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Beobachtungen

Posts mit Stichwort 'teleskop-zubehoer'

Blog-Archiv

Sonne im H-alpha: Lunt ST 80 im Test

15. April 2013, Bernd Gährken

Nach langer Durststrecke gab es am 15.April endlich mal wieder sonniges Wetter in Süddeutschland. Die Gelegenheit wurde genutzt, um ein Lunt Solar Systems Sonnenteleskop ST 80/560 LS80T Ha B1800 C PT zu testen.

Mit 80mm Öffnung und einem Blockfilter von 1,8cm gehört es zur Oberklasse der H-Alpha-Teleskope dieses Herstellers. Beim Blick auf die Sonnenoberfläche wurden wir nicht enttäuscht. Die Vielzahl und Feinheit der Details läßt sich kaum beschreiben. Neben einigen kleinen, aber fein strukturierten hellen Protuberanzen, gab es auch einige große, aber schwache Gasausbrüche, die weit in das Weltall reichten. Daneben waren auf der Oberfläche zwei mittlere Fleckengruppen zu sehen. Der visuelle Eindruck wurde durch die Verwendung eines Binokulars des Herstellers Williams Optics weiter gesteigert. Die Beobachtung mit zwei Augen bedeutet gerade bei der Sonne einen gewaltigen Qualitätssprung.

Das Lunt ST 80 PT verfügt über eine Luftdrucksteuerung.
Das Finetunig ist damit genauer abstimmbar, als mit den Kippfassungen günstigerer Geräte. Es gibt ein sehr homogenes Sonnenbild über das komplette Bildfeld. Wir versuchten auch einige Fotos mit einer Canon EOS. Diese Kameras verfügen jedoch über einen H-Alpha-blockenden Schutzfilter. Die Fotos können daher den Eindruck mit dem Auge nicht ganz wiedergeben.

Beobachtung durch ein Lunt80 Sonnenteleskop

Unsere Berater bei der H-alpha Beobachtung der Sonne durch ein Lunt ST80/560 Ha Teleskop mit Binokular

Jupiters NEB ist verschwunden (2 Kommentare)

23. August 2012, Bernd Gährken

Nach der Konjunktion tauchte Jupiter im Juni wieder am Morgenhimmel auf. Dabei bot der Planet einen unerwarteten Anblick. Das NEB war zu einem orangen Streifen verblasst. Das SEB und das NTB erschienen dagegen sehr kontrastreich. In den folgenden Wochen gelang es eine erste Karte in Infrarot zu erstellen. Das NEB ist intensiv rot.  Die Farbe des NEB ist zur Zeit stärker als beim GRF! Das GRF hat aktuell auf der Nordseite keinen dunklen Rand, sondern eine weiße Begrenzung.

Jupiter im IR

Jupiter im IR

Am 1.8.2012 sind Jupiterbilder im visuellen und im Methanband entstanden. Der Vergleich mit dem Methanbild ist aufschlussreich und erlaubt Rückschlüsse auf die Vorgänge die zum Verschwinden des NEB geführt haben. Je dunkler eine Struktur im Methanbild ist desto mehr Methan ist vorhanden. Die hellen Zonen enthalten kaum Methan, da hier Material aus der Tiefe aufsteigt das den Methandunst zu Seite schiebt. Auf den zufällig vor Jupiter stehenden Monden Io und Europa gibt es gar kein Methan. Deswegen sind sie als helles Spots zu sehen.

Jupiter im Methanband und Visuell

Jupiter im Methanband und Visuell

Im Methan ist das NEB unverändert gut zu erkennen. Die Zone zwischen dem NEB und NTB ist dagegen etwas heller. Das NEB ist also nicht real verschwunden, sondern wird durch Eisnebel verdeckt. Ein Effekt der vom häufigeren Verschwinden des SEB gut bekannt ist.

Die Aufnahmen sind mit einer DMK-Kamera und einem Filterrad mit RGB-Filtersatz entstanden.

