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Tipps zum Wochenende: Am Samstag ist Astronomietag!

18. März 2016, Stefan Taube

Ein Tag im Jahr ist ganz der Astronomie gewidmet und an diesem Samstag ist es wieder so weit. Der Astronomietag wird von der Vereinigung der Sternfreunde e.V. veranstaltet: Sternwarten in ganz Deutschland öffnen ihre Tore, Amateurastronomen tragen ihre Teleskope nach draußen und Vereine gestalten einen Tag mit astronomischen Vorträgen und praktischen Beobachtungen. Nutzen Sie das Angebot mit anderen neugierigen Himmelsbeobachtern ins Gespräch zu kommen!

Plakat zum Astronomietag 2016

Plakat zum Astronomietag 2016

Es gibt mehr astronomische Vereine und Sternwarten als man denkt. Besuchen Sie einfach mal die Seite Gesamtübersicht Astronomietag, dann werden Sie feststellen, dass auch in Ihrer Nähe eine Veranstaltung stattfindet.

Das Motto des diesjährigen Astronomietages lautet Faszination Mond. Vier Tage vor Vollmond ist er ein dankbares Beobachtungsobjekt. Der Mond ist lange vor Sonnenuntergang bereits am Himmel zu sehen, so dass schon nachmittags Beobachtungen mit dem Teleskop möglich sind – und auf dem Mond gibt es einiges zu sehen: Altes, von Kratern zerfurchtes Hochland umgibt dunkle glatte Lavaebenen, die wie Meere wirken. Dazwischen riesige Krater mit einem zentralen Gebirge in der Mitte, terrassenförmigen Rändern und hellen Strahlensystemen.

Das Kartenset moonscout hilft Ihnen einen schnellen Überblick über die Oberflächengestalten des Mondes zu bekommen. Die spiralgebundenen und laminierten Karten sind ein idealer Begleiter für Beobachter mit dem Universe2go oder einem Fernglas.

Der Astronomietag erfreut sich mancherorts sehr großer Beliebtheit. Die Stadt Jena beispielsweise schaltet zu diesem Anlass bis Mitternacht die Straßenbeleuchtungen im Zentrum aus. Ohne die störende Lichtglocke der Stadt können so Amateurastronomen ihr Teleskop direkt auf dem Bürgersteig vorführen. Auch die Astronomiefreunde Ingolstadt bieten am Samstag diese sogenannte Sidewalk Astronomie für Stadtbesucher an. Studieren Sie die Gesamtübersicht Astronomietag und finden Sie weitere interessante Angebote!

Übrigens: Auch in der Schweiz findet der Astronomietag statt. Informationen dazu finden Sie im Orion, der Zeitschrift der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft.

Neu: Kameras von ToupTek für Planeten und Deep-Sky

16. März 2016, Marcus Schenk

ToupTek ist ein neuer Hersteller durchdachter Astrokameras für Einsteiger und Fortgeschrittene. Durch die hohe Verarbeitungsqualität seiner Produkte hat er sich weltweit schon einen guten Namen gemacht. Jetzt sind diese spannenden neuen Kameras auch im deutschsprachigen Raum angekommen.

Die ersten Tests und Astroaufnahmen konnten uns vollständig überzeugen. Man kann wirklich sagen: Das was diese Kameras leisten, war vor wenigen Jahren nur Profis und vor 20 Jahren nur Raumsonden vorbehalten. Doch überzeugen Sie sich am Besten selbst!

Vorgestellt: die neuen Kameras von ToupTek

1. ToupTek 1200KPA Color-Guider
Wer einfach Planeten fotografieren oder sein Teleskop guiden will, der liegt mit der 1200KPA genau richtig. Mit einer hohen Auflösung und einem rauscharmen Aptina AR013 Chip gelingen gute Planetenfotos.

ToupTek 1200KPA

ToupTek 1200KPA

2. ToupTek 1200KPA Mono-Guider
Genau wie der Color-Guider ist diese monochromatische Kamera perfekt geeignet für Planetenfotos und zum Guiden des Teleskops. Der Vorteil der monochromen Version: die hohe Auflösung und Empfindlichkeit.

Die ToupTek KPA1200KPA mit dem ST-4-Anschluss zum automatischen guiden Ihres Teleskops

Deep-Sky-Kameras mit passiver Kühlung:

3. ToupTek 2300KPA Deep-Sky Color
Diese empfindliche Kamera ist für Teleskope mit kleinen und mittleren Brennweiten geeignet und überträgt bis zu 90 Bilder/Sekunde. Das ist echte Videoastronomie.

ToupTek 2300KPA

ToupTek 2300KPA

4. ToupTek 300KMA Deep-Sky Mono
Mit einem ICX618 CCD-Sensor ist diese Kamera empfindlicher als viele andere Kameras. Ein großer Vorteil ist die hohe Empfindlichkeit im Infrarot.

