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Omegon V-Power: gestählte Okularauszüge für bessere Astrofotos

14. November 2016, Marcus Schenk

Wer Astrofotos macht, steht vor vielen Herausforderungen. Eine davon sind scharfe Astrofotos. Es ist nicht so leicht in der Nacht, schwach glimmende Sterne und Nebel zu fokussieren. Ein perfekt nachgeführtes Astrofoto, aber unscharf? Unvorstellbar!

Dafür gibt es jetzt die richtige Bühne: die neuen Omegon V-Power Okularauszüge. Damit Ihr Astrofoto nicht zum Drama wird, sondern zu einer Story mit Happy-End.

Nur echt mit dem V: Der V-Power High-End-Okularauszug

Nur echt mit dem V: Der V-Power High-End-Okularauszug. Hier zu sehen am Omegon Advanced Newton-Teleskop

Was zeichnet die V-Power Auszüge aus?

Anstatt aus weichem Alu, bestehen die V-Power Auszüge an wichtigen Stellen aus Edelstahl. Starke V2A-Kugellager und Edelstahl-Streifen sorgen für eine präzise Fokussierung. Eine Dual-Speed 1:10 Untersetzung schafft die Grundlage für ein feinfühlig scharfgestelltes Astrofoto, über die Lasergravur finden Sie schnell frühere Einstellungen wieder. Und wenn Sie in Zukunft alles mit einen Motor steuern wollen, ist auch das möglich.

Mit dem V-Power Sucherschuh schließen Sie jetzt auch Ihr Sucherfernrohr an. Einfach die Basis auf den Auszug aufstecken – und fertig!

Mit diesen Sets schließen Sie den Auszug einfach an Ihr Teleskop an

 

Die V-Power-Serie gibt es in verschiedenen Versionen: für Ihr Newton oder Schmidt-Cassergrain Teleskop. Im Set mit den passenden Adaptern bieten sie eine Plug&Play-Lösung. Fixieren geht also ganz leicht und in wenigen Schritten.

Mehr erfahren? Hier gehts zum Fokussierer für bessere Astrofotos.

Tipp zum Wochenende: Eine Reise zur Schwester Andromeda

4. November 2016, Marcus Schenk

Am Herbsthimmel sind die Sternbilder Pegasus und Andromeda wieder besonders präsent – und ein klasse Blickfang. Im Beitrag letzter Woche konnten Sie schon viel über das Herbstviereck lesen. Dieses Wochenende geht es aber noch weiter hinaus in den Weltraum. Zur legendären Schwester der Milchstraße: der Andromeda-Galaxie.

Blicken Sie in den frühen Abendstunden Richtung Osten, sehen Sie das berühmte Herbstviereck. Links oben schließt sich das Sternbild Andromeda an. Es besteht aus vier Sternen, die wie eine fortlaufende Kette aussehen. Hüpfen Sie mit dem Auge zwei Sterne weiter, entdecken Sie den Stern Mirach (siehe Bild).

Der Weg zu Andromeda

Himmelsanblick um circa 20:00 Uhr in Richtung Südosten: Das Pegasus-Quadrat zeigt den Weg zum Sternbild Andromeda und der berühmten Galaxie mit der Nummer M31.

Unter einem dunklen Himmel sind dann zwei weitere Sterne sichtbar, die etwa 90° zu den Hauptsternen von Andromeda stehen. Ab hier dringen Sie so tief in den Weltraum ein, wie es mit dem bloßen Auge nur möglich ist.

Auf zur Andromedagalaxie

Rechts oberhalb von dem Stern »v And« erkennt man ein diffuses Nebelfleckchen, mit einer Helligkeit von 3,5mag. Die Kenner unter den Lesern wissen es natürlich: Es ist die berühmte Andromeda-Galaxie.

Es ist die einzige Galaxie, die wir an der nördlichen Hemisphäre mit bloßem Auge sehen können. Sie ist die große Schwester unserer Milchstraße. Man kennt sie auch unter der Bezeichnung M31 im Nebelkatalog von Messier.

M31 Markus Meel

Andromeda-Galaxie, aufgenommen von Markus Meel mit einem Skywatcher Esprit 80

Manch ein Experte sagt: »So wie der Andromedanebel sieht auch unsere eigene Galaxie aus«, sofern wir sie aus der Ferne betrachten könnten. In der Tat besitzt sie eine ähnliche Form aber eine Ausdehnung von 160.000 Lichtjahren. Damit ist M31 circa 1,5 mal so groß, wie unsere Galaxis. Doch wie es mit großen Schwestern so ist, kommen sie auch mal zu Besuch. Das jedoch wird fatale Folgen haben – das wissen wir jetzt schon.