Fotografie mit Linienfiltern

10. August 2012, Bernd Gährken

In der Zeit um Vollmond ist die Fotografie schwacher Deepskybjekte normalerweise unmöglich. Der Mond überstrahlt alles und die Sternhaufen und Nebel versinken im Hintergrund. Allerdings gibt es für die Gasnebel eine Fotomöglichkeit, die selbst bei Vollmond funktioniert. Mit Hilfe von engen Linienfiltern kann die Störstrahlung soweit reduziert werden, dass selbst unter widrigsten Bedingungen High-End-Fotos möglich sind. Die Gasnebel strahlen nämlich nur auf den Wellenlängen bestimmter Atome. Bei Planetarischen Nebeln und Supernovaresten sind meist die grünen O-III Linien bei 496 nm und 501 nm dominant. Bei Sternentstehungsregionen ist die rote HII-Line bei 656 am stärksten.

Indem man drei Bilder mit verschiedenen Linienfiltern kombiniert, lassen sich Falschfarbenbilder mit physikalisch interessanten Hintergrund generieren. Einzelne Linienfilteraufnahmen kann man auch mit echten RGB-Bildern zu einem L-RGB Bild mit realitätsnahen Farben kombinieren. Bei diesen Fotos kommt die Struktur aus einer tief belichteten Luminanzaufnahme im H-Alpha oder O-III, die dann mit mit dem Farbauszug einer kurz belichteten RGB-Aufnahme kombiniert wird. So sind selbst bei Mond im Lichtermeer einer Millionenstadt tolle Resultate möglich.

Der Nachteil dieser Technik ist der hohe Aufwand bei der Bildverarbeitung. Es gibt jedoch Freewareprogramme wie Fitswork oder Deepskystacker die sehr hilfreich sind. Eine professionelle Software ist Maxim-DL. Ein dazu passendes Buch mit DVD, auf der über 40 nützliche Freeware-, Shareware-, und Demoprogramme enthalten, wäre Digitale Astrofotografie von Axel Martin und Bernd Koch.

Eine Empfehlung wäre auch das Linienfilterset Baader Planetarium LRGBC-H-alpha Filtersatz, das keine Wünsche offen lässt. Mit diesem Set ist man astrofotografisch komplett ausgerüstet. Möglich sind RGB, L-RGB, HII-RGB und Linienfilteraufnahmen in der Hubblepalette. Der Filtersatz besteht aus insgesamt 8 Filtern: Einem Farbfiltersatz mit Rot, Grün, Blau, einem IR-undurchlässigen Luminanzfilter, einem IR-durchlässigen Klarglasfilter sowie drei Schmalbandfiltern für H-Alpha, O-III und S-II. Alle Farbfilter sind hochwertige Interferenzfilter in 2 Zoll. Die Linenfilter haben eine Halbwertsbreite von nur 7nm. Was mit solch engen Filtern möglich ist, zeigt das folgende Foto des sehr schwachen Halos vom NGC 6826. Der Nebel ist auch als „Blinking Planetary“ bekannt. Die Aufnahme entstand bei Vollmond mitten in der Münchener Innenstadt. Das kleine Inset ist ein Bild des Mount Palomar Sky-Survey im Originalformat!

Halo von NGC6826

Halo von NGC6826

Drei Reisemontierungen im Vergleich

2. August 2012, Bernd Gährken

Die Sommerzeit ist Reisezeit. Oft liegt der Urlaubsort in einem wenig industrialisierten Gebiet mit wenig Lichtverschmutzung und zudem gibt es am südlichen Sternenhimmel viele Objekte die man in Deutschland nicht sehen kann. Mit den modernen DSLRs und handelsüblichen Fotoobjektiven kann man schon mit wenigen Minuten Belichtungszeit erstaunliche Übersichtsaufnahmen produzieren. Die Sommermilchstraße mit ihren zahlreichen Sternhaufen und Gasnebeln lässt sich mit Brennweiten zwischen 16 und 200mm gut abbilden.

