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Archiv für 2016

Blog-Archiv

Tipp zum Wochenende: Der Ring in der Leier

24. Juni 2016, Stefan Taube

Jetzt ist Sommer! Warme Abende, die nicht richtig dunkel werden wollen und zum langen Sitzen auf Terrasse, Balkon und Biergarten einladen – wenn nicht gerade ein aufziehendes Gewitter zur Flucht zwingt. Ausgerechnet jetzt, in der für Astronomen ungünstigsten Jahreszeit mit viel zu kurzen Nächten, schauen sehr viele Menschen abends in den Himmel.

Einer der ersten Sterne, der durch die nicht enden wollende Dämmerung bricht, ist die helle Vega im Sternbild Leier (lat.: Lyra). Vega, oft auch Wega geschrieben, steht in Richtung Osten so hoch am Himmel, dass sie nicht mit einem Planeten zu verwechseln ist.

Sternbild Leier

Das Sternbild Leier, um 23:00 Uhr MESZ in Richtung Osten

Jetzt gilt es für den Amateurastronomen die Mitmenschen mit Fakten zu beeindrucken:  Die weißstrahlende Vega ist der zweithellste Stern der nördlichen Himmelsphäre und mit 25 Lichtjahren Entfernung noch Teil der solaren Nachbarschaft. Wie unsere Sonne auch, fusioniert die Vega in ihrem Inneren Wasserstoff zu Helium, doch da dieser Stern etwa die doppelte Sonnenmasse hat, geschieht dies mit einer höheren Rate. Daher ist Vega heiß und weißglühend und wird wohl auch nur etwa ein Zehntel der Lebensdauer unserer Sonne erreichen. In dem Film Contact erreicht die Menschheit eine Radiobotschaft aus Richtung der Vega.

Das leicht zu identifizierende Sternbild Leier hat neben seinem Hauptstern Vega noch mindestens zwei weitere Attraktionen zu bieten, die auch mit kleineren Teleskopen sehr gut zugänglich sind und den hellen Sommernächten trotzen.

Da ist zum einem der berühmten Ringnebel, den Charles Messier (1730-1817) in seinem Katalog nebelartiger Objekte mit der Nummer 57 versehen hat und der daher auch kurz M57 genannt wird. Mit Hilfe der beiden Sterne Sulafat und Sheliak finden Sie den Ringnebel auch sehr leicht. Fahren Sie einfach die Strecke zwischen den beiden Sternen ab.

M57

M57, aufgenommen von Carlos Malagon mit dem Omegon Apo 104 ED und der Atik 414 EX Color (Ausschnitt)

Der Ringnebel ist ein Paradebeispiel für einen Planetarischen Nebel. Diese Objekte erinnerten die ersten Fernrohrbeobachter an Planeten, weshalb sie noch heute so heißen. Es handelt sich dabei aber um die abgestoßene Hülle von Sternen in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.

Außerdem befindet sich in der Leier ein spektakulärer Doppelstern namens Epsilon Lyrae. In der Grafik ganz oben ist der Stern mit einem gelben Kreis markiert. Dieser Doppelstern ist einfach fantastisch! Der Abstand von drei Winkelminuten der beiden Komponenten liegt im Bereich des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges. Schon eine kleine Optik trennt die beiden Sterne. Vergrößert man den Anblick des Paares, erkennt man, dass jeder Stern wiederum ein Doppelstern ist. Wir haben es also mit einem Vierfachsystem zu tun, das man bei geschickter Wahl der Vergrößerung komplett im Gesichtsfeld des Okulars erkennen kann.

Doppelsterne sind sehr dankbare Beobachtungsobjekte. Auch aus der Stadt heraus und selbst in hellen Sommernächten lassen sie sich gut beobachten. Bevor sich Amateurastronomen zunächst mit Dobson-Teleskopen und später mit immer leistungsfähigeren Kameras den nebelartigen Objekten zuwandten, waren Doppelsterne sehr beliebte Beobachtungsobjekte. Davon zeugt ihre hohe Anzahl in dem Klassiker Atlas für Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka. Der Verlag Cambridge University Press widmet den Doppelsternen eigene Sternkarten: The Cambridge Double Star Atlas.  Wer sich systematisch mit Doppelsternen beschäftigen will, findet in dem Buch Observing and Measuring Visual Double Stars sehr viele Anregungen, zum Beispiel die richtige Verwendung des Microguide-Messokular von Baader-Planetarium oder auch Tipps zum Zeichnen und Fotografieren der Doppelsterne.

