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Beobachtungen

Blog-Archiv

Tipp zum Wochenende: Der Mond trifft sich mit dem kleinen König

10. März 2017, Marcus Schenk

Am Abend des 10. März wandert der fast volle Mond am Stern Regulus im Löwen vorbei. Ein Ereignis, dass Sie auf jeden Fall beobachten sollten. Denn es ist schön anzusehen und es demonstriert eindrucksvoll, wie schnell sich der Mond am Abendhimmel bewegt.

Mond über Bergen und See

Am 10. März nähert sich der Mond dem Stern Regulus, Foto: Marcus Schenk

Die Bewegung des Mondes

Blicken wir in den Sternenhimmel, fällt die Mondbewegung uns in der Regel kaum auf. Meist steht der Mond am Himmel und er sieht fast wie angeheftet aus. Man meint, der Mond geht mit den Sternen im Osten auf und im Westen wieder unter. Tatsächlich besitzt er aber auch eine Eigenbewegung (seine Bewegung um die Erde). Und zwar in die entgegengesetzte Richtung der scheinbaren Bewegung der Sterne.

Während sich die Sterne also scheinbar nach Westen drehen, wandert der Mond in östliche Richtung. Er legt dabei pro Sekunde etwa einen Meter zurück oder anschaulicher: Pro Stunde bewegt er sich einen Monddurchmesser nach links.

So trifft der Mond den Regulus

Am Freitag, den 10. März können wir seine Bewegung und die Annäherung an den Stern Regulus wunderbar verfolgen. Übrigens: Der Name Regulus bedeutet im Lateinischen „kleiner König“, es findet also tatsächlich ein königliches Treffen statt.

Wenn es dunkel wird, sehen wir im Osten das Frühlingssternbild Löwe aufgehen. Der Mond beginnt seinen Ausflug rechts vom 1,4 mag hellen Regulus – etwa in 2° Distanz.

Mond und Regulus um 22:30 Uhr

Mond und Regulus um 22:30 Uhr, Stellarium

Das Sternbild Löwe klettert im Laufe des Abends höher und erreicht gegen 23:00 Uhr seine Südstellung. Das ist auch die größte Annäherung des Mondes an Regulus. Denn jetzt trennen die beiden nur noch knapp 1°.

Beobachten wir weiter: In der zweiten Nachthälfte neigt sich das Sternbild Löwe schon deutlich gegen Westen. Jetzt sieht man: Der Mond befindet sich nun nicht mehr rechts, sondern links vom Regulus. Wenn das nicht interessant ist! Wir können also ganz bewusst die Bewegung des Mondes um die Erde und auch scheinbar unter den Sternen verfolgen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Beobachtung!

Mondfotografie mit dem Smartphone: Der Omegon Easypic Smartphoneadapter

7. März 2017, Marcus Schenk

Wenn man früher ein Mondfoto machen wollte, war das Aufwand. Fotos aufnehmen, Film entwickeln, auf scharfe Fotos hoffen. Und dann war man enttäuscht, wenn der Mond doch nicht scharf erschien. Mit Digitalkameras und Handykameras wurde es deutlich einfacher.

Mittlerweile sind die in Smartphones eingebauten Kameras von außerordentlicher Qualität. Ein gutes Werkzeug für ein Mondfoto. Sofern wir unser Handy fest mit dem Teleskop verbinden können.

Schauen wir uns an, wie ein Mondfoto durch ein Teleskop jedem gelingen kann.

Der Mond - aufgenommen mit einem Easypic Adapter, einem Omegon 8" Dobson und einem iPhone.

Der Mond – aufgenommen mit einem Easypic Adapter, einem Omegon 8″ Dobson mit Redline Okular und einem iPhone.

Der Unterschied zu anderen Adaptern

Der Easypic Universal Smartphoneadapter geht einen anderen Weg, als seine Konkurrenten. Die meisten Adapter besitzen eine Schelle, die sich um ein 1,25 Zoll Okular schließt. Das Handy sitzt dann separat in einer Klemme und muss richtig über dem Okular positioniert werden. An sich ist das ein gutes System, verlangt vom Fotografen jedoch einiges Fingerspitzengefühl. Und am Ende darf nichts mehr verrutschen.

Nun hat man in der Nacht nicht immer viel Geduld. Zudem ist es stockfinster!

Geht es auch einfacher? Ja sicher! Mit Selbstzentrierung.