Milchstraße in Australien

Milchstraße in Australien

Je höher die Brennweite ist, desto genauer muss die Nachführung sein. Um eine akzeptable Genauigkeit zu erreichen, ist eine Einnordung mit einem Polsucher fast unverzichtbar. Am Markt haben sich in den letzten Jahren mehrere Reisemontierungen etabliert die fluggepäcktauglich sind.

1. Am bekanntesten ist sicher das Astrotracsystem, dass in mehreren Varianten angeboten wird. Die Astrotrac kann auf ein normales Fotostativ montiert werden. Im Prinzip besteht der AstroTrac aus zwei Armen, von denen einer fest montiert und der zweite über eine Spindel gegen den festen Arm bewegt wird. Der Hebel ist dabei bewusst groß gewählt, so das ein guter Gleichlauf erreicht wird. Mit der Fotostativvariante lassen sich kleinere Fotoobjektive ausreichend montieren. Generell läßt die Astrotrac aber auch Teleskope mit mehr als 10g zu. In dem Fall wird jedoch das Montierungsset-II benötigt, bei dem eine Säule und ein Polblock inklusive sind. Der Preis für das Montierungsset-II liegt über 1500 Euro, doch dafür bekommt man eine sehr gut verarbeitete Komplettlösung aus europäischer Produktion mit präziser Nachführung bis zu 2 Stunden.

AstroTrac TT320X-AG Montierung

2. Wenn die Ansprüche an die Verarbeitung und die Transportierbarkeit nicht ganz so hoch sind, kann man sich auch mal eine Lösung aus Fernost anschauen. Die leichteste Montierung des chinesischen Herstellers Skywatcher mit optionalen Polsucher ist die NEQ-3. Die Tragkraft der Montierung kann man grob mit 7kg angeben. Für kleine Teleskope ist das völlig ausreichend. In der Basisversion hat die NEQ-3 noch keine Motoren und keinen Polsucher, wird aber bereits mit einem leichten Alustativ geliefert. Bei der NEQ-3 ist auch ein Upgrade auf Goto möglich. Die Gotovariante verfügt über einen Autoguiderport. Die NEQ-3 hat zwar nicht die Laufruhe der Astrotrac, doch wer einen Autoguider besitzt, kann diesen Nachteil leicht kompensieren. Nützlich ist dazu die Zubehörkombination: Teleskop-Service Parallelbefestigung für Kameras und anderes Equipment sowie Orion Mini-Sucherfernrohr 50mm und Orion StarShoot AutoGuide Kamera.

Neq3

Skywatcher Montierung NEQ-3

3. Neu am Markt der Reisemontierungen ist die Polarie des Markenherstellers Vixen. Bei der Polarie handelt es sich nicht um eine klassische Montierung, sondern mehr um einen parallaktischen Aufsatz für ein Fotostativ. Fernrohre lassen sich damit nicht montieren. Die Traglast wird vom Hersteller mit 2kg angegeben. Es ist daher lediglich die Nachführung kleiner Fotoobjektive möglich. Dafür ist die Polarie extrem kompakt. Das Bauteil passt mit 14cm Kantenlänge in die Hosentasche. Falls kein Fotostativ vorhanden ist, gibt es von Vixen eine Komplettlösung. Es ist aber auch jedes Teil einzeln erwerbbar! In der Standardversion erfolgt die Lieferung ohne Polsucher.  Es gibt jedoch ein Peilloch mit dem bei geringen Brennweiten eine ausreichende Poljustage möglich ist. Die Nachrüstung eines Polsuchers ist optional. Die Stromversorgung erfolgt über zwei handelsübliche Mignon-Batterien. Damit sind mehere Stunden Belichtungszeit möglich.  Alternativ kann man den USB-Port eines Laptops als Spannungsquelle nutzen.