ToupTek 300KMA

ToupTek 300KMA

5. ToupTek 440KMA Deep-Sky Mono
Schon mit kurzen Belichtungszeiten fotografieren Sie mit dieser Kamera Galaxien und Nebel. Optimal für Teleskope mit 1000mm Brennweite und mehr.

ToupTek 440KMA

ToupTek 440KMA

Software im Lieferumfang

Alle Kameras werden mit einer umfangreichen Software ausgeliefert. Von der Bildaufnahme bis zu Timpelapse-Aufnahmen bietet sie enorme Möglichkeiten. Besonders schick ist der automatische Dunkelbildabzug.

Die ersten Astrofotos:

Eine ToupTek bei der Arbeit

Eine ToupTek bei der Arbeit

Testaufnahme: Großer Orionnebel M42 mit einem 50mm Objektiv

Testaufnahme: Großer Orionnebel M42 mit einem 50mm Objektiv

Was mit diesen Kameras möglich ist, sehen Sie an den Fotos vom Jupiter, die in den letzten Tagen mit einer Touptek 1200KPA entstanden sind.

Jupiterbilder aufgenommen mit der ToupTek 1200KPA Bild: B.Gährken

Jupiterbilder aufgenommen mit der ToupTek 1200KPA Bild: B.Gährken

Astroshop.de ist der Generalimporteur für Touptek in Europa. Das bedeutet für Sie: Wir stehen im direkten Austausch mit dem Hersteller und bieten Ihnen dadurch einen erstklassigen Service.

Jetzt klicken und mehr über die ToupTek-Kameras erfahren.

Neu: 150mm-Maksutov-Teleskop auf StarSeeker IV

14. März 2016, Stefan Taube

Unter der Bezeichnung StarSeeker bietet der Hersteller Orion preiswerte Teleskope im ergonomischen Design an, ausgestattet mit der modernen Computersteuerung SynScan. Die azimutale Einarmmontierung StarSeeker verfügt über ein integriertes Batteriefach. Sie ist eine transportable, schnell einsatzbereite und dabei intuitiv zu bedienende Basis für kleinere Teleskope.

Das Maksutov 150/1800 auf der StarSeeker-Montierung

Das Maksutov 150/1800 auf der StarSeeker-Montierung

Die neue Version IV der StarSeeker-Teleskope ist mit Encodern ausgestattet. Dank dieser Technik können Sie das Teleskop von Hand in Richtung eines Himmelsobjekts bewegen und dieses mit der Computersteuerung ganz exakt im Okular zentrieren. Die Steuerung kompensiert dann automatisch die Himmelsdrehung, so dass Ihr Teleskop immer auf das eingestellte Himmelsobjekt ausgerichtet bleibt. Bei vielen anderen motorisierten Teleskopen müssen Sie auch große Schwenks des Teleskops mit den Motoren durchführen. Der Vorteil der Encoder-Technik ist, dass die Schwenks mit der Hand intuitiv, schnell und geräuschlos erfolgen und dabei vor allem die Batterien schonen!

Bei unseren Kunden sehr beliebt ist der 6-Zöller in Newtonbauweise: N150/750. Sie erhalten mit dem N150/750 StarSeeker IV ein modernes Teleskop, das Ihnen – zu einem sehr guten Preis – bereits die Welt der lichtschwachen Nebel und Galaxien erschließt.

Ganz neu und unserer Meinung nach sehr aufregend ist der StarSeeker IV Maksutov 150/1800. Der sehr kompakte Maksutov ist mit seiner langen Brennweite eine wunderbare Optik zur Beobachtung von Mond und Planeten. Bereits mit einer preiswerten Kamera wie der NexImage gelingt Ihnen damit die Planetenfotografie.

Die 150 Millimeter große Spiegeloptik des Maksutov sorgt bei Mond und Planeten für die nötige Auflösung, erlaubt aber auch die Beobachtung lichtschwacher Nebel und Galaxien – ein echter Allrounder! Maksutov-Teleskope sind justierstabil und dank der frontseitigen Meniskuslinse vor Staub geschützt.

Die Kombination aus Maksutov-Optik und azimutaler StarSeeker-IV-Montierung mit SynScan-Steuerung ergibt ein transportables, modernes Teleskop zu einem sehr fairen Preis!

Mondshow am 17. März: So beobachten Sie den Hesiodusstrahl (Ein Kommentar)

13. März 2016, Marcus Schenk

Der Mond bietet uns tausende Krater, Ebenen und Erhebungen. Immer wieder zeigt er uns durch seine Phasen unterschiedliche Gesichter. Man meint, auf dem Mond gäbe es keine Veränderungen. Das Gegenteil ist der Fall: Am 17. März können wir den berühmten Hesiodusstrahl beobachten. Rüsten Sie sich für ein faszinierendes Ereignis!