Der neue ADC von ZWO

23. Juni 2016, Bernd Gährken

Ähnlich wie ein Prisma bricht auch die irdische Atmosphäre das Licht. Die Brechung ist umso stärker, je näher das Objekt am Horizont steht. Die unterschiedlichen Wellenlängen sind von der Dispersion unterschiedlich stark betroffen. Blau bricht sich stärker als Rot und dies führt zu Farbsäumen die grade bei den Planeten sehr auffällig sein können. Selbst bei einer perfekter Optik ist an den Rändern des Scheibchens ein roter und blauer Farbsaum zu sehen. An den Profisternwarten wird schon seit Jahrzehnten ein Atmosphärischer Dispersions Correktor (ADC) verwendet, der mit einem Prisma den natürlichen Farbsaum korrigiert. Ein ADC lohnt sich besonders dann, wenn die Optik groß und das Seeing perfekt ist. Im Amateurbereich setzten sich die ADCs nur langsam durch, da unter den mäßigen Seeingbedingungen in den gemäßigten Breiten erst ab etwa 40 Grad Horizontabstand eine Beobachtung sinnvoll ist. Leider gehen die Planetenbeobachter in den nächsten Jahren schweren Zeiten entgegen. Saturn, Mars und Jupiter haben eine negative Deklination und werden in den kommenden Jahren stets weniger als 40 Grad über dem Horizont stehen. Das hat den Markt beflügelt. Während in der Vergangenheit der preiswerteste ADC über 300 Euro gelegen hat, gibt es nun vom Hersteller ZWO ein neues Modell das nur halb soviel kostet. Erste Tests zeigten eine gute optische Qualität.

Beim Einsatz wird zunächst mit hoher Vergrößerung die Lage des natürlichen Farbfehlers überprüft. Dann wird der ADC eingesetzt und die beiden Schrauben werden maximal auseinandergezogen. Der ADC produziert nun selbst einen starken Farbsaum. Der ADC wird nun zusammen mit dem Okular solange im Auszug gedreht bis der blaue Farbsaum an der Position liegt, wo vorher der natürliche rote Farbsaum gelegen hat. Zum Schluss werden die beiden Schrauben gleichmäßig zueinander verschoben bis der Farbfehler verschwunden ist. Es lohnt sich die Lage des ADC und der beiden Schrauben zu notieren. Bei der nächsten Beobachtung des Objektes hat man dann die passenden Voreinstellungen und erreicht schneller ein optimales Ergebnis. Die ADCs werden hauptsächlich in der Planetenbeobachtung verwendet, doch auch bei der Beobachtung von Doppelsternen kann der Einsatz lohnenswert sein. So ist z.B. Sirius-B mit einem ADC deutlich leichter zu erkennen. In der Fotografie erlaubt der ADC die Verwendung von Farbkameras. Die gängigen Sortierprogramme wie Autostakkert, Registaxx und Avistack selektieren die Bilder nach Schärfe und Kontrast. Ohne Dispersionskorrektor sind die Farbkanäle für Rot, Grün und Blau oft mehrere Bogensekunden gegeneinander versetzt, was die Qualitätsanalyse erschwert oder gar unmöglich macht. Selbst wenn eine SW-Kamera mit externen Filtersatz verwendet wird, bringt der ADC einen Qualitätsgewinn. Er ist jedoch bei Schwarzweiß geringer als bei einer Farbkamera.

ZWO ADC Atmospheric Dispersion Corrector

ZWO ADC Atmospheric Dispersion Corrector

Zum optimalen Öffnungsverhältnis für den ADC gibt es im Internet widersprüchliche Angaben. Wir haben Optiken zwischen f/5 und f/15 getestet und konnten keine Einschränkung feststellen. Bei guten Seeing war stets eine Verbesserung sichtbar. Sie war teilweise so dramatisch, das der Eindruck entstand, als wäre das Teleskop ausgetauscht worden.

Der ADC besitzt teleskopseitig eine 1,25 Zoll Steckhülse mit Filtergewinde. Wer den Lichtweg durch den ADC für die Projektion nutzen möchte, kann hier eine Wegkorrektor einsetzen. Dies macht besonders am Newton Sinn, da es sonst Probleme mit der Fokuslage geben kann. Okularseitig kann die 1,25Zoll-Hülse abgeschraubt werden. Darunter kommt ein T2-Gewinde zum Vorschein. Falls die Bauhöhe kritisch ist, kann hier eine Kamera direkt aufgeschraubt werden.

Die notwendige Spreizung der beiden Stellschrauben verdoppelt sich mit der Halbierung des Öffnungsverhältnis. Sie ist also bei f/10 doppelt so groß wie bei f/5. Bei f/15 war die Spreizung beim 15 Grad hohen Mars beim Maximalwert angekommen. Es gibt also einen ausreichenden Stellbereich für alle Beobachtungen die von Mitteleuropa aus sinnvoll möglich sind. Die nachfolgenden Aufnahmen zeigen einige Bilder die ohne ADC in dieser Qualität nicht möglich gewesen wären.