Vixen Polarie

Vixen Montierung Polarie

Beobachtungstipp: Venus im UV

9. Juli 2012, Bernd Gährken

In der 2 Jahreshälfte 2012 wird die Venus am Morgenhimmel sichtbar sein.

Venusfilter

Venusfilter

Während die Venus im visuellen Bereich keine Oberflächenstrukturen zeigt, können im UV-Bereich dunkle Wolken und Bänder fotografiert werden. Diese Strukturen befinden sich in der Hochatmosphäre des Planeten und rotieren in ca. 4 Tagen einmal um den Globus. Sofern die Venusphase über 50 Grad beleuchtet ist, kann man innerhalb von 4 Tagen eine Komplettkarte der Wolkenstrukturen erstellen.

Um die Venuswolken zu fotografieren, wird ein UV-Filter benötigt, der Wellenlängen über 400nm komplett sperrt. Als bester Filter am Markt gilt der Filter von Astrodon. Als Interferenzfilter besitzt er eine höhere Transmission als die früher oft verwendeten Gläser des UVBRI-Filtersatzes. Zudem sperrt der Astrodon-Filter im Infrarot. Billigere Filter haben oft ein IR-Leck was zu einem verringerten Kontrast und unscharfen Planetenrand führen kann. Der UV-Pass-Filter besitzt ein 1,25 Zoll Filtergewinde und passt in die gängigen Okularhülsen und Kameraadapter. Um optimale Resultate zu erzielen, wird eine Spiegeloptik und eine UV-empfindliche Schwarzweißkamera wie die DMK benötigt. Mit Refraktoren und Farbkameras sind in der Regel keine brauchbaren Ergebnisse zu erzielen. Auch eine UV-durchlässige Barlow zur Brennweitenerhöhung ist hierbei sinnvoll.

Venus im UV

Venus im UV

Venuskarte

Venuskarte

(116) Sirona bedeckt 7 mag Stern am 3./4. Dezember 2011

25. November 2011, Bernd Gährken

In den letzten Jahren sind Sternbedeckungen durch Kleinplaneten zu einem wichtigen Forschungsfeld geworden. Durch eine simple Zeitmessung ist es möglich, Position und Durchmesser der Himmelskörper genauer zu bestimmen als mit den größten Teleskopen der Welt. Eine ähnliche Genauigkeit ist nur noch mit einer Raumsonde möglich. Leider kommt es selten vor, dass ein heller Stern bedeckt wird. Die Bahnen der Kleinplaneten mit Nummern über 1000 sind zudem immer noch nicht ausreichend genau bestimmt um präzise Prognosen machen zu können.

Sirona

Sirona

Die interessanteste Bedeckung im Jahre 2011 gibt es vermutlich in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember, wenn der Kleinplanet (116) Sirona einen 7mag Stern bedeckt. Auf der Zentrallinie besteht eine Wahrscheinlichkeit von etwa 50% tatsächlich ein Ereignis zu sehen. Es lohnt sich daher auch nördlich und südlich der Zentrallinie zu beobachten. Momentan wird ein Durchmesser von 102km vermutet. Ob dies stimmt, wird man erst nach der Messung wissen. Der Zielstern ist ein variabler roter Riese der in den Katalogen mit 7,7 bis 8,2mag angegeben ist.

Rote Riesen dieser Helligkeit besitzen eine ausreichende Fläche um Fadingeffekte hervorrufen zu können. Der Stern verschwindet dann nicht schlagartig sondern über mehrere Videoframes. Allerdings ist am 4. Dezember die Relativgeschwindigkeit des Kleinplaneten so hoch, dass sich dies kaum messen lassen wird. Es wird eine maximale Bedeckung von lediglich 3,3, Sekunden erwartet.