MondTouptek

Aufnahme: Carlos Malagon

Was an Hesiodus einfach anders ist…

Der Krater Hesiodus ist etwas ganz Besonderes: Zufällig besitzt er eine kleine längliche Öffnung in seiner Kraterwand.

Diese kleine Lücke sorgt bei uns Beobachtern für eine spannende Himmelsshow. Sie hängt mit der aufgehenden Sonne des zunehmenden Mondes zusammen. Während die  Sonne den Krater Pitatus bereits vollständig beleuchtet, liegt Hesiodus noch völlig im dunkeln. Doch sein Kraterrand wird schon beleuchtet.

Hier kommt seine Lücke ins Spiel.

Ein zarter Sonnenstrahl gleitet wie eine feine Speerspitze durch die Nacht. Sie nimmt nach einer Zeit eine Kegelform an. Zuerst unscheinbar, doch dann bahnt sich der Strahl immer weiter seinen Weg über den Kraterboden. Nach etwa zwei Stunden hat der Strahl den gesamten Krater durchquert und kommt am inneren östlichen Kraterwall, bei der Verbindung zwischen Pitatus und Hesiodus, an.

Das Programm: So läuft die Show ab

Ihr Teleskop sollten Sie am besten schon frühzeitig aufstellen, am besten gegen 17:00 MEZ. So kann es schon in aller Ruhe auskühlen. Sie kommen dann aber erst gerade von der Arbeit nach Hause? Manche Hobbyastronomen lassen Ihr Teleskop auch mal aufgestellt draußen stehen. Sie nutzen dann z.B. Teleskop-Schutzhüllen, damit der Tau und leichter Regen abgehalten wird.  Richten Sie Ihr Teleskop am besten jetzt schon auf den Mond aus.

•    17:55 MEZ. Um diese Uhrzeit beginnt der Hesiodusstrahl.
•    18:05 MEZ. Nach etwa 10 Minuten bemerken Sie einen deutlich sichtbaren Strahl
•    18:30 MEZ. Nach etwa 30 Minuten hat der Strahl die Kratermitte erreicht.
Ab jetzt wächst der Strahl aber deutlich langsamer.
•    20:00 MEZ. Etwa um diese Uhrzeit erreicht der Strahl den anderen Kraterwall.

Während des Beobachtung können Sie verschiedene Lichtfiguren innerhalb des Strahls beobachten. Bei gutem Seeing und mit einem größeren Teleskop sehen Sie außer dem Strahl auch einen weiteren hellen Lichtspot, der sich in der Nähe der gegenüberliegenden Kraterwand zeigt.

Den Krater Hesiodus finden Sie angrenzend an das Mare Numbium. Um sich zu orientieren, werfen Sie am besten einen Blick in eine Mondkarte.

Hesiodus

In dieser Animation sehen Sie, wie der Lichtkeil durch den Krater Hesiodus wandert. Genau so können Sie das auch mit Ihrem Teleskop sehen. Aufnahme und Animation: Bernd Gährken

Damit beobachten und fotografieren Sie den Hesiodusstrahl

Das Gute an der Mondbeobachtung: Es geht schon mit kleinsten Teleskopen. Auch wenn Sie den Krater Hesiodus beobachten, geht das bereits mit einem 70mm Refraktor oder einem kleinen Reflektor. Größere Teleskope ab 150mm Durchmesser (wie das Omegon Advanced 150/750 EQ-300) zeigen aber schon mehr Details. Da der Mond im Teleskop recht hell erscheint, ist ein Mond- und Graufilter ein Basiswerkzeug für den Mondbeobachter.

Für Fotos eignet sich eine Spiegelreflexkamera mit entsprechenden Adaptern. Der Vorteil: Sie brauchen in der Regel nur einen einfachen 1,25″ oder 2″ Fokal- und Projektionsadapter und einen T-2 Ring für Ihre Kamera. Dazu einen Fern- oder Kabelauslöser.

Die hohe Kunst ist es richtig scharf zu stellen. Arbeiten Sie am besten mit dem Livemodus Ihrer Kamera. Jetzt testen Sie verschiedene Belichtungszeiten, je nachdem, ob Sie eine lange oder kurze Brennweite gewählt haben.

Da die meisten Menschen inzwischen ein Smartphone besitzen, ist ein Foto mit dem Omegon Smartphone-Adapter ein interessanter Versuch. Einfach das Smartphone einlegen und dann mit einem Standard 1,25″ Okular (z.B. Plössl) verbinden. Gerade für die Besitzer von kleinen Teleskopen ist das sicher eine interessante Alternative.