So bereiten Sie den Adapter vor

Der Mond steht am Himmel, Sie richten das Teleskop auf unseren Erdtrabanten. Im Okular ist er schon beeindruckend sichtbar. Jetzt kommt Ihr Smartphone und der Easypic-Adapter ins Spiel.

So sitzt der Adapter auf dem Okular

Lockern Sie auf der Rückseite des Adapters die kleine Schraube für die Halteklammern. Ziehen Sie die Halteklammern ganz nach außen. Und dann legen Sie Ihr Handy mit der Kameralinse direkt über das zentrale Loch. Schieben Sie die Halteklammern an Ihr Telefon und fixieren Sie wieder die Schraube. Testen Sie, ob die Klammern dicht sitzen, damit sich Ihr Handy nicht lösen kann.

So schließen Sie den Adapter an das Okular an

Jetzt kommt der einfache Teil! Halten Sie den Adapter mit dem Smartphone im direkten Kontakt an Ihr Okular. Drehen Sie dann die seitliche große Drehschraube. Jetzt setzen sich drei Bolzen in Bewegung und klemmen exakt gleichzeitig Ihr Okular. Damit zentriert und fixiert sich der Adapter selbstständig an Ihrem Okular. Die Kameralinse Ihres Smartphones sitzt damit exakt über der Okularmitte.

Die Selbstzentrierung bedeutet für Sie: Mehr Fokus auf Ihr Objekt und weniger Beschäftigung mit technischen Einzelheiten.

Das war´s schon.

So sieht es aus: Das Smartphone am Teleskop und der Mond im Zentrum.

So sieht es aus: Das Smartphone am Teleskop und der Mond im Zentrum.

Die Aufnahme: Der Mond im Smartphone

Wenn Ihre Kamera-App eingeschaltet ist, sollten Sie den Mond jetzt auf Ihrem Display sehen. Nochmal nachfokussieren und schon ist alles bereits fürs Foto.

Diese Schritte sind notwendig:
•    Blitz ausschalten
•    Zeitauslöser aktivieren
•    Wenn nötig und möglich die Belichtungszeit anpassen

Jetzt drücken Sie wie gewohnt den Auslöser und nehmen ein Foto auf. Die Aufnahme des Mondes entstand mit dem Easypic Universal Smartphoneadapter und einem Omegon 8 Zoll Dobson-Teleskop.

Helligkeit reduzieren mit Graufiltern

Beim Mond gelingen die Aufnahmen meist mit der richtigen Einstellung der Belichtungszeit. Planeten, wie Venus oder Jupiter wirken im Bild aber oft zu hell. Sie sind überbelichtet. Die Planetenscheiben scheinen ausgebrannt. Das Lösungsmittel: Graufilter und variable Polfilter. Das ist unser Trick, mit dem wir auf dem Planeten doch noch Strukturen abbilden können.

Fazit:

Mit einem Smartphone und dem Easypic Universal Smartphoneadapter sind schnelle Aufnahmen von Mond und Planeten möglich. Sie müssen dazu kein Experte sein: Selbst der Anschluss an das Okular ist einfach. Außer den Adapter gerade zu positionieren, müssen Sie nichts weiter beachten. Mit dem Smartphone gelingen Mondfotos in einer grandiosen Schärfe. Davon konnte man vor einigen Jahren nur träumen.

Tipp zum Wochenende: Mond bedeckt am 4. März die Hyaden

3. März 2017, Marcus Schenk

Es gibt einen Sternhaufen, der zu den ältesten offnen Sternhaufen gehört, den die Menschheit kennt: die Hyaden. Wenn Sie am Abend der ersten Märztage Ihren Blick nach Südwesten richten, bemerken Sie das markante V des Sternbildes Stier. Hier „versteckt“ sich der unauffällige Sternhaufen. Und am 04. März wird er vom Mond bedeckt. Ein Blick in den Himmel lohnt dreifach!

Die Hyaden im Sternbild Stier

Die Hyaden im Sternbild Stier

An diesem Abend wandert der Mond auf die spitze der V-förmigen Sternformation zu. In dieser Nacht erleben wir eine dreifache Bedeckung der Hyaden.

Die Zeiten der Bedeckungen

Die erste Bedeckung findet um 19:45 Uhr statt. Der 6,3 mag schwache Stern 48 Tau verschwindet hinter dem Mond. Um 21:05 taucht er auf der anderen Seite wieder auf.