Sirona - Position

Sirona - Position

Der Zielstern befindet sich im Sternbild Jungfrau. Leider wird er in den meisten Teilen Deutschlands weniger als 20 Grad über dem Horizont stehen. Zum Zeitpunkt des Ereignisses ist der Mond zwar schon untergegangen, doch bei Lichtverschmutzung in Horizontnähe dürfte eine GoTo-Steuerung nützlich sein. Der Stern ist sehr hell im Infrarotem Spektralbereich, so dass man auf einen IR-Sperrfilter verzichten sollte.

Als ideales Instrument für Sternbedeckungen hat sich die Watec-Kamera etabliert. Aber auch die I-Nova Kamera kann hier empfohlen werden.

Erster Test der Brightstar Mammut (Ein Kommentar)

11. August 2011, Bernd Gährken

Die neu in unser Sortiment aufgenommene Brightstar Mammut CCD Kamera L429 besitzt technische Daten, die gleich die Neugier wecken. Es handelt sich um eine per Peiltierelement gekühlte CCD Kamera mit 16 Bit und einem hoch empfindlichen, rauscharmen Chip der normalerweise in Überwachungskameras, wie der Watec oder der Mintron verbaut wird. Dabei liegt die Mammut preislich deutlich unter der Wateckamera die nur 8 Bit besitzt und über keine Kühlung verfügt. Interessant ist, das die Kamera auch als ST4 kompatibler Autoguider genutzt werden kann. Sie besitzt einen Guiderport ähnlich wie z.B. der Starlight Lodestar oder der Orion Starshoot, kann aber mit einem besseren Chip aufwarten.

Der Chip der Mammut hat das 1/2 Zoll Format mit 8mm Diagonale. Die Pixelzahl entspricht der Videonorm mit 752×582 Pixeln. Das ist nicht sehr viel, reicht aber schon um bei der Mehrzahl der Astroobjekte beeindruckende Ergebnisse zu erzielen. Als Testobjekt wurde der Kugelsternhaufen M15 gewählt. Dieser Kugelhaufen ist im Vergleich zum bekannteren M13 klein und unscheinbar. M15 wurde mit einer 10 Zoll Optik mitten in der Münchener Innenstadt abgelichtet. Trotz eines Öffnungsverhältnis von f/16 waren schon nach wenigen Sekunden zahlreiche Sterne zu sehen. Bei 11 Sekunden Belichtungszeit wurde die 14 mag Grenze deutlich überschritten. Dank der hohen Empfindlichkeit und des guten Signal-zu-Rauschverhältnisses der Mammut reichten weniger als 8 Minuten für ein perfektes Ergebnis.

Single Shot mit 11 Sekunden

Single Shot mit 11 Sekunden

Addition mit 46 mal 11 Sekunden

Addition mit 46 mal 11 Sekunden

Jupiter ist wieder am Morgenhimmel zu sehen

29. Juli 2011, Bernd Gährken

Während sich im Spätsommer der Saturn vom Abendhimmel verabschiedet, ist der Jupiter am Morgenhimmel immer besser zu sehen. In der Saison 2011/2012 dürfen wir uns auf eine besonders gute Sichtbarkeit freuen.

Jupiter 2011

Jupiter 2011

Nach vielen Jahren mit negativer Deklination kann der Planet dieses Jahr während des Meridiandurchgangs wieder einen Horizontabstand von über 50 Grad erreichen. Das lässt auf gutes Seeing hoffen. Nach den dynamischen Vorgängen des letzten Jahres im südlichen Äquatorband hat sich die Atmosphäre des Gasriesen inzwischen wieder beruhigt. Der Planet bietet wieder den Gewohnten Anblick mit zwei Streifen. Das nördliche Äquatorband ist dabei dunkler und schmaler. In kleinen Geräten kann man hier oft besser Strukturen erkennen. Der im südlichen Äquatorband stehende Große Rote Fleck (GRF) ist blasser und kontrastärmer als in den Vorjahren.

Zur Fotografie des Jupiters empfehlen wird Anfängern die farbigen DBK Kameras und Fortgeschrittenen die schwarzweißen DMK-Kameras mit einem externen Filtersatz. Die hier sichtbare Aufnahme ist mit einer DMK, einem Filterrad und dem L-RGB-Filtersatz von Astronomik entstanden.