Mit 400.000 Kilometer pro Stunde

Das 2,5 Millionen Lichtjahre Sternsystem rast mit 400.000 km/h auf die Milchstraße zu. Wissenschaftler nehmen an: M31 und die Milchstraße könnten in 4 Milliarden Jahren kollidieren und zu einer elliptischen Galaxie verschmelzen. Das Familientreffen lässt also doch noch ein wenig auf sich warten.

M31 Gerald Willems

Andromeda-Galaxie, aufgenommen von Gerald Willems mit einem 14″-Newton

Wie beobachten Sie die Andromeda-Galaxie am besten?

Mit dem Fernglas oder dem Teleskop: Mit beiden Instrumenten lässt sich der Nebel erfolgreich beobachten. In einem 10×50 Fernglas oder in einem Großfernglas wirkt die Galaxie wie eine strahlend schöne Insel in einem Meer aus schwarzem Samt. Sie füllt dabei den größten Teil des Gesichtsfeldes aus. Kein Wunder, denn mit einer Größe von 6 Vollmonddurchmessern ist sie ein Gigant am Himmel.
An einem dunklen Ort ohne Lichtverschmutzung (also ohne zu viel Beleuchtung) ist das dunkle Staubband eines Spiralarms zu erkennen. Außerdem ergänzen die kleineren Begleitgalaxien M32 und M110 das Gesamtbild im Fernglas.

Mit dem Teleskop mitten in die Galaxie

Wenn man dicht vor einem Bild steht, kann man das Gesamtkunstwerk oft nicht richtig genießen. So oder so ähnlich wirkt es, wenn Sie M31 mit dem Teleskop beobachten. Auf den ersten Blick sehen Sie dann vor allem die Kernregion. Enttäuscht? Das sollten Sie nicht sein, denn hier hat jedes Instrument seinen Reiz.

Ab einem 8 Zoll Teleskop (200mm Öffnung) oder größer entdecken Sie weitere Details. Interessant sind die Staubbänder und Sternhaufen, die man tatsächlich schon mit Amateurteleskopen sieht. Eine Herausforderung: Mit einem Teleskop nicht nur das Erste, sondern auch das zweite Staubband weiter am Rand zu erkennen.

Objekte für das Teleskop

Das Objekt NGC 206 ist eine Art offener Sternhaufen, exakter wird er oft als Sternassoziation bezeichnet. Mit einem 8 Zoll Teleskop unter einem dunklen Himmel und optimalen Bedingungen, sollten Sie diesen Sternhaufen entdecken. Bei ca. 120-facher Vergrößerung sehen Sie in der Randregion eine Aufhellung: Es ist NGC206.

M31 Ausschnitt

Dieser Ausschnitt aus der Aufnahme von Gerald Willems zeigt im Zentrum den Sternhaufen NGC 206

Mit einem sehr großen Teleskop von 300mm Öffnung können Sie weitere Highlights, wie den Kugelsternhaufen G1 entdecken. Zwischen 120- und 300-facher Vergrößerung erscheint er als winziges diffuses Fleckchen. Es ist eher die Tatsache, was wir hier sehen. Und das ist aufregend und faszinierend.

Unser Poster M 31 Andromedanebel bietet Ihnen eine regelrechte „Landkarte“ dieser Galaxie mit all ihren Sternhaufen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Beobachten – sei es mit dem Fernglas oder Teleskop.

Tipp zum Wochenende: Das quadratische Pferd (Ein Kommentar)

28. Oktober 2016, Stefan Taube

Wenn am Samstagabend die Sonne untergeht, können wir in Richtung Südwesten die Venus als Abendstern erkennen. Sie steht an diesem Abend nur drei Grad südlich vom Saturn. Wie die Ansicht mit der Planetariumssoftware Stellarium zeigt, wird allerdings eine freie Horizontsicht benötigt, um die beiden tief stehenden Planeten zu sehen.

Venus

Die Venus zeigt sich derzeit als Abendstern. Am Samstag südlich des Saturn.

Mit voranschreitender Dunkelheit kommen immer mehr Sterne zum Vorschein. Der Himmel im Herbst wird vom Herbstviereck dominiert. Schaut man bei Dunkelheit in Richtung Süden, fällt einem dieses Viereck sofort auf. Da drei der vier Sterne zum Sternbild Pegasus gehören, wird es auch Pegasus-Quadrat genannt.

Pegasus

Das Sternbild Pegasus ist am Herbsthimmel leicht zu finden.

Das Herbstviereck wird von den vier Sternen Algenib, Markab, Scheat und Alpheratz gebildet, wobei letzterer auch Sirrah genannt wird und bereits zum Sternbild Andromeda gehört.