Um 21:58 Uhr ist es dann das nächste Mal soweit: Unser Trabant bedeckt mit seiner dunklen Seite den 3,6 mag hellen Stern Gamma (54) Tau.

Im einen Augenblick sehen wir den Stern noch, doch im nächsten Moment wird er plötzlich ausgeknipst wie eine Nachttischlampe. Jetzt dauert es eine Stunde, bis der Stern um 22:58 Uhr wieder auf der anderen Mondseite auftaucht. Der Stern Gamma Tau wird auch Hyadum I genannt. Er liegt in einer Entfernung von 160 Lichtjahren, ist ein gelbweißer Riesenstern und 11-mal größer als unsere Sonne.

Quelle: Stellarium

Quelle: Stellarium

Wenn Sie jetzt noch Motivation und eine extrem gute Horizontsicht haben, können Sie um 0:45 Uhr die letzte Bedeckung verfolgen. Beim Austritt des Sterns um 1:32 Uhr ist der Mond aber schon längst untergegangen.

Tipp: Es ist eine gute Idee, den Mond so in Ihr Okular einzustellen, dass sich die beleuchtete Mondregion außerhalb Ihres Gesichtsfeldes befindet. Damit vermeiden Sie Blendungen und sehen die Bedeckung viel besser.

Videokamera für Sternbedeckungen

Wenn Sie sich stark für Sternbedeckungen interessieren, lohnt sich die Anschaffung einer empfindlichen Kamera für Videoastronomie. Mit so einer Kamera zeichnen Sie Bedeckungen sekundengenau auf und können sogar einen wissenschaftlichen Beitrag leisten. Natürlich sind hier streifende Sternbedeckungen durch den Mond besonders interessant und ergiebig.

Für Sternbedeckungen bietet sich die ToupTek 440KMA an. Die hohe Empfindlichkeit und eine Livebildfunktion machen es zum Vergnügen, mit der Kamera zu arbeiten. Wenn Sie dazu die Software Sharp-Cap-Version 2.7 nutzen, können Sie in das Video ein Zeitsignal einblenden. Weitere Links und Empfehlungen zu dem Thema finden die in diesem Blogbeitrag.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Beobachtung!

 

Infografik: Highlights am Frühlingshimmel von März bis Mai

1. März 2017, Marcus Schenk

Wenn die Temperaturen milder werden, treibt es wieder viele Beobachter regelmäßig hinaus. Im Frühling zeigt uns der Himmel ein ganz anderes Gesicht. Doch was gibt es alles zu beobachten? Was lohnt sich?

Himmelskalender für die nächsten drei Monate: Die neue astronomische Infografik „Highlights am Frühlingshimmel“ zeigt Ihnen auf einen Blick, was in den Monaten März bis Mai am Himmel passiert.

u2g-infografik-himmelsfahrplan-fruehjahr-de-web (mehr …)

Tipp zum Wochenende: Die Wanderung von Mars und Uranus

24. Februar 2017, Marcus Schenk

Schon seit Jahresbeginn lieferten sich Mars und Venus einen kleinen Tanz im Universum. Die beiden Planeten näherten sich an und entfernten sich wieder. In der Abenddämmerung war die Konstellation gut zu beobachten. An diesem Wochenende geht der Mars allerdings mit einem entfernten Verwandten auf Wanderschaft. Einer, der schon die ganze Zeit in der Nähe war: mit dem Uranus.

Bild: Carlos Malagon

Bild: Carlos Malagon

 

Diese nahe Begegnung von Mars und Uranus sollten Sie am 26. Februar in den frühen Abendstunden beobachten. Um etwa 18:30 sehen Sie mit dem bloßen Auge die helle Venus und den Mars über dem westlichen Horizont. Noch herrscht das Licht der Dämmerung. Aber es wird schnell dunkler und dann beherrschen die beiden Lichtpunkte die Blickrichtung.

Was Sie mit dem freien Auge noch nicht sehen: den Uranus. Dabei versteckt er sich in der Nähe des Kriegsgotts Mars. Holen Sie jetzt Ihr Fernglas hervor! Darin ist der 5,8mag helle Uranus nämlich sofort zu erkennen.