Riesensturm auf dem Saturn

22. Februar 2011, Bernd Gährken

In den letzten Jahren wurden verstärkt Stürme auf dem Planeten Saturn entdeckt. Dank einer immer lückenloseren Überwachung des Ringplaneten und immer besser werdenden Amateurequipment, findet man heute jedes Jahr mehrere Exemplare. Meistens sind die Stürme klein und größere Objekte werden nur im Abstand von Jahrzehnten gefunden. Doch seit Mitte Dezember gibt es auf dem Planeten eine ungewöhnliche Erscheinung: Aus einem kleinen, aber sehr hellen Weißen Spot hat sich in zwei Monaten der größte, jemals beobachtete Saturnsturm entwickelt. Er umfasst mittlerweile die halbe Planetenkugel und ist zu einem schmalem, langem Streifen auseinander gezogen. Im Bereich des Kopfes kann man den Sturm auch schon mit mittleren Optiken gut erkennen.

Der Saturn hat als Gaskugel eine differenzielle Rotation und daher hat man je nach Breitengrad drei unterschiedliche Zentralmeridiane definiert. Der Kopf liegt in der nähe des Zentralmeridian-III auf etwa 30 Grad. Zur besseren Sichtbarkeit von Saturnstrukturen empfehlen wir den Grünfilter von Omegon.

Saturnsturm am 6.2.11

Saturnsturm am 6.2.11

EXO-Planeten mit der DSI-Kamera von Meade

5. Mai 2009, Bernd Gährken

Erst seit wenigen Jahren beschäftigen sich die Astronomen mit Planeten in anderen Sonnensystemen. Bis jetzt wurden etwa 100 Exemplare entdeckt und es kommen jeden Monat neue hinzu. Das Thema findet auch  in den Medien und der Öffentlichkeit Beachtung. Wenig bekannt ist aber, dass einige Exoplaneten schon mit Amateurmitteln nachgewiesen werden können. Die Auswertung ist zwar softwaretechnisch anspruchsvoll, doch hardwareseitig reichen schon relativ kleine Optiken und Kameras. Ideal sind gekühlte CCDs, doch auch mit den preiswerten Meade-DSI ist das Ziel erreichbar. Der Nachweis erfolgt durch die Messung der Abdunklung, wenn der Planet von uns aus gesehen vor dem Stern vorüberzieht. XO-1b ist ein 11mag Stern mit Planetentransit in der nördlichen Krone. Die Periode ist 3,941534 Tage und die Amplitude 0,017mag. Zwischen Ab- und Anstieg der Helligkeit vergehen fast genau drei Stunden.
Am 18.03.2009 gelang eine sehr schöne Messung der Bedeckung mit Hilfe einer DSI-3. Der Beobachtungsstandort lag mitten in der lichtverschmutzten Münchner Innenstadt! Die Kurve hat die typische „Badewannenform“.

Transit des Exoplaneten XO-1b

Transit des Exoplaneten XO-1b

Besonders beim Eintritt gab es ein klares Signal. Mit drei Stunden ist die Transitdauer ungewöhnlich lang. Während der Mitte der Bedeckung wurden daher die notwendigen Darks und Flats angefertigt. Zu dieser Zeit gab es technische Probleme, die bis zum Austritt nicht vollständig behoben werden konnten. Das Austrittssignal ist daher stärker gestört, aber immer noch klar zu erkennen! Es ergibt sich eine sehr gute Übereinstimmung mit den vorausberechneten Werten für Anfang und Ende des Transits.

Mehr Bilder, Infos und Animationen unter:

http://www.astrode.de/xo01a.htm

Weitere Transits mit kleinerer Öffnung:

http://www.astrode.de/wasp10b.htm

http://www.astrode.de/wasp11b2.htm

Informationen und Prognosen:

http://var2.astro.cz/ETD/