Diese Sternbilder erkennen die Deutschen am Himmel

22. Juni 2016, Marcus Schenk

Vor Kurzem haben wir eine Umfrage in Auftrag gegeben: Wie viele Menschen in Deutschland kennen sich eigentlich am Himmel aus? Wer richtet gerne mal den Blick nach oben? Die renommierte Meinungsforschungs-Agentur TNS Emnid führte innerhalb Deutschlands eine repräsentative Studie durch und befragte dazu 1003 Personen im Alter von 14-65 Jahren.

Es gibt also noch sehr viel, was die Menschen über den Sternenhimmel erfahren können. Schließlich gibt es 88 Sternbilder und unzählige interessante Himmelsobjekte.

Die Augmented Reality-Brille Universe2go bietet mit Hilfe des Smartphones und der dazugehörigen App nicht nur  den Blick in den Sternenhimmel, sondern ergänzt diesen auch durch ein virtuelles Bild des Himmels mit zahlreichen Informationen und Erklärungen. Mit Universe2go wird jeder Mensch zum Entdecker und Kenner des Sternenhimmels.

Infografik-Sternbilder

 

Tipp zum Wochenende: Held Herkules und seine Sternhaufen

17. Juni 2016, Stefan Taube

Der griechische Sagenheld Herkules zeigt sich im Frühsommer in seiner ganzen Pracht. Die mit Stellarium erzeugte Himmelsansicht zeigt den Körper des Helden als Trapez aus vier Sternen.

KW24_Herkules

Blick Richtung Süden um 23:00 Uhr MESZ.

Die vier Sterne sind nicht besonders auffällig, doch wenn man sich das Trapez einmal eingeprägt hat, springt es einem schnell immer wieder ins Auge. Man kann sich auch immer gut an dem markanten Sternbild Nördliche Krone und der sehr hellen Vega orientieren.

Es lohnt sich, das Trapez am Himmel zu identifizieren, denn dann müssen Sie Ihr Fernglas oder Teleskop nur noch an der östlichen Flanke der Sternfigur entlang bewegen. Sie treffen dann unweigerlich auf eines der spektakulärsten Objekte des nördlichen Sternenhimmels, und zwar auf den Kugelsternhaufen M13.

m13

M13 fotografiert von Julian Zoller mit einem 200mm-Newton-Teleskop. Der Bildausschnitt wurde so gewählt, dass auch die Galaxie NGC6207 zu sehen ist.

Unter einem klaren, dunklen Himmel sollte M13 sogar mit bloßem Auge zu sehen sein. Im Fernglas erkennen Sie, das auch Herkuleshaufen genannte Objekt, problemlos als hellen Lichtball. Charles Messier (1730-1817) beschrieb den Herkuleshaufen als „Nebel ohne Sterne“, doch schon ein Teleskop mit 60mm-Öffnung lässt den Nebel körnig aussehen. Wie gut sie den Sternhaufen in einzelne Sterne auflösen können, hängt allerdings nicht nur von der Öffnung des Teleskops ab, sondern auch vom Grad der Lichtverschmutzung. Für M13 lohnt sich der Ausflug in eine Gegend mit dunklem Nachthimmel.

Dichte Ansammlungen aus hunderten Sternen sind nichts ungewöhnliches, denn wenn eine riesige Gas- und Staubwolke kollabiert, bildet sich aus ihr nicht nur ein Stern, sondern gleich sehr viele. Diese verbringen ihre Kindheit und Jugend gemeinsam, gehen dann aber eigene Wege – die Ansammlung junger Sterne löst sich allmählich auf. Solche Sternhaufen werden von den Astronomen als Offene Sternhaufen bezeichnet. Der Herkuleshaufen gehört aber in eine ganz andere Kategorie von Sternansammlungen: Hier tummeln sich circa eine Million Sterne in einer Kugel von gerade mal 160 Lichtjahren Durchmesser. Jung sind die Mitglieder des Haufens auch nicht: M13 ist so alt wie unsere Milchstraße. Diese enorm dichten Gebilde aus unzähligen alten Sternen heißen Kugelsternhaufen. Ein Name, der sehr gut zu ihrer kompakten kugelförmigen Struktur passt.

Kugelsternhaufen scheinen typische Begleiter von Galaxien zu sein. Unsere Milchstraße hat über 150 davon, die auf weiten Bahnen das Zentrum der Milchstraße umkreisen und dabei auch nicht auf die Ebene unserer Spiralgalaxie beschränkt sind. Unsere Nachbargalaxie, der Andromeda-Nebel hat sogar noch mehr Kugelsternhaufen im galaktischen Halo.