Eine andere Methode ist die Aufnahme mit einer Astrocam und einer Barlowlinse, mit der Sie das Bild sogar live an Ihren Laptop liefern.

Fazit:

Der Hesiodusstrahl hat keinen wissenschaftlichen Wert, aber er ist ein interessantes Phänomen. Seit die Zeitschrift Sky&Telescope 1996 das erste Mal darüber schrieb ist der Hesiodusstarhl in das Interesse von Amateurastronomen gerückt.

Beobachten Sie am 17. März auch den Hesiodusstrahl?

Tipps zum Wochenende: Drei Galaxien im Löwen

11. März 2016, Stefan Taube

Das Sternbild Löwe (lat.: Leo) hatten wir bereits letzte Woche vorgestellt. Wir bleiben gerne noch ein bisschen in dieser Himmelsregion, denn schließlich kündigt der Löwe den Frühling an, nach dem wir uns alle sehnen.

Sie finden den Löwen, indem Sie zuerst das umgedrehte Fragezeichen am südlichen Nachthimmel entdecken, das von den Sternen Algenubi, Algieba und Regulus gebildet wird. Der Körper des Löwen endet in dem hellen Stern Denebola. Der sehr helle Planet Jupiter steht noch immer im südlichen Teil des Löwen und zeigt Ihnen die Richtung an.

Leo

Quelle: stellarium.org

In dieser Darstellung des Löwen sehen Sie Markierungen in Form roter Ellipsen. Dabei handelt es sich um Galaxien. Die für uns sichtbaren Sterne – beispielsweise diejenigen, die das Sternbild Löwe bilden – sind alle Teil unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Die roten Ellipsen markieren andere Galaxien weit außerhalb der Milchstraße, die die Heimat von unzähligen Sternen sind.

Wandern Sie mit Ihrem Universe2go oder Ihrem Fernglas in Richtung der beiden roten Ellipsen unterhalb des Sternes Chertan. Wer ein Teleskop mit GoTo-Steuerung hat, kann auch direkt die Bezeichnungen M65 oder M66 in die Computersteuerung eingeben. In einer mondlosen Nacht, außerhalb der Städte erkennen Sie schon im 10×50-Fernglas das Galaxienpaar M65/M66.

In einem größeren Teleskop oder den Mitteln der Astrofotografie gesellt sich eine dritte Galaxie hinzu, die Astronomen unter der Katalognummer NGC 3628 führen. Die folgende Aufnahme stammt von dem Amateurastronomen Philippe Durville.

Leo-Triplett

Leo-Triplett, Copyright: Philippe Durville

Die drei scheibenförmigen Galaxien sind unterschiedlich zu uns orientiert. Links sehen wir NGC 3628 von der Seite und erkennen ein markantes Staubband. Rechts oben ist die Galaxie M65 zu sehen, rechts unten M66. Bei diesen beiden Galaxien ist eine Spiralstruktur deutlich erkennbar, da wir die Galaxienscheiben unter einem steileren Winkel sehen. Diese Gruppe aus Galaxien wird Leo-Triplett genannt. Das Triplett befindet sich in etwa 40 Millionen Lichtjahren Entfernung.

Jupiter ist und bleibt der Star am Nachthimmel. Wir haben ihn mit der Kamera Omegon Proteus und verschiedenen Filtern fotografiert.

Jupiter

Jupiter, fotografiert mit der Omegon Proteus am Celestron C11

Es wurden drei Aufnahmen zu verschiedenen Uhrzeiten angefertigt. Dabei offenbart sich eine Besonderheit des Jupiters: Beachten Sie die Lage des Großen Roten Flecks. Dieser gewaltige Sturm in der Jupiteratmosphäre hat sich in der relativ kurzen Zeit zwischen den Bildern deutlich bewegt. Der Grund dafür ist, dass Jupiter trotz seiner gewaltigen Größe unglaublich schnell rotiert. Ein Jupitertag dauert gerade einmal zehn Stunden!

Bedeckungen: Eine lohnende Aufgabe für Amateure!

9. März 2016, Stefan Taube

Wäre es nicht aufregend, mit dem eigenen Teleskop einen echten Beitrag zur Wissenschaft leisten zu können? Es gibt durchaus Betätigungsfelder, in denen das möglich ist, zum Beispiel die Beobachtung von Sternbedeckungen. Bei solch einer Bedeckung verfinstert ein relativ nahes Objekt einen weit entfernten Stern für einen kurzen Moment. Das bedeckende Objekt kann der Mond, ein Asteroid, ein Planet oder ein Kleinkörper jenseits des Neptuns sein. Abgesehen davon, dass es nett anzusehen ist, haben solche Bedeckungen einen großen wissenschaftlichen Nutzen, wie auf der Internetseite der Vereinigung der Sternfreunde e.V. zu lesen ist:

„Prinzipiell ist es hiermit möglich, Durchmesserbestimmungen der bedeckten Objekte mit extrem hoher Präzision – wie sie anders kaum erreichbar ist – als auch Aussagen über die Form (Asteroiden), Oberfläche (Fixsterne) und Atmosphäre (Planeten/Monde) zu gewinnen.“

Lesenswert ist auch der Artikel des Astronomen Dr. Martin Federspiel: Sternbedeckungen durch Kleinplaneten – eine lohnende Aufgabe für Amateure.