So finden Sie Uranus im Fernglas

Wenn Sie Mars im Gesichtsfeld haben, finden Sie den grünlichen Planeten links unterhalb. In einer Entfernung von nur einem Vollmonddurchmesser!
Wenn Sie den Uranus noch nie gesehen haben, ist das jetzt die optimale Gelegenheit. Ein Fernglas besitzt in der Regel ein Gesichtsfeld von 4 bis 7°. Genug, um beide Planeten im gleichen Sichtfeld sicher zu erkennen.

Tipp für die Praxis

Achten Sie auf den farblichen Unterschied der beiden Planeten. Im gemeinsamen Gesichtsfeld zeigt sich der starke Kontrast. Die grünliche Farbe des Uranus rührt von Methangasen in der Atmosphäre her, während der Mars uns sein bekanntes rostrotes Gesicht zeigt.

Größenverhältnisse im Teleskop

Falls Sie ein Teleskop besitzen, lohnt sich auch damit ein Blick. Der Mars zeigt sich nur als 5″ (Bogensekunden) kleines Scheibchen und Uranus mit nur 3,4″. Leider kann man bei Mars nicht viel und bei Uranus keine Details erkennen.
Trotzdem: Man kann sich wunderbar die Größenverhältnisse und Entfernungen im Sonnensystem bewusst machen. Der Mars besitzt einen Äquatordurchmesser von 6000km und würde 8,5-mal in den Durchmesser des Uranus hineinpassen. Dennoch erscheinen beide Planeten fast gleich groß.

Sonnenfinsternis am 26. Februar

Übrigens: Am 26. Februar findet über der südlichen Halbkugel der Erde eine ringförmige Sonnenfinsternis statt. Sie ist aber  vorwiegend an der Südspitze Südamerikas und in Westafrika zu sehen. Der Mond bedeckt bei dieser Finsternis nur 99% der Sonnenscheibe. Von der Sonne sihet man in dem Fall nur einen sehr schmalen Feuerring. Der Pfad der ringförmigen Zone ist maximal 96 Kilometer breit, jenseits davon sehen die Beobachter nur eine partielle Sonnenfinsternis. Bei uns in Europa bleibt die Finsternis unbeobachtbar.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Beobachtung!

Tipp zum Wochenende: Die Glanzstunden der Venus

17. Februar 2017, Marcus Schenk

Seit einiger Zeit bewundern etliche Menschen ein Gestirn in der Dämmerung: den Abendstern. Glänzend wie eine kleine Sonne finden wir ihn nach Sonnenuntergang im Westen. Wir wissen, dass es sich dabei eigentlich nicht um einen Stern, sondern um unseren Nachbarplaneten Venus handelt. Sie strahlt in diesen Tagen in ihrem größten Glanz – mit einer Helligkeit von -4,9 mag.

Venus im UV-Licht

Venus im UV-Licht

Gegen 18:30 Uhr finden wir die Schwester der Erde etwa 28° hoch über dem Horizont. Bis etwa 21:00 Uhr haben wir nun Zeit sie zu beobachten.

Und es loht sich!

Denn Venus verringerte in den letzten Wochen ihren Abstand zur Erde. Mit 40 Bogensekunden Durchmesser und nur 62 Millionen Kilometer Entfernung beobachten wir eine riesige und zu 25% beleuchtete Venussichel. Diese Sichelform wirkt im Teleskop meist schöner, als eine „Vollvenus“ in Erdferne. Dann wäre sie nur klein und fast rund.

Also jetzt am besten raus mit den Teleskopen an die frische Nachtluft und Venus ins Visier nehmen.

Gleich nebenan: Noch mehr Planeten

Links oberhalb von Venus entdecken Sie den äußeren Nachbarn der Erde: den Mars. Mit einer Helligkeit von „nur“ 1,2 mag kann er der Venus natürlich nicht die Show stehlen. Mit nur 4 Bogensekunden Durchmesser und 300 Millionen Kilometer Entfernung zu Erde, sind kaum Details zu erkennen. Mars hat erst nächstes Jahr seinen großen Auftritt. Unscheinbar und nur mit dem Fernglas zu sehen, entdecken wir 5,5° weiter links oben den Planeten Uranus.

Doch zurück zur Göttin der Liebe…

Für Astrofotografen: Die Venus mit einem UV Pass-Filter

Die Venus ist vollständig mit einer dichten Wolkenschicht umgeben. Das meiste Licht, welches sie empfängt, reflektiert sie wieder. Im Teleskop sieht Venus strukturlos aus. Einzig eine spezielle Art der Fotografie kann der Venus Strukturen in den Wolken entlocken: Die UV-Fotografie.