Wenn Sie Ihr Teleskop auf das Sternbild Herkules ausgerichtet haben, können Sie gleich einen zweiten Vertreter dieser Art bewundern. Der Kugelsternhaufen M92 befindet sich im „Kopfbereich“ des Herkules, wie die Grafik oben zeigt. Stellen Sie die beiden Kugelsternhaufen nacheinander im Okular ein und achten Sie auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Kugelsternhaufen.

Es ist jedenfalls gut zu wissen, dass der griechische Held Herkules den Kopf voller Sterne hat.

 

Die Montierung AZ Pro von iOptron: So einfach geht GoTo!

15. Juni 2016, Stefan Taube

iOptron nennt es schlicht „level and go“ und meint damit die sehr einfache Routine, mit der die Montierung AZ Pro am Himmel ausgerichtet wird. Dank dieser neuen Innovation  ist der Blick in den Himmel mit einer computergesteuerten Montierung fast so spontan möglich, wie mit einem Dobson-Teleskop: Sie müssen sich nicht erst durch eine umständliche Prozedur quälen, bis Sie endlich beobachten können!

AZ Pro von iOptron

Die Montierung AZ Pro von iOptron

Stellen Sie die Montierung AZ Pro waagrecht auf – die integrierte Libelle hilft dabei – und schalten Sie diese ein. Mit den eingebauten GPS und den Sensoren erkennt die Montierung Datum, Uhrzeit, Standort und Orientierung selbstständig. Geben Sie dem Computer circa zwei Minuten Zeit, dann fährt die Montierung ein helles Objekt am Himmel an. Zentrieren Sie das Objekt im Okular. Sie müssen nicht einmal wissen, wie das Objekt heißt, was gerade in der frühen Dämmerung hilfreich ist. So schnell und einfach ist die Montierung am Himmel ausgerichtet! Sie können nun aus der riesigen Datenbank Ihre Beobachtungsziele auswählen und von der Montierung anfahren lassen.

Die Montierung AZ Pro von iOptron ist aufgrund ihrer kompakten Form, der einziehbaren Gegengewichtsstange und dem stabilen Gehäuse aus Aluminium eine ideale Reisemontierung. Mit dem integrierten GPS ist die „level and go“-Routine weltweit durchführbar. Die Montierung verfügt über einen eingebauten Lithium-Ionen-Akku mit bis zu 10 Stunden Laufzeit. So müssen Sie keine weitere Stromversorgung mitführen und ersparen sich auch ein weiteres Kabelwirrwarr.

Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Laufruhe der Schrittmotoren. Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken!

Die AZ Pro ist zwar für den mobilen Einsatz optimiert, aber dennoch eine hochwertige Montierung, die Teleskope mit großer Öffnung für die visuelle Beobachtung trägt. Fotografisch kann die Montierung für die Mond- und Planetenfotografie eingesetzt werden.

Im Bereich der transportablen, azimutalen GoTo-Montierungen stellt die AZ Pro von iOptron den derzeit höchsten Standard dar.

Aktueller Sternenhimmel: Das Sternbild Kicker Majoris. Oder: welcher Ball ist das? (Ein Kommentar)

9. Juni 2016, Marcus Schenk

Die ganzen Jahre ist es den Astronomen nicht aufgefallen, dabei war es schon immer am Himmel zu sehen: das Sternbild „Kicker Majoris“ oder der „Big Kicker“. Und das ausgerechnet am nördlichen Sternenhimmel. „Wo soll der denn zu finden sein?“, fragten wir uns. Doch dann wurde uns von einem anonymen Astronomen eine aktuelle Sternkarte zugespielt, die das neu entdeckte Sternbild eindeutig zeigt. Tatsächlich! Kicker Majoris gibt es!

Es war schon immer da: das Sternbild Kicker Majoris

Es war schon immer da: das Sternbild Kicker Majoris

Doch immer noch rätseln wir, wo genau der Spieler am Himmel zu finden ist. Und vor allem: Was für einen Ball schießt er gerade? Wer von Ihnen weiß, wie der Stern heißt?

Das Bild zeigt ein riesiges Sternbild, das am Himmel etwa eine Längsausdehnung von 40° besitzt. Die Sternbildlinien verbinden Sterne, die zwischen eine Helligkeit von ca. 4,6 und 0,1 Magnituden liegen. Das Sternbild soll aktuell nach Dämmerungsende hoch am Himmel zu finden sein. Die eingeblendete mythologische Figur zeigt eindeutig einen Fußballspieler in Schussposition.