Pegasus ist das berühmte geflügelte Pferd der griechischen Mythologie. Entstanden ist es aus dem Blut der schrecklichen Gorgone Medusa, nachdem der Held Perseus ihr den Kopf abschlug. Einmal auf die Welt gekommen, wurde das Pferd Teil verschiedener mythologischer Erzählungen: Der Held Bellerophon reitet auf Pegasus in den Kampf gegen das Mischwesen Chimäre, das Pferd trägt die Blitze von Zeus, es schlägt mit seinen Hufen Wasserquellen in den Fels und dient als Symbol für die Muse der poetischen Inspiration. Erste bildliche Darstellungen des Pegasus finden sich auf Münzen aus Korinth aus der Zeit um 550 vor Christus.

Obwohl das Sternbild Pegasus recht groß ist, finden sich in ihm nur wenige leicht zugängliche Beobachtungsobjekte.

Ausgangspunkt der Beobachtung mit dem Teleskop soll der Stern Enif sein, der hellste Stern im Pegasus. Enif steht am Ende einer von Markab ausgehenden, hakenförmigen Sternenkette, die den Hals und Kopf des Pferdes Pegasus bildet. Der Name Enif leitet sich aus dem arabischen Wort für Nase ab. Der Stern Enif ist ein sogenannter Überriese. Sein Durchmesser übertrifft den unserer Sonne um das 150-fache! Dank seiner enormen Größe ist der Stern so hell wie 6700 Sonnen. So können wir ihn trotz seiner Entfernung von 700 Lichtjahren mit bloßem Auge sehen. Seine Oberfläche ist allerdings deutlich kühler als die unserer Sonne. Daher erscheint der Stern im Teleskop orangefarben. Für Enif sind Helligkeitsausbrüche (Flares) dokumentiert, die den Stern für kurze Zeit deutlich heller erscheinen lassen.

Schon mit einem kleinen Teleskop ist ein 143 Winkelsekunden entfernter Begleiter von Enif erkennbar.

Wenn wir die gedachte Linie aus Sternen, die den Kopf des Pegasus darstellt, verlängern, treffen wir auf den Kugelsternhaufen M15. Er gehört zu den „fantastischen Vier“, das sind die vier schönsten Kugelsternhaufen der nördlichen Hemisphäre: M3, M5, M13 und M15. Der Entdecker dieses Sternhaufens, Jean-Dominique Maraldi, schrieb im Jahre 1746:

„… recht heller nebliger Stern, der aus vielen Sternen zusammengesetzt ist.“

Ein Stern aus Sternen also:

Messier 15

Messier 15, fotografiert von Carlos Malagón.

Während Enif noch ein Mitglied unseres stellaren Hinterhofs ist, befindet sich M15 in 40.000 Lichtjahren Entfernung. Der Sternhaufen ist Bestandteil des galaktischen Halos. Er umkreist das Zentrum unserer Milchstraße einmal in 250 Millionen Jahren. Der Kugelsternhaufen vereint auf 200 Lichtjahren Durchmesser etwa 450.000 Sonnenmassen. Zum Zentrum hin ist er so verdichtet, dass die Distanzen der Sterne von der Größenordnung unseres Sonnensystems sind.

M15 ist unter einem guten Himmel bereits mit bloßem Auge zu erkennen, auf jeden Fall mit einem Fernglas. Der Sternhaufen M15 gehört zu den Objekten, die mit jeder Optik ein lohnendes Beobachtungsziel abgeben!

M15_John

Messier 15, fotografiert von John Mirtle.

Wer M15 fotografiert, sollte versuchen eine weitere Besonderheit dieses Kugelsternhaufens nachzuweisen: M15 beherbergt einen planetarischen Nebel mit der Bezeichnung Pease 1. Einen planetarischen Nebel in 40.000 Lichtjahren Entfernung nachzuweisen ist nicht ganz einfach. Wenn wir die gedachte Linie über den Stern Enif und M15 hinaus verlängern, treffen wir auf ein Exemplar, das uns viel näher steht, nämlich der Hantelnebel. Er befindet sich in 1150 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Füchschen (Vulpecula). Planetarische Nebel markieren das Endstadium im Leben der Sterne mit vergleichbarer Masse wie unsere Sonne. Es sind flüchtige Erscheinungen mit individueller Morphologie. Der Hantelnebel, den Sie in Ihrer GoTo-Steuerung oder dem Universe2go unter der Katalognummer M27 finden, ist der hellste planetarische Nebel im Messier-Katalog und daher ein beliebtes Motiv für Astrofotografen:

M27

Die abgestoßene Hülle eines alten Sterns: Der Hantelnebel M27

Diese Aufnahme des Hantelnebels hat uns Jürgen Mainka zukommen lassen. Als Kamera verwendete er eine ZWO ASI 178 MC Color und als Teleskop den großen Flextube GoTo-Dobson mit 16 Zoll Öffnung von Skywatcher. Mit der Kamera erzeugte er eine Serie aus 158 Bilder zu je zwei Sekunden Belichtungszeit, die er zu einem einzelnen Bild zusammenfügte. Dieses sehr beliebte Verfahren wird auch als Stacking bezeichnet. Die Kamera steuert Jürgen Mainka mit SharpCap. Diese kostenlose Software können wir auch nur empfehlen!