Mit einer filterlosen Astrokamera (zum Beispiel die ToupTek-Kameras) und dem Astrodon UVenus Filter entlocken Sie der Venus so einige Details. Der Astrodon UVenus Filter 1,25 Zoll sperrt das sichtbare Licht oberhalb von 400nm und lässt nur extrem kurzwellige UV-Strahlung passieren. Das Ergebnis: Ihr Bild zeigt auf einmal schöne Wolkenstrukturen der Venus-Hochatmosphäre. Wichtig dabei: Arbeiten Sie wenn möglich nur mit einem Spiegelteleskop und einer UV-durchlässigen Barlowlinse (8223).

Wir wünschen ein astronomisch schönes Wochenende und viel Freude bei der Beobachtung.

Tipp zum Wochenende: Halbschatten-Mondfinsternis am 10./11. Februar

10. Februar 2017, Marcus Schenk

Es ist wieder so weit. Das erste Mal in diesem Jahr: Der Mond schiebt sich dieses Wochenende in den Halbschatten der Erde. In der Nacht vom 10. auf den 11. ab 23:30 startet das Schauspiel und dauert über drei Stunden.

Mondfinsternis

Um 1:43 MEZ können Sie eine Abschattung an der nördlichen Seite des Mondes beobachten.

Bei einer Halbschattenfinsternis taucht der Mond nicht in den Kernschatten der Erde ein, sondern rauscht knapp daran vorbei. Das ist bei 37% aller Finsternisse der Fall.

Damit es zu einer totalen Finsternis kommt, müssen verschiedene Fakten erfüllt sein:
•    Es muss Vollmond sein, der Mond muss also gegenüber der Sonne stehen.
•    Der Mond muss sich an einem der Schnittpunkte zwischen Erd- und Mondbahnebene befinden.

Besonders beim zweiten Punkt darf der Mond für eine totale Mondfinsternis nicht mehr als 4° von den Schnittpunkten entfernt sein. Bei einer Halbschattenfinsternis ist der Mond aber 9° oder weiter von den Schnittpunkten entfernt. Und das ist heute der Fall!

Die Halbschatten-Finsternis vom 10. auf den 11. Februar

Die Halbschatten-Mondfinsternis können wir aus ganz Europa, Afrika, Asien und im Osten von Südamerika, USA und Kanada beobachten. Dieses Mal taucht der Mond wohl komplett in den Halbschatten der Erde ein. Deswegen nennt man dieses Ereignis auch: »Totale Halbschattenfinsternis«. Je nach Grundlage der Berechnung gibt es aber auch Quellen, die von einer 99% Finsternis sprechen. Wichtig für uns ist aber nur eines dabei: Wir können uns vorstellen was da draußen tatsächlich passiert. Das ist Himmelesmechanik live erlebt!

 Die Erde wirft nicht nur einen spitzen Kernschatten in den Raum, sondern auch einen breit gefächerten Kernschatten. Man nennt ihn auch Penumbra.

Die Erde wirft nicht nur einen spitzen Kernschatten in den Raum, sondern auch einen breit gefächerten Kernschatten. Man nennt ihn auch Penumbra.

Die beste Zeit: Fast zwei Stunden nach Mitternacht

Der Mond steht 53° über dem Horizont, wenn er um 23:30 MEZ in den unteren Halbschatten eintritt. Sehen können wir das aber nicht – es ist einfach viel zu unauffällig. Erst zur Mitte der Finsternis, um 1:43 MEZ, bemerkten aufmerksame Beobachter eine leichte gräuliche Abdunklung des nördlichen Mondrandes. Denn hier in der Nähe befindet sich der Kernschatten, von dem der Mond nicht weit entfernt weiterzieht.

Es bleiben noch etwas mehr als zwei Stunden, bis der Mond um 3:55 MEZ wieder aus dem Kernschatten austritt. Wie auch den Eintritt können wir den Austritt aber nicht verfolgen.

Übrigens: Dieses Wochenende erreicht Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova seine geringste Distanz zu Erde – eine zweite gute Gelegenheit zur Beobachtung. Weitere Infos im Blogbeitrag von letzter Woche „Beobachtungstipp zum Wochenende: Der Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova“.

 

Wenn jetzt das Wetter mitspielt, können Sie gleich zwei astronomische Ereignisse beobachten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Beobachtung!