Die Mythologie hinter dem Sternbild

Schon in der Antike war Fußball ein großer und beliebter Sport. Sowohl die Griechen als auch die Römer betrieben ihn. Doch das Sternbild geht auf Zeus Sohn, Herkules, zurück. Er sollte in den Krieg ziehen, doch was machte der kleine Rabauke? Er spielte lieber Fußball. Zeus war völlig genervt, weil Herkules mit seinen Kumpels immer im sandigen Dreck kickte und völlig verdreckt nach Hause kam. Er bekam dann immer einen Anpfiff. Alte Geschichten behaupten nun, dass Herkules einen Drachen mit einer Keule erschlug. In Wahrheit war Herkules so kräftig, dass er den Drachen einfach mit einem gezielten Schuss aus 11 Meter Distanz abschloss. So entstanden das Sternbild und übrigens auch der heutige Elfmeter.

Nehmen Sie sich dieses Wochenende doch diese Sternkarte mal zur Hand und gehen Sie auf die Suche nach dem neuen Sternbild. Wir sind gespannt, ob Sie es auch finden. Und wenn nicht? Dann bleiben Sie einfach am Ball.

 

Universe2go: Das halten die großen Astromagazine von der Sternenbrille (Ein Kommentar)

6. Juni 2016, Marcus Schenk

Viele Journalisten hatten es bereits in der Hand und nahmen es unter die Lupe: das Universe2go Handplanetarium. Doch für Amateurastronomen ist ein Test durch andere Amateurastronomen besonders interessant. Denn wer schon seit Jahren Astronomie als Hobby betreibt, interessiert sich natürlich für die Sichtweise seiner Astro-Kollegen.

Die bekannten Magazine Sterne und Weltraum und Abenteuer Astronomie (bis vor Kurzem Interstellarum) haben große Testberichte über diese bisher einzigartige Sternenbrille veröffentlicht. Die Autoren der Tests berichten direkt aus der Praxis, denn sie sind selbst langjährige und begeisterte Hobbyastronomen.

Das Fazit der Zeitschriften:

Der Testbericht von Sterne und Weltraum

Der Testbericht von Sterne und Weltraum

 

Gottwald, Michael: „universe2go. Die smarte Brille für Sterngucker“, Sterne und Weltraum Nov. 2015, S. 47-78.
„Das Handplanetarium »universe2go« hinterlässt einen positiven Eindruck: Es ist wirklich erstaunlich, wie gut die Objekterkennung funktioniert …“


 

 

 

 

 

 

 

Der Testbericht von Interstellarum

Der Testbericht von Interstellarum

 

Fiebinger, Stefan: „Augmented Reality meets Sternhimmel“, Interstellarum Dez/Jan 2016, S. 60-63
„Universe2go bietet allen Himmelsinteressierten einen Blick, wie man ihn bis dahin noch nicht kennt. Das Prinzip der Augmented Reality eignet sich hervorragend, um vor allem Neueinsteigern die Beobachtung der Sterne schnell und einfach näher zu bringen.“
 

 

 

 

 

 

 

Sie interessieren sich für die kompletten Testberichte? Dann haben wir eine gute Nachricht. Sie finden die beiden Artikel in voller Länge als Download auf unserer Website oder als Direktlink in diesem Beitrag.

Tipp zum Wochenende: Der Herr der Ringe gibt sich die Ehre

3. Juni 2016, Stefan Taube

Nachdem wir Jupiter und Mars in diesem Jahr schon gut beobachten konnten, gesellt sich nun Saturn dazu und vollendet so das Planetentrio: Wir sehen derzeit alle mit bloßem Auge sichtbaren äußeren Planeten in einer Nacht.

Auf einen Blick sehen wir allerdings nur Mars und Saturn. Wenn Sie über dem Horizont in südlicher Richtung stehen, befindet sich Jupiter im Westen bereits im Untergang. Die mit dem Planetariumsprogramm Stellarium erzeugte Grafik unten zeigt den Himmel am Samstagabend kurz vor Mitternacht auf der geographischen Breite von Augsburg:

Saturn und Mars

Die zwei Planeten und der rötliche Stern Antares im Sternbild Skorpion bilden einen sehr reizvollen Himmelsanblick.

Da unser Sonnensystem flach wie ein Pfannkuchen ist, entfernen sich die Planeten nie weit von der Bahn, auf der die Sonne im Laufe des Jahres über den Himmel zieht. Diese Bahn wird Ekliptik genannt. Mars befindet sich derzeit etwas unterhalb und Saturn etwas oberhalb der Ekliptik. Wie hoch die Ekliptik am Himmel verläuft, hängt von der Jahreszeit ab. Momentan ist sie sehr horizontnah, so dass auch alle äußeren Planeten nur wenig über den Horizont steigen. Bei Saturn sind es knapp 20°. Für die Beobachtung bei hoher Vergrößerung ist das ein Nachteil, da das Licht der hellen Planeten einen langen Weg durch die störende Erdatmosphäre zurücklegen muss. Der Atmospheric Dispersion Corrector kann da Abhilfe schaffen.