Sowohl der Kugelsternhaufen M15, als auch der Hantelnebel M27 machen aber nicht nur in der Kamera, sondern auch im Okular eine sehr gute Figur!

Skywatcher: Nachwuchs in der Star Adventurer Familie

18. Oktober 2016, Stefan Taube

Der Star Adventurer von Skywatcher ist eine im wahrsten Sinne des Wortes handliche Fotomontierung. Unter Fotomontierung verstehen wir eine astronomische Montierung, mit der nicht ein Teleskop, sondern eine Fotokamera der Himmelsrotation nachgeführt wird. So gelingen Ihnen beeindruckende Großfeldaufnahmen des Nachthimmels: Komplette Sternbilder, das Band der Milchstraße oder stimmungsvolle Konstellationen von Mond und Planeten.

Die Star Adventurer Familie hat nun Nachwuchs bekommen

Ab sofort lieferbar, der Mini Star Adventurer Wi-Fi von Skywatcher:

mini-star-adventurer

Astrofotografie light: Mini Star Adventurer mit Polhöhenwiege und L-Halterung

Wie den klassischen Star Adventurer bieten wir Ihnen auch dieses dieses Modell in zwei Varianten: Das Photo-Set beinhaltet lediglich die Fotomontierung ohne weiteres Zubehör. Diese Variante ist ideal für Kunden, die schon über Zubehör verfügen oder den Star Adventurer für Zwecke außerhalb der Astrofotografie verwenden wollen. Die Variante Astro-Set bietet alles was Sie brauchen, um den Star Adventurer als astronomische Montierung zu verwenden. Sie benötigen lediglich noch ein Fotostativ. Sehr gut geeignet ist das sehr leichte Titania 600 von Omegon.

Was ist anders am neuen Star Adventurer?

Der Mini Star Adventurer Wi-Fi ist kein Ersatz für das klassische Modell. Wie der Name vermuten lässt, ist die Tragkraft der neuen Version geringer. Der klassische Star Adventurer trägt etwa 5 Kilogramm, beim Mini Star Adventurer empfiehlt der Hersteller maximal 3 Kilogramm Zuladung. Die geringere Last ermöglicht es, den Mini Star Adventurer über einen integrierten Akku zu betreiben, der per Mini-USB aufgeladen werden kann. Sie benötigen also keine Batterien mehr.

Ein weiterer großer Unterschied ist die Steuerung über eine App: Der Mini Star Adventurer Wi-Fi erzeugt sein eigenes WLAN. Sie können Ihr Smartphone oder Tablet kabellos mit der Fotomontierung verbinden. Dafür stellt Skywatcher eine kostenlose App für Android und iOS zur Verfügung. Der Vorteil der App ist, dass Sie keine zusätzliche Handsteuerung benötigen, da Sie sie ja bereits in Form Ihres Smartphones besitzen, inklusive dem Komfort der grafischen Benutzeroberfläche und Touchscreen. So können Sie mit der App über den Mini Star Adventurer Wi-Fi auch die Kamera ansteuern und vielfältige Einstellungen vornehmen. Dies alles erfolgt berührungslos: Weder wird die Kamera erschüttert, noch die Polausrichtung gestört.

Übrigens: Mit Fotomontierungen, wie den Modelle der Star Adventurer Serie, können Sie auch Panorama- und Zeitrafferaufnahmen machen. Fotomontierungen sind ein vielseitig einsetzbares Tool für ambitionierte Fotografen.

Tipp zum Wochenende: Die Eisriesen im Herbst

14. Oktober 2016, Stefan Taube

Die großen Planeten Jupiter und Saturn, die durch ihre Helligkeit jedem Laien sofort auffallen und deren Anblick im Teleskop nie enttäuscht, haben sich vom Nachthimmel verabschiedet. Auch unser Nachbar im Sonnensystem, der rote Mars macht sich rar. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für zwei unscheinbare Himmelskörper gekommen, um aus dem Schatten der drei planetaren Stars herauszutreten. Die Rede ist von den beiden Eisriesen Uranus und Neptun.