Beobachtungstipp zum Wochenende: Der Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova (Ein Kommentar)

3. Februar 2017, Marcus Schenk

Im Februar 2017 ist wieder ein heller Komet zu sehen. In den ersten Februartagen taucht er kurz vor der Morgendämmerung über dem Osthorizont auf. In den folgenden Tagen steigt er dann höher und ist immer besser zu sehen. Jetzt erreicht er seine größte Helligkeit und ist ein tolles Fernglasobjekt.

Komet-Honda-Rhemann

Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova, aufgenommen am 28.12.2016 von Gerald Rhemann auf der Astro-Farm Tivoli in Namibia.

Die nächsten zwei Wochen bietet uns der Komet ein tolles Schauspiel am Himmel. Vom Sternbild Adler kommend, zieht Honda am Schlangenträger vorbei, kreuzt Herkules und saust anschließend mitten durch die Nördliche Krone. Das bedeutet: Der Komet ist in unseren Breiten richtig gut zu sehen.

Am 3. Februar steht der Vagabund gegen 6 Uhr morgens knapp über dem östlichen Horizont. Uns bleibt etwa eine knappe Stunde Zeit, für eine erfolgreiche Beobachtung. In den nächsten Tagen steigt der Komet höher. Dann ist er noch früher und länger zu sehen. Am 11. Februar erreicht er seine geringste Distanz zur Erde und fliegt in einem Abstand von 12 Millionen Kilometer oder 33-facher Mondentfernung an ihr vorbei. Spätestens jetzt sollten Sie ihn beobachten.

Die Position von Komet Honda am 11. Februar

Die Position von Komet Honda am 11. Februar, Quelle: Stellarium

Bis zum 11.2 konnte der Komet schnell Höhe gewinnen und steht jetzt etwa 3° vom 2,7 Größenklassen hellen Herkules-Stern β Her entfernt. Mit dem Fernglas sollte der Komet sofort ins Auge fallen, denn jedes Fernglas für die Sternbeobachtung verfügt über ein Gesichtsfeld von 4-5° oder mehr. Honda geht gegen Mitternacht auf und steigt mit zunehmender Uhrzeit immer höher. Lassen Sie sich nach Mitternacht noch etwas Zeit, bis er aus dem Dunst des Horizonts emporgestiegen ist.

Laut den Vorhersagen des MPC erreicht 45P/Honda am Tag seiner geringsten Erddistanz eine Helligkeit von 7,9mag.

Eine weitere interessante Passage ereignet sich am 16. Februar. Dann zieht der helle Komet wiederum in 3° Entfernung am Kugelsternhaufen M3 vorbei.

Wenn Sie noch kein passendes Fernglas besitzen, kann schauen Sie sich doch mal unsere Großferngläser Omegon Fernglas Brightsky 10×50, Omegon Fernglas Nightstar 15×70 oder Omegon Fernglas Argus 16×70 an.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Beobachtung von 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova.

Tipp zum Wochenende: Hubbles veränderlicher Nebel

27. Januar 2017, Marcus Schenk

Wenn dieser Nebel eines nicht mag, dann ist es Lichtverschmutzung. Erst in mondlosen Nächten entfaltet er im Amateurteleskop seine Pracht. Hubbles veränderlicher Nebel NGC2261 gehört zu den Perlen am Himmel. Und ihm wohnt fast etwas Magisches inne.

Hier sieht man, wie sich der Nebel verändert. Foto: B.Gährken

Hier sieht man, wie sich der Nebel verändert. Zwischen den Aufnahmen lag eine Zeit von zwei Jahren. Foto: B.Gährken

 

Umringt von den Sternbildern Orion, Einhorn, großer Hund und den Zwillingen versteckt er sich auf einem Gebiet von nur 1,8 Bogensekunden Größe. Als der berühmte Astronom Edwin Hubble 1916 den Nebel auf Fotoplatten verglich, bemerkte er etwas erstaunliches. Der Nebel veränderte sein Erscheinungsbild. Wir können uns vorstellen, wie Hubble das verblüffte und er sich auf den Schreck erstmal eine Pfeife anzündete. Er mutmaßte, dass sich die Nebelregionen von Zeit zu Zeit verschieben würden. Erst später machte man als Verursacher des Phänomens den unregelmäßig veränderlichen Stern R Monocerotis aus. Durch die veränderte Helligkeit sehen wir den Nebel buchstäblich unter einem anderen Licht und es tauchen neue Facetten auf. Innerhalb eines Jahres kann man mit großen Amateurteleskopen Veränderungen sehen.