Dass man trotzdem tolle Bilder von Saturn machen kann, zeigt diese recht aktuelle Aufnahme von Paul Williamson:

Saturn_PWilliamson

Er verwendete dazu die Kamera ASI 224 an einer Celestron C11-Optik.

Saturn kommt etwa alle dreizehn Monate in Opposition zur Sonne und ist dann die ganze Nacht zu beobachten. Eine Besonderheit bei Saturn ist natürlich der riesige Ring. Zusammen mit seinem Ring würde der Planet den Platz zwischen Erde und Mond gut ausfüllen. Ein markantes Detail des Rings ist auch schon mit einem 60-Millimeter-Teleskop erkennbar, nämlich die Cassinische Teilung. Es handelt sich dabei um eine dunkle Lücke, die den Saturnring in zwei Teile zu trennen scheint. Entdeckt wurde die Lücke von Giovanni Domenico Cassini (1625-1712). Heutzutage sind weitere Lücken bekannt, die den Saturnring strukturieren, weshalb man eigentlich besser von einem Ringsystem sprechen sollte.

Der Saturn präsentiert sein Ringsystem nicht immer gleich. Wie bei unserer Erde, ist auch die Rotationsachse des Saturns geneigt. Bei unserer Erde sind es 23,5°. Wir verdanken dieser Neigung die Jahreszeiten. Die Neigung der Rotationsachse des Saturn von 27° führt auch auf diesen Planeten zu Jahreszeiten, aber auch dazu, dass wir mal von „oben“ und mal von „unten“ auf den Ring schauen. Wenn wir den Gasriesen zu Zeitpunkten betrachten, an denen auf einer der beiden Hemisphären der Frühling beginnt,  sehen wir den Ring gar nicht.

Diese Grafik zeigt eine Simulation der Ring-Stellungen, für alle Saturn-Oppositionen bis ins Jahr 2029. Die Bilder wurden mit einem Computerprogramm von Tom Ruen berechnet (Quelle: Wikipedia):

Saturnoppositions

Dieses Jahr haben wir einen sehr guten Blick auf die Nordhalbkugel des Saturn. Wir sehen das Ringsystem weit geöffnet und uns zugeneigt. Nutzen Sie diese Ringstellung!

Bei der Beobachtung des Saturn sollte Ihnen auch auffallen, dass der Planet nicht ganz rund ist. Das ist keine optische Täuschung, die irgendwie von dem Ring kommen könnte. Saturn ist wirklich nicht rund, sondern abgeplattet. Das liegt an der sehr schnellen Rotation und geringen Dichte dieses Gasriesen: Ein Saturntag dauert lediglich etwa zehn Stunden! Dabei ist die Dichte des Saturn so gering, dass er im Wasser schwimmen würde.

Wir hatten letzte Woche im Blog schon Tipps zur Beobachtung mit Farbfiltern gegeben: Planetenbeobachtung: Wie beobachte ich Mars und Jupiter? Auch  bei Saturn können die Kontraste durch einen Dunkelblau-Filter verstärkt und mit einem Gelbfilter die Wolkenstrukturen besser sichtbar gemacht werden.

Jetzt lieferbar: Stargate Dobson mit 508 Millimeter Spiegel!

2. Juni 2016, Stefan Taube

Bei Dobson-Teleskopen kommt es auf die Größe an! Diese Teleskope dienen der rein visuellen Beobachtung und nicht der Fotografie. Daher ist es entscheidend, wie groß die lichtsammelnde Spiegelfläche ist. Dobson-Teleskope von Skywatcher erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Die Serie Stargate von Skywatcher steht für Riesendobsons mit leichtem Tubus in Gitterrohrbauweise.

Teleskope mit hohem WOW-Faktor!

Das erste Modell der Serie war der Stargate-450P-Dobson, den wir Ihnen derzeit für €4599,- anbieten können. Sie sparen €400,- gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung!

Stargate500

Das Skywatcher Dobson-Teleskop Stargate-500P Synscan GoTo

Jetzt neu zu der Serie hinzugekommen ist die GoTo-Variante Stargate-450P mit Synscan und sein großer Bruder: Das Stargate-500P mit Synscanein Goto-Teleskop mit einem 0,5 Meter großen Hauptspiegel! Damit Sie diese große Öffnung nutzen können, sollten Sie mobil sein: Zwei Sternfreunde können dieses riesige Himmelsauge bequem unter einen dunklen Himmel transportieren und schnell aufbauen.