Watec-Set mit Time-Inserter

Mit diesem Set wird Ihr Teleskop zum wissenschaftlichen Instrument

Um Bedeckungen beobachten zu können, sollte man mobil sein, denn die Bedeckung ist immer nur von einem schmalen Streifen aus beobachtbar. Das ist vergleichbar mit einer Sonnenfinsternis. Schon allein aus diesem Grund sind die Besitzer kleiner Montierungen und Teleskope im Vorteil. Wichtig ist, dass Sie Ihren Beobachtungsort, sowie den zeitlichen Anfangs- und Endpunkt der Bedeckung möglichst genau erfassen.

Hier hat sich die Videotechnik bewährt. Mit einer Videokamera dokumentieren Sie zunächst einfach den Verlauf der Bedeckung. Wenn Sie dann noch einen Time-Inserter haben, wird Ihr Videobild mit einem Zeitstempel versehen. So können Sie den Beginn und das Ende der Bedeckung im Video ablesen. Jetzt brauchen Sie nur noch einen GPS-Empfänger zur Dokumentation Ihres Beobachtungsortes und schon sind Sie Teil des wissenschaftlichen Netzwerkes International Occultation Timing Association (hier geht’s zur European Section).

Wir bieten Ihnen zusammen mit dem Hersteller Shelyak das Watec-Set mit Time-Inserter. In diesem Set finden Sie alles, was Sie brauchen: Eine sehr empfindliche Watec-Videokamera nebst USB-Videograbber, den Time-Inserter und alle erforderlichen Anschlusskabel.

Mit dem Watec-Set mit Time-Inserter wird Ihr Teleskop zum wissenschaftlichen Instrument!

Astronomie mit dem Fernglas: Die 10 schönsten Objekte am aktuellen Himmel

8. März 2016, Marcus Schenk

Ein Amateurastronom beobachtet mit seinem Teleskop den Himmel. Je größer die Öffnung, desto mehr kann er sehen. Ist das wirklich so? Gibt es nicht anderes? Das Fernglas wird als astronomisches Instrument oft unterschätzt. Dabei kann es als Alternative sehr schöne Beobachtungserlebnisse bieten.

Der Vorteil eines Feldstechers bei der Beobachtung

Im Gegensatz zu einem Teleskop ist ein Feldstecher klein, er passt einfach in jedes Gepäck. Das ist ein besonderer Vorteil, wenn Sie verreisen. Denn vielleicht haben Sie nicht immer Lust den kompletten Kofferraum mit astronomischen Equipment vollzupacken. Vielleicht klart es ganz plötzlich auf und man möchte ein wenig beobachten, bevor Wolken die Sicht wieder verdecken.
Da kann das Fernglas eine echte Alternative sein.

Himmelsbeobachtung ist schon mit kleinen Ferngläsern möglich. Mit einem Großfernglas sind sogar Galaxien zu sehen.

Himmelsbeobachtung ist schon mit kleinen Ferngläsern möglich. Mit einem Großfernglas sind sogar Galaxien zu sehen.

Was kann ich mit einem Fernglas beobachten?

Mit dem Fernglas sind natürlich keine Details auf Planeten zu erkennen, diese würden viel zu klein abgebildet. Aber offene Sternhaufen, Nebel, Galaxien sind wunderbar zu sehen. In einer lauen Sommernacht durch die Milchstraße streifen, gehört zu den schönsten Beschäftigungen, die man sich vorstellen kann.

Es kommt dabei gar nicht so sehr darauf an, was für ein Fernglas Sie verwenden. Ein 10×50 oder 12×50 Fernglas bietet schon tolle Erlebnisse. Großferngläser mit 70-100mm Öffnung sammeln aber einfach noch mehr Licht. Genau genommen sammelt ein 70mm Fernglas fast doppelt so viel Licht wie ein 50mm Fernglas. Ein Fernglas mit großer Öffnung und hoher Vergrößerung hat außerdem noch einen Vorteil: das Auflösungsvermögen. Das kann zum Beispiel ein Gewinn bei der Beobachtung von Doppelsternen sein.

Doch welche Objekte können Sie am Frühlings und Sommerhimmel beobachten?

Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt:

Die schönsten Objekte für einen Nighttrip mit Ihrem Fernglas

Blicken wir jetzt in den Abendstunden zum Himmel, sehen wir, wie sich die Wintersternbilder langsam verabschieden. Das Sternbild Orion ist im Südwesten zu sehen und geht gegen Mitternacht im Westen unter. Von Osten nähert sich aber schon der Frühlingsbote Löwe. Darunter sieht man auffällig den etwa -2mag hellen Jupiter. Noch in Horizontnähe lugt das komplette Sternbild Bootes mit dem hellen Stern Arkturus über die Landschaft.

Machen wir eine Nachtwanderung zu den schönsten Objekten für unsere Fernglasbeobachtung.

aktueller Sternenhimmel

Der aktuelle Sternenhimmel (zum Vergrößern bitte anklicken). Die Sternkarten wurden mit der Software Stellarium erzeugt.

1. M45 Plejaden

Menschen, die sich nicht am Himmel auskennen verwechseln die Plejaden oft mit dem „Kleinen Wagen“. Tatsächlich kann man mit dem bloßen Auge eine Form erkennen, die an die Kastensterne des Wagens erinnern. Dieses Missverständnis ist mir bei öffentlichen Vorführungen in der Volkssternwarte etliche Male begegnet.

Die Plejaden gehören zu den wenigen Sternhaufen, die schon mit dem bloßen Auge sichtbar sind. Genau gesagt sind 7 Sterne zu sehen, die sogar schon auf der ca. 4000 Jahre alten „Himmelsscheibe von Nebra“ eingezeichnet wurden. Die Beobachtungen dieses Sternhaufens reichen also bis in die frühe Bronzezeit zurück.

Die Plejaden ist ein grandioser Sternhaufen für ein Fernglas mit z.B. 10-facher Vergrößerung. Schon in einem kleinen 34mm oder 42mm Fernglas sehen Sie dutzende glitzernde Sterne, umrahmt von dem zarten Blau der hellen Hauptsterne. Wenn Sie jemanden für die Astronomie begeistern wollen, dann lassen Sie ihn die Plejaden durch ein Fernglas betrachten. Es gibt wohl kaum ein anderes Objekt mit diesem „WOW-Effekt“.

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Die Plejaden sind schon im kleinen Fernglas zu sehen, der Reflexionsnebel ist allerdings nur auf Fotos erkennbar.

2. Offener Sternhaufen M35

Der offene Sternhaufen im Sternbild Zwillinge ist das berühmteste Objekt des Sternbildes. Er ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt und besitzt eine Ausdehnung von 24 Lichtjahren. In dunklen Nächten können wir das 5,1mag helle Objekt als diffuses Nebelchen ausmachen.

Mit dem Fernglas nähert man sich am besten vom 3,3 mag hellen Stern η in nordwestlicher Richtung. Wenn Sie den Stern η ein wenig dezentral im Gesichtsfeld positionieren, sollten Sie M35 schon am Rand erkennen. Mit einem Fernglas sehen wir 20-50 Sterne, die nicht mehr wie ein Nebelfleck erscheinen, sondern aufgelöst und wunderschön.

M35

Das Sternbild Zwillinge mit dem offenen Sternhaufen M35

3. Offener Sternhaufen M44

Der etwa 610 Lichtjahre entfernte Sternhaufen M44 trägt die schön klingenden Namen Prasaepe, himmlische Futterkrippe oder Bienenstockhaufen. Tatsächlich ist er nach den Plejaden der zweithellste Sternhaufen und liegt der Erde am nächsten. In dunklen Gebieten kann man Praseape mit dem bloßen Auge erkennen, doch erst im Fernglas in Einzelsterne auflösen. Schon Galileo Galilei zählte 1609 mit seinem kleinen Teleskop 40 Sterne.

Mit Ihrem Fernglas ist allerdings deutlich mehr zu sehen: Ab einem 10×50 Fernglas erkennen Sie 45 und mehr Sterne. Im Fernglas wirkt der Haufen sogar schöner als im Teleskop. Wie findet man den Haufen? Ziemlich in der Mitte des Sternbildes Krippe, zwischen dem nördlichen und südlichen Esel. Das sind zwei 4,7 bzw. 3,9mag helle Sterne, die mit M44 ein Dreieck bilden.

Man vermutet, dass der etwa 700 Millionen Jahre alte und 17 Lichtjahre ausgedehnte Haufen zusammen mit dem bekannten Sternhaufen der Hyaden entstand. Früher galt der Sternhaufen als Indiz für schlechtes Wetter. Denn wenn man den Bienenstockhaufen mit dem bloßen Auge nicht mehr sehen konnte, so hieß es, würde schlechtes Wetter aufziehen.