Wie findet man den Nebel?

NGC2261 besteht zudem aus Gas und Dunkelwolken. Seine Form erinnert an einen Kometen mit aufgefächertem Schweif. An der Spitze des Nebels lässt sich besagter Stern erkennen. Im Winter ist der Nebel günstig zu sehen. Hubbles Nebel kann man sich zum Beispiel vom Sternbild Zwillinge nähern. Springen Sie vom 1,9 mag hellen Stern Alhena zum Stern ξ Gem mit 3,4mag. Von dort aus geht es 3° südlich zum Sternhaufen NGC2264, der mit dem bloßen Auge lokalisierbar ist. Etwa 1,1° weiter südlich treffen Sie auf NGC2261.

 

Aufsuchkarte Stellarium

Aufsuchkarte Stellarium

So wirkt der Nebel im Teleskop

Der Nebel ist schon mit kleinen Teleskopen bei 50-facher Vergrößerung ausmachbar. Dank seiner großen Helligkeit kann man die Vergrößerung aber in die Höhe treiben, zum Beispiel eine 100-fache Vergrößerung. Mit größeren Teleskopen kann man noch höhere Vergrößerungen versuchen. Ein Nebelfilter bringt bei diesem Objekt leider nichts, denn Hubbels veränderlicher Nebel besitzt ein kontinuierliches Spektrum. Nur eine dunkle Nacht ist in diesem Fall der Freund des Beobachters. Dafür ist dieses Wochenende perfekt, denn am Samstag ist Neumond.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Beobachtung.

Astrobasics: Warum steht die Welt plötzlich auf dem Kopf?

24. Januar 2017, Marcus Schenk

Blicken Sie durch ein Fernglas oder ein Teleskop, fällt ein Unterschied sofort ins Auge: Das Fernglas zeigt die Welt aufrecht und seitenrichtig – also genau wie wir das gewohnt sind. Bei einem Blick durch ein Teleskop, z.B. durch ein Newtontelekop, steht die Welt jedoch buchstäblich kopf. Das Bild erscheint umgedreht. Wie kann denn sowas sein, fragt sich ein Astroeinsteiger? Ist das Teleskop defekt?

Die kurze Antwort auf die Frage lautet: Am Teleskop liegt es nicht direkt.

Ein Blick durch ein Newtonteleskop: Ob Jupiter auf dem Kopf steht, ist nicht so wichtig. Der arme Eisvogel weiß so aber nicht mehr, wo ihm der Kopf steht

Ein Blick durch ein Newtonteleskop: Ob Jupiter auf dem Kopf steht, ist nicht so wichtig. Der arme Eisvogel weiß so aber nicht mehr, wo ihm der Kopf steht

Die fehlende Linse

Bei der Abbildung von weit entfernten Objekten durch eine Linse oder ein Objektiv, entsteht auf der Bildseite des Objektivs immer ein verkleinertes und umgedrehtes Bild im Brennpunkt der Linse. Optiker kennen diese spezielle Verhalten als 1. Abbildungsfall. Er ist typisch für Fernrohre und auch für Ferngläser. Der Grund warum wir im Fernglas ein aufrechtes Bild sehen, liegt am eingebauten Prisma. Es übernimmt die Aufgabe einer Umkehrlinse.

Astronomen und Telelskopbauer verzichten aber auf diese Linse. Sind die denn verrückt? Vermutlich war das einmal eine grundsätzliche Entscheidung. Da saßen die Telekopbauer bei einem Bier in der Lieblingskneipe zusammen und sie haben entschieden: Die Umkehrlinse lassen wir weg. Und damit hatten sie recht. Denn ohne eine weitere Linse im Strahlengang gibt es weniger optische Verluste. Je mehr Linsen im Strahlengang eines Instruments sitzen, desto mehr Licht kann auch verloren gehen. Ist diese Linse denn wichtig? Nein! Denn im Weltall kennen wir kein wirkliches Oben oder Unten.

Zenitspiegel, Amiciprisma und Umkehrlinse

Bei Linsenteleskopen, Schmidt-Cassergarin- und Maksutov-Teleskopen haben wir jedoch ein Problem. Die Okularauszüge, die Öffnungen weisen nach unten, während die Objektive nach oben weisen. Für einen angenehmen Einblick gibt es Hilfsmittel:

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