Der Planet Uranus erreicht derzeit seine Oppositionsstellung, das heißt, er steht von uns aus gesehen der Sonne gegenüber und ist daher die ganze Nacht zu beobachten. Der Blick ins Planetariumsprogramm Stellarium zeigt sowohl die Position von Uranus im Sternbild Fische als auch die Lage des zweiten Eisriesen Neptun im Wassermann:

KW41

Der Himmelsanblick am Samstagabend in Richtung Südosten.

Uranus befindet sich am Samstagabend oberhalb des Vollmondes. Der Himmelsanblick wird von dem markanten Pegasus-Quadrat dominiert, an dem man sich gut orientieren kann. Das Sternbild Fische gehört aber auch zu den eher leicht zu identifizierenden Sternbildern. Die rote Linie markiert die Ekliptik, das ist die Ebene unseres Planetensystems, entlang der wir alle Planeten finden.

Uranus ist kein klassischer Planet, obwohl er eigentlich unter sehr guten Sichtbedingungen mit bloßem Auge sichtbar ist. Da ein Uranusjahr 84 Erdjahre dauert, wandert der Planet nur sehr langsam über den Himmel. Um seine Planetennatur zu erkennen, braucht es daher ein Teleskop. So entdeckte am 13. März 1781 Friedrich Wilhelm Herschel mit seinem 6-Zoll-Teleskop eher zufällig das Planetenscheibchen. Mit dieser Entdeckung hatte er die Größe unseres Planetensystems auf einen Schlag verdoppelt.

Der vier Erdkugeln durchmessende Planet Uranus erscheint im Teleskop als blaugrünes Scheibchen. Selbst wenn man mit einer Raumsonde an Uranus vorbei fliegt, verwehrt uns der Planet mit einer dicken Dunstschicht einen genaueren Blick auf sein atmosphärisches Geschehen:

Uranus

So sah 1986 die Raumsonde Voyager 2 den Planeten Uranus. Quelle: NASA

Der relativ hohe Gehalt an Methan in der Atmosphäre der beiden Eisriesen Uranus und Neptun ist für deren blaue Farbe verantwortlich. Das von Wolken des Uranus und Neptun reflektierte Sonnenlicht durchläuft zunächst die methanhaltige Atmosphäre, bevor es weiter in Richtung Erde in unsere Teleskope fliegt. Das Methangas hält die roten Anteile des Lichts zurück, so dass die Planeten bläulich erscheinen. Das Methangas in der Hochatmosphäre ist auch für den Dunstschleier verantwortlich. Dort zerlegt energiereiche UV-Strahlung der Sonne das Methan. Daraus bilden sich Kohlenwasserstoffe, die in tiefere Schichten absinken und zu Dunst kondensieren.

Trotzdem gelingt es Astronomen mit modernen Techniken Vorgänge in der Atmosphäre besser sichtbar zu machen, wie diese Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble aus dem Jahre 2006 zeigt:

uranus_and_ariel

Blick auf Uranus während der Tagundnachtgleiche.

Das helle Band in der Mitte der Planetenscheibe ist eine Wolkenstruktur, die sich längs des Äquators entlangzieht. Der Äquator verläuft aber nicht von oben nach unten, weil das Foto um 90° gedreht wurde. Die Rotationsachse des Planeten ist um 97,8° gekippt! Aus diesem Grund schauen wir während eines Uranusjahrs meistens entweder auf den Nord- oder den Südpol des Planeten. Zur Zeit als das Foto aufgenommen wurde, herrschte auf Uranus allerdings gerade Tagundnachtgleiche (Äquinoktium). Nur zu diesem Zeitpunkt ist es möglich den Transit von Monden vor der Uranusscheibe zu beobachten. Jupiter und Saturn hingegen haben nur eine gering geneigte Rotationsachse. Daher sind solche Transitereignisse bei ihnen keine Seltenheit.

Die nächste Grafik zeigt, wie sich Uranus mit seiner gekippten Achse um die Sonne bewegt. Die Rotationsachse ändert dabei nie die Orientierung.

Uranus Jahreszeiten

Uranus hat extreme Jahreszeiten, weil die Achse gekippt ist.

Als die Raumsonde Voyager 2 Uranus erreichte, blickte sie auf den Südpol des Planeten. Das mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommene Bild oben zeigt Uranus von der Seite. Im Laufe der nächsten Jahre sehen wir immer mehr vom Nordpol.

Friedrich Wilhelm Herschel hatte bereits sechs Jahre nach seiner Entdeckung des Planeten auch die ersten beiden Monde des Uranus nachgewiesen, nämlich Oberon und Titania. Heute kennen wir 27 Monde im Uranus-System. Falls Sie eine Planetenkamera besitzen, versuchen Sie sich doch mal an den Monden von Uranus und Neptun!