M44

Klingen himmlische Futterkrippe oder Bienenstockhazfen nicht viel schöner als M44?

4. Doppelstern Reiterlein

Den bekanntesten Doppelstern finden Sie im Sternbild des Großen Wagens. Der mittlere Deichselstern ist auch als Reiterlein bekannt, weil der Stern Alkor auf dem hellen Mizar zu reiten scheint. Das Reiterlein ist ein Augenprüfer für Beobachter mit hervorragender Sehschärfe, und steht in einem Abstand von 12 Bogenminuten.

Alkor und Mizar bilden einen optischen Doppelstern, den Sie schon in einem sehr kleinen Fernglas bewundern können. Beide Sterne erscheinen zwar wie ein Doppelstern, gehören aber wahrscheinlich nicht zusammen. Mit einem 20×80 Fernglas entdecken Sie eine Überraschung: Mizar besitzt ein eigenes Doppelsternsystem. Auf ein Stativ gesetzt erkennen Sie die zweite Komponente.

5. Galaxienpaar M81/82

Normalerweise ist der Frühling die klassische Galaxienzeit, doch ein gibt ein Duo, das immer zu sehen ist: die beiden wechselwirkenden Galaxien M81 und M82. Das Besondere: Sie liegen in der Reichweite für Ihr Fernglas. Mit einem Gesichtsfeld von 6° bis 7° ist das Finden nicht schwer, dennoch liegt das Galaxienpaar in einer Region abseits von hellen Sternen.

Nähern Sie sich dem Objekt am besten über zwei Kastensterne des Großen Wagens: Phekda und Dubhe. Phekda ist der linke untere Kastenstern und Dubhe der rechte Obere. Wenn Sie eine gedachte Line von Phekda zu Dubhe und weiter hinaus führen, treffen Sie nach ca. 2 Fernglas-Gesichtsfeldern auf M81 und M82. M82 ist die Auffälligere der Beiden und mit 8,6mag Helligkeit im Fernglas sofort erkennbar. Man nennt sie auch „Zigarrengalaxie“, weil ihre Form in der Mitte etwas dicker und an den Enden spitz zulaufend erscheint. Eben wie bei einer Zigarre. Verantwortlich für das Aussehen scheint M81 zu sein, beide Galaxien sind vor etwa 500 Millionen Jahren zusammengestoßen.

Übrigens: M81 und M82 stehen zueinander in einer Entfernung von 100.000 Lichtjahren. Rein von der Größe ausgehend würde also unsere Milchstraße den Raum zwischen ihren beiden Kollegen genau ausfüllen. (Weitere Infos über den Großen Wagen finden Sie im Artikel: Tipps zum Wochenende: Der Große Bär und seine Zigarre meines Kollegen Stefan Taube)

GroßerWagen

Zwei schöne Objekte: Das Reiterlein auf dem mittleren Deichselstern und das Galaxienpaar M81/M82

6. Im Löwn: Regulus

Der Hauptstern des Sternbild Löwen ist Ihnen wahrscheinlich bekannt. Wussten Sie, dass er auch ein Doppelstern ist? Aber das Beste: Sie können ihn mit Ihrem Fernglas beobachten.
Regulus ist etwa 3,5-mal größer als die Sonne und ein blau-weißer Stern mit einer Oberflächentemperatur von 12.000 Kelvin. Der 77 Lichtjahre entfernte Stern rotiert in nur 15 Stunden um seine eigene Achse, deswegen ist er auch deutlich abgeplattet. In 175″ Abstand finden wir seinen 8mag hellen orangefarbenden Begleiter, der zum Beispiel mit einem 10×50 Fernglas zu sehen ist.

Regulus

Regulus gehört zu den wenig beachteten Doppelsternen

7. Jupiter mit seinen Monden

Am 8. März wurde Jupiter der Planet der ganzen Nacht, denn er steht diesen Monat in Opposition zur Sonne. Jetzt ist der größte Planet unseres Sonnensystems am besten zu beobachten. Bereits wenn es dämmert, sehen wir ihn östlich, etwa 9° unterhalb des Sternbildes Löwen.

Normalerweise ist der König unter den Planeten ein optimales Objekt für ein Teleskop. Doch auch für Ihr Fernglas ist Jupiter fantastisch. Wenn Sie einen stabilen Stand einnehmen, sehen Sie ganz zart die beiden Wolkenstreifen. Interessant für das Fernglas ist der „Tanz der Jupitermonde“. Die vier galileischen Monde Ganymed, Io, Kallisto und Europa sehen im Fernglas wie ein eigenes kleines Sonnensystem aus, das man von außen betrachtet. Sie benötigen zwischen 1,8 und 16 Tagen, um den Planeten einmal zu umkreisen.