Nutzen Sie die Nacht!

Das Synscan-GoTo-System hilft Ihnen, das gewünschte Objekt schnell einzustellen, ohne erst lange danach zu suchen. Wählen Sie dazu aus der riesigen Synscan-Datenbank aus über 42.000 Himmelsobjekten! Die Motoren dienen nicht nur zum Anfahren eines Objekts, sie halten es auch im Okular fest. Sie müssen also die beiden SynScan-Modelle der Stargate-Serie nicht von Hand der Himmelsrotation nachführen.

„Freedom-Find“-Dual-Encoder

Ein großer Reiz aller Dobson-Teleskope ist die Möglichkeit, schnell zu einem anderen Objekt zu wechseln und große Schwenks am Himmel auszuführen. Das ist auch bei den motorisierten Stargate-Modellen kein Problem: Entkoppeln Sie mit einem einfachen Dreh den Motor von der Montierung und schon können Sie von Hand schwenken: Das ist geräuschlos, schnell und erhöht die Lebensdauer des Akkus. Dank der eingebauten Encoder geht bei der Bewegung von Hand nicht das Alignment verloren. Selbst wenn Sie das Teleskop von Hand bewegt haben, weiß der eingebaute Computer immer noch, worauf der Spiegel ausgerichtet ist.

Mit der Stargate-Serie bietet Skywatcher transportable Dobson-Teleskope in neuer Dimension. Betreten Sie mit Stargate andere Galaxien!

Infografik Astrohighlights Sommer 2016: Das sollten Sie am Himmel nicht verpassen (Ein Kommentar)

2. Juni 2016, Marcus Schenk

Was gibt es in den lauen Nächten des Sommers am Himmel zu entdecken? Das zeigt Ihnen die brandneue Infografik: „Highlights am Sommerhimmel 2016“. Ein schneller Blick genügt und Sie wissen sofort, was in den Monaten Juni bis August am Himmel passiert.

u2g-infografik-himmelsfahrplan-sommer-de

Wenn Sie die Infografik auf Ihrer Website veröffentlichen möchten, können Sie hierzu gerne den folgenden Code nutzen:

Nähere Infos zu jedem Highlight auf der Grafik finden Sie im weiteren Text.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Beobachten und einen interessanten und warmen Sommer 2016!

Juni

Jupiter im Juni am Abendhimmel
Letze Gelegenheit: Ein Treffen mit Jupiter am Abendhimmel. Jetzt glänzt der größte Planet unseres Sonnensystems nach Sonnenuntergang im Westen. Ein Durchmesser von 35″ Bogensekunden sind genug, um im Teleskop Details zu erkennen. Zum Beispiel die Wolkenbänder und den berühmten Wirbelsturm „Großer Roter Fleck“. Oder die Jupitermonde. Jupiter ist im Juni noch gut am Abendhimmel zu sehen, erst Ende Juli verschwindet er wieder.

3.6. – Saturn in Opposition, weite Ringöffnung, Schlangenträger
Am 03. Juni steht der Planet Saturn in Opposition und ist die ganze Nacht zu sehen. Von der Erde ist er jetzt 1.350 Millionen Kilometer entfernt und bietet uns einen perfekten Eindruck. Saturn begeistert uns mit einem sehr weit geöffneten Ring von 26 Grad. Der Gasriese geht um ca. 21:00 Uhr auf und bietet zusammen mit Mars und Antares eine wunderschöne Konstellation.

11.6. – Mond trifft Jupiter
In der Dämmerung lohnt sich der Blick nach Westen. Dort sehen Sie den zunehmenden Mond und oben rechts den glänzenden Jupiter. Beide Himmelskörper stehen heute Abend in einem Abstand von nur 2°. Eine Kamera, ein Teleobjektiv und ein klarer Dämmerungshimmel. Und schon ist alles bereit für ein einmaliges Foto.

21.6. – Sommerbeginn
Am 21. Juni ist astronomischer Sommeranfang. Jetzt haben wir den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Genau genommen geht die Sonne um 21:22 Uhr unter und um 05:15 Uhr wieder auf. Richtig dunkel wird es in dieser Nacht aber gar nicht: Der Sternenhimmel erscheint immer dämmrig.
Die Erde befindet sich jetzt in der weitesten Entfernung zu Sonne. Doch durch die Erdneigung von 23,5° gegen die Ekliptik besitzt die Sonne einen sehr hohen Einstrahlwinkel. Es ist warm: Wir gehen zum Baden oder in den Biergarten – Sommer eben.

