auch eine Eigenbewegung (seine Bewegung um die Erde). Und zwar in die entgegengesetzte Richtung der scheinbaren Bewegung der Sterne.

Während sich die Sterne also scheinbar nach Westen drehen, wandert der Mond in östliche Richtung. Er legt dabei pro Sekunde etwa einen Meter zurück oder anschaulicher: Pro Stunde bewegt er sich einen Monddurchmesser nach links.

So trifft der Mond den Regulus

Am Freitag, den 10. März können wir seine Bewegung und die Annäherung an den Stern Regulus wunderbar verfolgen. Übrigens: Der Name Regulus bedeutet im Lateinischen „kleiner König“, es findet also tatsächlich ein königliches Treffen statt.

Wenn es dunkel wird, sehen wir im Osten das Frühlingssternbild Löwe aufgehen. Der Mond beginnt seinen Ausflug rechts vom 1,4 mag hellen Regulus – etwa in 2° Distanz.

Mond und Regulus um 22:30 Uhr

Mond und Regulus um 22:30 Uhr, Stellarium

Das Sternbild Löwe klettert im Laufe des Abends höher und erreicht gegen 23:00 Uhr seine Südstellung. Das ist auch die größte Annäherung des Mondes an Regulus. Denn jetzt trennen die beiden nur noch knapp 1°.

Beobachten wir weiter: In der zweiten Nachthälfte neigt sich das Sternbild Löwe schon deutlich gegen Westen. Jetzt sieht man: Der Mond befindet sich nun nicht mehr rechts, sondern links vom Regulus. Wenn das nicht interessant ist! Wir können also ganz bewusst die Bewegung des Mondes um die Erde und auch scheinbar unter den Sternen verfolgen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Beobachtung!