Leider sehen wir nur selten einen hellen Kometen am Himmel. Doch jetzt ist die Chance wieder da. Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) könnte ein Highlight werden – wenn die Vorhersagen stimmen. Halten Sie schon einmal Ihre Teleskope bereit.
Die Beobachtung von C/2023 A3 verspricht ein spannendes Erlebnis zu werden – so oder so.
Aufnahme des Kometen Neowise aus dem Jahr 2020, Carlos Malagon, Omegon ED80 mit Reducer, Kamera Canon 350D, gestackt 30×20 Sekunden
Laut aktuellen Vorhersagen könnte C/2023 A3 so hell wie Venus werden und etwa -4 mag erreichen. Das macht ihn zu einem der hellsten Kometen der letzten Jahre. Seine Helligkeit erreicht im September und Oktober 2024 ihren Höhepunkt.
Wichtige Fakten im Überblick:
- C/2023 A3 könnte im Herbst 2024 mit bloßem Auge sichtbar sein
- Seine Helligkeit könnte mit der von Venus vergleichbar sein
- Beste Beobachtungszeit: September und Oktober 2024
- Ferngläser oder Teleskope ermöglichen detailliertere Beobachtungen
- Die seltene Erscheinung bietet eine einzigartige Beobachtungsmöglichkeit, die Sie nicht verpassen sollten.
Umlaufbahn durch das Sonnensystem und Eigenschaften von C/2023 A3
Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) wurde am 9. Januar 2023 in China und Südafrika entdeckt und zunächst für einen Asteroiden gehalten. Er gehört zu den langperiodischen Kometen, benötigt vermutlich 80.000 Jahre, um die Sonne einmal zu umrunden, und bewegt sich auf einer stark elliptischen Bahn. Am 27. September 2024 wird er der Sonne sehr nahe kommen und am 12. Oktober seine Erdnähe erreichen.
Wenn Sonnenlicht auf einen Kometen trifft, wird es von den Staub- und Gasteilchen im Schweif in unsere Richtung zurückgestreut. Das nennt man Vorwärtsstreuung. Dadurch kann der Komet von der Erde aus heller wirken, als er eigentlich ist. Genau das könnte beim Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) im September oder Oktober 2024 passieren. Wenn er dann nah genug an der Sonne ist und wir auf der Erde im richtigen Winkel stehen, könnte er durch diesen Effekt besonders hell und gut sichtbar werden.
Wie und wo finde ich den Kometen am Himmel?
Schon ab dem 27.-28. September haben wir die Chance, den Kometen am Morgenhimmel zu entdecken, denn kurz vor Sonnenaufgang taucht er ganz tief am Himmel auf. Allerdings setzt das eine enorm gute Horizontsicht voraus. Ab dem 12. Oktober taucht er in der Abenddämmerung am westlichen Horizont auf. Doch auch hier brauchen Sie zunächst eine perfekte Horizontsicht, um den Kometen zu entdecken. Im Laufe der nächsten Tage steigt er aber höher und wechselt von der Jungfrau ins Sternbild Schlange.
Die beste Zeit liegt zwischen 19 bis 20 Uhr, und später bis 20:30 Uhr. Am 18. Oktober geht der Komet erst um 21:40 Uhr unter, doch wir wollen ihn natürlich möglichst hoch am Himmel entdecken, damit wir mit dem Fernglas einen Blick auf ihn werfen oder sogar ein Foto aufnehmen können.
Um den Kometen gut zu sehen, brauchen Sie einen dunklen Himmel. Ländliche Gebiete oder Bergregionen (aber mit einem tiefen Blick nach Westen) sind ideal. In Städten ist die Sicht durch Lichtverschmutzung schlechter.
Nach dem Vorbeiflug an der Sonne könnte der Komet einen beeindruckenden Schweif hinterlassen. Der letzte so helle Komet in nördlichen Breiten war Hale-Bopp 1997. Die tatsächliche Entwicklung des Kometen bleibt aber etwas ungewiss.
Aufsuchkarte und Bewegung des Kometen c/2023 A3 im Laufe des Oktobers 2024
Ausrüstung für die Kometenbeobachtung
Sollte der Komet tatsächlich so hell werden, können wir ihn mit dem bloßen Auge sehen, doch ein Fernglas oder Teleskop ist immer besser. Ein vermeintlich heller Komet kann dunkler erscheinen, als man das annimmt, denn die Helligkeit verteilt sich auf die Fläche.
Hier die Eigenschaften von verschiedenen Instrumenten auf einen Blick:
Instrument |
Vorteile |
Fernglas |
Portabel, zum Teil kostengünstig, geringere Vergrößerung und großes Feld |
Teleskop |
Hohe Vergrößerung, Detailreichtum, hohe Lichtstärke |
Smart Teleskop |
Einfache Bedienung, automatische Objektsuche, einfache Fotografie |
Omegon hat viele Instrumente, die super für Kometen sind:
Das Omegon Brightsky: ein fantastisches Bino für entspannte Beobachtungen mit beiden Augen. Dazu benötigen Sie ein stabiles Stativ und ggf. eine Gabel.
Tipps für Astrofotografie
Für tolle Kometenaufnahmen brauchen Sie die richtige Ausrüstung und Technik:
- Kamera mit manuellen Einstellungen und Langzeitbelichtung
- Lichtstarkes Objektiv (f/2.8 oder stärker)
- Stabiles Stativ
- Fernauslöser gegen Verwacklungen
Noch besser eignet sich ein StarTracker bzw. eine Minimontierung.
Die Omegon MiniTrack für Kometenfotografie
Die Omegon MiniTrack ist super für Astrofotografie. Sie macht Langzeitbelichtungen ohne Sternspuren möglich. Perfekt für Kometenfotos und generelle Aufnahmen vom Sternenhimmel.
Wie Sie die MiniTrack genau aufbauen und erste Aufnahmen vom Sternenhimmel machen, erfahren Sie auch in unserem Magazinartikel über die MiniTrack.
Kann ich mit einem Smart Teleskop den Kometen beobachten?
Smart-Teleskope sind auch gut für Kometen. Sie sind einfach zu bedienen und finden den Kometen automatisch.
Mit dem ZWO Seestar S50 können Sie den Kometen beispielsweise direkt aus der Datenbank anfahren. Das ist einfach und gelingt sofort. Das Bildfeld sorgt dafür, dass Sie einen eventuellen Schweif mit auf das Bild bekommen.
Einen Überblick über Smartteleskope und die Bildfelder verschiedener Modelle finden Sie auch in unserem Magazinartikel: Smart-Teleskope: Warum sie die neue Ära der Astronomie sind.
Das passende Zubehör für das Seestar wie Adapter und andere Hilfen aus Metall gibt es jetzt auch von Omegon.
Für die Fotografie am Horizont ist aber ebenso ein klarer Himmel notwendig, der frei von feinen Wolken ist, da die Teleskope sonst Probleme mit der Erkennung haben könnten. Schauen Sie sich doch bei uns im Sortiment der Smart-Teleskope um.
Viel Erfolg bei der Beobachtung!