Seit 1977 wissen wir auch, dass Uranus ein Ringsystem hat, das allerdings viel dunkler und schmäler ist, als die Ringe des Saturn. Dieses Bild zeigt das Uranus-System mit seinen Ringen und Monden:

Uranus Ring

Uranus, aufgenommen mit dem 8,2-Meter-Teleskop Antu der Europäischen Südsternwarte (ESO).

Im nahen Infrarotlicht absorbiert das atmosphärische Methangas das Licht des Uranus, so dass der Planet dunkel erscheint und seine Umgebung nicht mehr vom grellen Licht überblendet wird.

All das können Sie nicht sehen, wenn Sie den Uranus in Ihrem Teleskop betrachten. Sie erkennen einfach nur ein blasses, blaugrünes Scheibchen vor der Schwärze des Universums. Doch wie so oft in der Hobby-Astronomie steigt mit dem Hintergrundwissen auch die Beobachtungsfreude. Wenn Sie mehr über die Planeten unseres Sonnensystems erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen das Buch Wanderer am Himmel – Die Welt der Planeten in Astronomie und Mythologie.

Herbstnovitäten: Die neuen Bücher von Kosmos!

7. Oktober 2016, Stefan Taube

Was ist bereits erschienen und auf was können wir uns noch freuen? Hier sind die neuen Astronomie-Bücher aus dem Kosmos-Verlag in diesem Herbst:

Juwelen

Der neue Bildband

Juwelen des Kosmos: Die spektakulärsten Bilder aus dem All

Moderne Raumsonden und Riesenteleskope bringen uns zum Staunen. Dieser Bildband präsentiert die aktuellsten Aufnahmen: sensationelle Blicke der Raumsonde Rosetta auf den Kometen „Tschuri“, die neu entdeckten Landschaften des Zwergplaneten Pluto, ein riesiges Panorama der Milchstraße, spektakuläre Szenen vom Werden und Vergehen im Kosmos, eingefangen vom berühmten Weltraumteleskop Hubble.

Ein galaktisches Geschenk für jeden Sternfreund!

Circa 250 Fotos, 192 Seiten, 299mm x 249mm, € 39,90


gravitationswellen

Aktuelle Forschung!

Das Geheimnis der Gravitationswellen: Einsteins Vision wird Wirklichkeit

Februar 2016: Die Welt der Wissenschaft hält gebannt den Atem an… Forschern des LIGO-Projekts gelang der Nachweis der geheimnisvollen Gravitationswellen.

Der Physiker Dr. Günter Spanner war an der Entwicklung der Messgeräte beteiligt. Er berichtet aus erster Hand und für jeden verständlich, was man über Gravitationswellen wissen muss, warum sie ein neues Fenster zum All eröffnen und mit welchen weiteren Erkenntnissen zu rechnen ist.

Autor: Günter Spanner, circa 288 Seiten, Hardcover, € 19,99


Erstkontakt

Was wäre wenn?

Erstkontakt: Warum wir uns auf Außerirdische vorbereiten müssen

Was passiert, wenn wir in unserem „Versteck“ Erde entdeckt werden? Werden die Regierungen uns überhaupt informieren? Wie reagieren die Medien?

Wissenschaftlich fundiert und äußerst spannend beschreibt Daniel Gerritzen die Auswirkungen eines Erstkontakts auf die Menschheit und zeigt, wie riskant es ist, dieses Thema zu verdrängen. Der Autor beschreibt ausführlich mit welchen Methoden die Astronomen seit dem ersten SETI-Projekt nach Signalen fremder Intelligenz fahnden.

Autor: Tobias Daniel Gerritzen, mit einem Vorwort von Karl Olsberg., 350 Seiten, Hardcover, € 25,-

Außerdem bieten wir Ihnen die aktuellen astronomischen Jahrbücher aus dem Kosmos-Verlag:

Wem das noch nicht genügt, der findet in unserem Medien-Bereich jede Menge weitere informative und spannende Lektüre.

Winterbekleidung: Die Nächte werden wieder kalt!

6. Oktober 2016, Stefan Taube

Modische Kleidung ist eigentlich nicht unsere Kernkompetenz, doch wissen wir ganz genau, wie kalt die Nächte jetzt im Herbst wieder werden! Daher führen wir in unserem Outdoor-Bereich eine Auswahl an Kälteschutz-Bekleidung.

Planam

Ein glücklicher, weil warmer Astronom!

Sehr bewährt haben sich:

Sogar den heißen Tee aus der Thermoskanne bekommen Sie bei uns! Nur den Tee müssen Sie vorher selber einfüllen.