26.6. – Mond bedeckt Neptun
Am 26. Juni bedeckt der Mond den Planeten Neptun. Gegen 01:05 Uhr verschwindet er hinter der beleuchteten Mondscheibe und taucht um 01:33 Uhr hinter der unbeleuchteten Seite wieder auf.

Juli

4.7. – Raumsonde Juno am Ziel
Die Raumsonde Juno wurde am 05. August 2011 gestartet, nach einer fünfjährigen Reise erreicht sie am 04. Juli 2016 Jupiter. Sie schwenkt in eine polare Umlaufbahn und erforscht Jupiters Atmosphäre sowie seine Magnetfelder. Nach Missionsende, im Oktober 2017, wird die Sonde in der Jupiteratmosphäre zum Absturz gebracht.

7.7. – Pluto in Opposition
Einst war er ein Planet, doch nun ist er „nur noch“ ein Zwergplanet. Pluto steht am 7. Juli in Opposition und ist besonders gut zu sehen, falls man davon überhaupt sprechen kann. Denn der 2.374 Kilometer große Körper ist 4,4 Milliarden Kilometer entfernt und leuchtet mit nur 14,1 mag wie ein Teelicht zwischen den großen Planeten, die im Gegensatz zu Pluto wie Flagscheinwerfer daher kommen. Zu sehen ist er nur im großen Teleskop, doch selbst da unterscheidet er sich kaum von Sternen. Mit Universe2go erkennen Sie ihn dennoch in voller Größe. Ohne Teleskop und sogar mit dem Herz, das die Raumsonde Philae im letzten Jahr entdeckte.

9.7. – Mond trifft Jupiter
Nur 4,5° voneinander entfernt, begegnen sich der Mond und Jupiter heute Abend am Westhorizont.

12.7. – 14.8. – Raumstation ISS sichtbar
Die Internationale Raumstation ISS ist zwischen dem 12.7. und 14.8. am sichtbar. In den ersten Tagen nach dem 12.7. ist sie meist in den frühen Morgenstunden zu sehen. Gegen Ende Juli (ab etwa 25.7.) und im August sehen wir sie schon zu einer gemütlicheren Zeit in den Abendstunden bzw. in der ersten Nachthälfte. Nach dem Auftauchen wandert sie in etwa 2 Minuten über den Himmel.

August

12.8 – Treffen von Saturn, Mars und Mond bei Sternbild Skorpion
Treffen sich Mars, Saturn und Mond beim Antares heute Abend auf ein erfrischendes Radler für ein Schwätzchen über das Universum? Wohl kaum. Dennoch bietet das Zusammentreffen dieser Himmelskörper einen reizvollen Anblick. Aufgereiht auf der Perlenkette der Ekliptik finden wir sie am Abend des 12.8. in der Nähe von Antares, dem Hauptstern des Skorpions. Beobachtungen und Fotos von diesem Quartett lohnen sich ab 21:00 Uhr.

12.8. – Perseiden
In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht der Meteorstrom der Perseiden sein Maximum. Es regnen bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde, die mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von ca. 216.000 km/h durch unsere Atmosphäre donnern. Durchmachen oder lieber früh aufstehen? Wie auch immer: Das Maximum findet zwischen 22:00 Uhr und 4:00 Uhr statt. Anfangs stört der Mond die Beobachtung noch ein wenig, kurz nach Mitternacht geht er jedoch unter und wir genießen einen dunklen Himmel.
Diesen Meteorstrom verdanken wir dem Kometen 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn um die Sonne einen Teil seiner Masse verlor. Immer wenn die Erde im August die Bahn des Ursprungskometen kreuzt, schießen die Perseiden bei uns über den Himmel.
Dieses Jahr erwarten wir sogar noch mehr Meteore: Die Erde und die Bahn des Kometen rücken näher zusammen. Dadurch rechnen die Astronomen mit deutlich mehr Meteoren, als in den vergangenen Jahren. Wenn das nicht ein Grund zum Schauen ist?

27.8. – Treffen von Venus und Jupiter am Abendhimmel
Achten Sie an diesem Abend auf Jupiter und Venus. Diese beiden Planeten liefern sich am 27. August ein astronomisches Rennen. Dicht an dicht überholt Venus den Gasriesen und zieht nördlich knapp an ihm vorbei. Bevor wir jedoch ihre engste Begegnung mitbekommen, gehen die beiden um 21:45 Uhr am westlichen Horizont unter.
Gehen Sie am besten gleich in der Dämmerung mit einem Fernglas auf die Jagd, denn das brauchen Sie, um die beiden zu erkennen. Doch Achtung: Nicht in die Sonne blicken. Bitte erst beobachten, wenn die Sonne schon untergegangen ist.