Tipp zum Wochenende: „Diamanten auf schwarzem Samt“

29. September 2016, Stefan Taube

Heute ist für jeden etwas dabei: Egal ob Sie ein Fernglas oder ein Teleskop benutzen, der Doppelsternhaufen h und chi Persei ist in allen Instrumenten ein lohnender Anblick. Auch Ronald Stoyan gerät in seinem Buch Deep Sky Reiseführer ins schwärmen:

„Es ist immer wieder ein Genuss, mit einem kleinen Teleskop die Milchstraße entlangzuwandern und plötzlich ohne Vorwarnung die beiden funkelnden Haufen von Diamanten auf schwarzem Samt vor sich schweben zu sehen.“

Schon mit dem bloßen Auge sind h und chi Persei zwischen den Sternbildern Kassiopeia und Perseus als nebliger Fleck auszumachen. In der Grafik unten ist die Lage des Doppelsternhaufens markiert:

Perseus

Der Himmelsanblick in Richtung Nordosten um 23:00 Uhr

Der Blick geht in Richtung Nordosten. Am Horizont geht der helle Stern Capella im Fuhrmann auf. Um h und chi Persei zu finden geht man einfach direkt von dem sehr markanten Sternbild Kassiopeia aus. Eine Gruppe heller Sterne dieses Sternbilds bildet eine gezackte Linie, die auch als Himmels-W bezeichnet wird. Lassen Sie den Blick von Kassiopeia in Richtung Horizont zum Sternbild Perseus wandern, dann können Sie h und chi Persei nicht verfehlen.

Astronomen katalogisieren diese beiden Sternhaufen mit den Nummern NGC 869 und NGC 884. Damit finden Sie sie auch mittels der GoTo-Computersteuerung Ihres Teleskops.

Die folgende Aufnahme zeigt einen Teil des Doppelsternhaufens, nämlich NGC 884 (chi Persei):

NGC 884

Der Offene Sternhaufen NGC 884 (chi Persei). Aufnahme: Jörn Göhrmann

Die Aufnahme wurde uns von Jörn Göhrmann zur Verfügung gestellt. Er verwendete dafür das Newton-Teleskop 200/1000 von GSO auf einer CGEM-Montierung von Celestron. Für das Bild kombinierte er mehrere Aufnahmen durch den LRGB-Filtersatz von Baader-Planetarium.

Die beiden Sternhaufen sind bereits in einem kleinen 8×30-Fernglas ein reizvolles Objekt. Hier treten bereits besonders helle Sterne der beiden Haufen plastisch hervor, während die restlichen Sterne diffuse Nebelflecken bilden. Mit einem Teleskop kann man noch bei circa 100-facher Vergrößerung beide Sternhaufen im Gesichtsfeld überblicken.

Die beiden Objekte h und chi Persei stehen nicht einfach nur in derselben Richtung am Himmel, sondern bilden einen echten Doppelsternhaufen in circa 7500 Lichtjahren Entfernung. Es handelt sich um sogenannte Offene Sternhaufen, das sind Ansammlungen von jungen Sternen, die aus einer gemeinsamen Gas- und Staubwolke entstanden sind.

Celestron-Inspire: Einsteigerteleskope neu gedacht!

27. September 2016, Stefan Taube

Mein erstes Teleskop war ein kleiner 60-Millimeter-Refraktor auf einer sehr wackligen azimutalen Montierung mit einem Holzstativ. Auch wenn das nur ein einfaches Gerät war, hatte ich von Anfang an Freude damit. Ich erinnere mich noch genau, wie sehr mich der erste Blick auf den Orion-Nebel beeindruckte. Mit diesem einfachen Achromat beobachte ich noch heute gerne Sonnenflecken – natürlich durch einen Sonnenfilter!

Solche preiswerten Einsteigerteleskope müssen aber gar nicht wackelig sein! Der Teleskophersteller Celestron zeigt, dass auch preisgünstige Refraktoren auf azimutaler Montierung ein hervorragendes Produktdesign aufweisen können. Die neue Serie Inspire kommt mit ein paar wirklich innovativen Verbesserungen.

Inspire

Teleskop mit neuem Design: AC 80/900 AZ Inspire

Das fängt bei dem soliden Stahlstativ an. Die auch zur Stabilisierung des Stativs dienende Ablageplatte muss nach der Beobachtung nicht mehr abgeschraubt werden (die dafür nötige Schraube geht früher oder später sowieso im Gras verloren). Öffnen Sie stattdessen einfach die Verriegelung und klappen Sie das Stativ mitsamt der Ablage zusammen. Bequemer kann man ein Stativ nicht auf- oder abbauen!

Stativ Inspire

Das Stativ lässt sich mit der Ablageplatte zusammenfalten.

Außerdem sind die Klemmschrauben für die ausziehbaren Stativbeine nach Innen gerichtet, so dass Sie nicht versehentlich mit der Hose daran hängen bleiben können.

Weitere Features der Inspire-Serie sind:

  • Der neu entwickelte Leuchtpunktsucher verfügt über Zielkreise statt einer störenden Mittenmarkierung.
  • Die Umlenkoptik sorgt für ein aufrechtes Bild, so dass auch Naturbeobachtung am Tage möglich ist.
  • Die Fokussierschrauben des Okularauszuges sind groß und griffig für die Arbeit mit Handschuhen.
  • Der Staubschutzdeckel für das Objektiv dient als Smartphone-Adapter. So wie das Smartphone können auch die im Lieferumfang enthaltenen Okulare in den Deckel geklemmt werden. Auf diese Art und Weise können Sie mit dem Smartphone durch die Okulare ein vergrößertes Bild von Mond und Planeten aufnehmen.
  • In der Montierung ist eine Rotlichtlampe eingelassen. Diese beleuchtet mit diffusen Licht die Ablageplatte, ohne das Auge zu blenden. Sie können diese Lampe aber auch einfach aus der Montierung ziehen und haben dann eine Taschenlampe.

Derzeit bietet Celestron drei Modelle der Inspire-Serie

Jedes dieser drei Modelle ist viel besser als mein erstes Teleskop und ich hatte auch schon damit sehr viel Spaß!

Omegon Apochromat 102mm und 127mm Triplet: Der „Volksapo“ wurde verbessert

22. September 2016, Marcus Schenk

Wer das erste Mal durch einen Apochromaten blickt ist meist restlos begeistert. Doppelsterne, Sternhaufen oder Planeten: Bei diesen Objekten steht ein Apo – ganz klar – auf der Pole Position der Teleskope. Die beiden Beststeller von Omegon sind die 102mm und 127mm Triplet-Apochromaten – im Program seit 2010! Jetzt wurden sie überarbeitet und deutlich verbessert. Und das Beste: Der Preis ist gleich geblieben.

Erfahren Sie jetzt was alles verändert wurde und somit die Geräte für Amateurastronomen interessanter denn je macht:

127mm Apochromat mit justierbarer Linsenfassung

1. Justierbare Linsenzelle

Damals waren die Teleskope natürlich justiert, doch ein Nachjustieren war nur schwer möglich. Zumindest musste man genau wissen, was man tut. Jetzt ist das anders! Wir haben eine völlig neue und temperaturkompensierte Linsenzelle entwickelt, die das Justieren so einfach wie Dreiradfahren macht – naja fast. Mit jeweils vier Justage- und Fixierschrauben justieren Sie das Objektiv. Das geht ganz einfach mit einem Sechskantschlüssel zum Beispiel am Polarstern.

triplet-blog

APO 102/714 Triplet mit eingezogener Taukappe

2. Sucherschuh

Der Sucherschuh mit DoppelT-Profil wurde gegen einen gängigen im Vixen-Style ausgetauscht. Sie können nun fast jedes beliebige Sucherfernrohr oder LED-Sucher montieren. Das bedeutet für Sie mehr Freiheit der bei Auswahl, denn früher passten nur wenige Modelle.

3. Geeignet für Binokular-Ansätze

Nicht alle benutzen sie, dabei lösen sie bei der Beobachtung einen WOW-Effekt aus. Binokulare ermöglichen es mit zwei Augen zu beobachten und liefern plastische Eindrücke. Besonders bei Mond und Planeten sind sie fantastisch. Damit Sie ein Binokular problemlos verwenden können, wurde die Tubuslänge etwas verkürzt, damit mehr Fokusraum für den Anschluss entsteht. Jetzt können Sie ein Binokular mit Zenitspiegel verwenden.

4. Verstärkte Prismenschiene

Beim ständigen Auf- und Abbauen eines Teleskops kann die Prisenschiene ganz schön leiden. Immer wieder bohren sich die Schrauben der Montierung in das weiche Aluminium und hinterlassen Kratzer und manchmal tiefe Kerben. Damit die Prismenschiene Ihres Apo auch nach Jahren noch nutzbar ist, wurde sie mit einer Edelstahlplatte verstärkt. Jetzt entstehen keine Kratzer und kratertiefe Kerben mehr.

So bleibt die Prismenschiene heil

5. Einziehbare Taukappe

Die Taukappe ist jetzt ein- und ausziehbar und nicht mehr aufsteckbar.

Übrigens:
Jeder Apochromat wird werksseitig mit einem Messprotokoll ausgeliefert. Darüber hinaus prüfen wir die Justage jedes einzelnen Telekops und legen ein Testbild der Justage bei. Aber wussten Sie, dass wir Ihr Teleskop auf Wunsch auf unserer optischen Bank prüfen? Vom Sterntest in Autokollimation bis zum interferometrischen Test.