Nehmen Sie sich am besten vor jede Nacht einen kurzen Blick auf den Jupiter zu werfen. Dann nämlich sehen Sie, wie sich die Position der Jupitermonde geändert hat.

Einige interessante Jupitermondstellungen:
9.3 Kallisto Europa Jupiter Io Ganymed (Monde stehen schön symmetrisch rechts und links neben Jupiter)
14.3 Kallisto Ganymed Io Eoropa Jupiter
18.3 Jupiter Europa Io Kallisto Ganymed
25.3 Jupiter Kallisto Europa Io (in schöner Dreiergruppe) Ganymed
28.3 Kallisto Ganymed Europa Io Jupiter

Jupiter, aufgenommen mit einer Touptek Kamera

Jupiter, aufgenommen mit einer Touptek Kamera

8. Kugelsternhaufen M3

Fast genau auf halber Strecke zwischen dem Hauptstern Arktur im Bootes und Cor Caroli in den Jagdhunden, finden Sie den Kugelsternhaufen M3. Denken Sie sich einfach eine Line, die die beiden Sterne verbindet, bewegen Sie sich zu Mitte und schon haben Sie das Objekt.

Kugelsternhaufen sind von Natur aus kompakte und weit entfernte Objekte. Im Fernglas erscheinen sie nur als diffuse und nicht aufgelöste Kügelchen. Deswegen sind sie aber nicht weniger interessant. Ich bin der Meinung, dass erst das Wissen hinter dem Objekt die Beobachtung wirklich spannend macht. M3 besitzt rund 500.000 Sterne, ist 30.000 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von 125 Lichtjahren. Nahezu 200 Sterne innerhalb von M3 sind Veränderliche. Das ist ein Rekord, denn in keinem Kugelsternhaufen wurden bisher mehr veränderliche Sterne entdeckt.

M3

Vorbote des Frühlings: Kugelsternhaufen M3

9. Offener Sternhaufen Mel111

Schon seit der Antike beobachtet man den offenen Sternhaufen Melotte 111 im Sternbild Haar der Berenike. Die Mythologie erzählt, dass die goldenen Locken von Königin Berenice von den Göttern an den Himmel gesetzt wurden.

Mit dem bloßen Auge sieht man etwa 12 Sterne, in einem kleinen Fernglas (z.B. einem 7×50 Fernglas) entdecken Sie dagegen gut 35 Sterne. Die Vergrößerung darf nicht zu hoch sein, da sonst der Haufencharakter verloren geht. Den Haufen finden Sie direkt unterhalb des 4,3mag hellen Sterns γ Com.

Noch ein paar Daten: Der Haufen ist etwa 290 Lichtjahre entfernt und besitzt ein Alter von 500 Millionen Jahren. Mel 111 wurde als Bewegungshaufen klassifiziert, weil sich alle Begleiter zusammen in eine Richtung bewegen.

Mel111

Melotte 111: Den schönsten Eindruck bietet ein Fernglas mit 7-8-facher Vergrößerung.

10. Herausforderung: Galaxie M98

Die Sternbilder Jungfrau und Haar der Berenice sind im Frühling besonders interessant. In dieser Region finden wir unzählige Galaxien, denn wir blicken in das Reich des riesigen Virgo-Galaxienhaufen, der ein Nachbar der Lokalen Gruppe ist. Für einen Feldstecher ist diese Region gleichzeitig ein Test und eine Herausforderung. Jetzt müssen Sie versuchen alles aus Ihrem Instrument „herauszuquetschen“. Ein dunkler Standort in einer Nacht guter Transparenz ist für die Galaxienbeobachtung selbstverständlich. Nehmen Sie zum Beispiel die Galaxie M98 im Sternbild Haar der Berenike aufs Korn. Sie besitzt eine Helligkeit von 10,1 mag und liegt durchaus in der Reichweite von Großferngläsern mit 70mm, 80mm oder 100mm Öffnung.

Zum Aufsuchen nehmen Sie sich zum Beispiel den „Atlas für Himmelsbeobachter“ oder alternativ den hervorragenden „Pocket Sky Atlas“ zur Hand. Da hier wenige Orientierungspunkte zu finden sind, kann allein das Finden schwierig werden. Am besten beginnen Sie die Suche bei Denebola, dem Schwanzstern des Löwen. Bewegen Sie sich nun östlich in die Richtung des Sterns Vindemiatrix im Sternbild Jungfrau, aber nicht mehr als 1-1,5 Blickfelddurchmesser Ihres Feldstechers. Jetzt sollte M98 schon am Rand zu sehen sein. Ob Sie schon zu weit gewandert sind, zeigt Ihnen eine kleine Sternkette, die auch als „Großes T“ bekannt ist. Markant ist ein 5 mag heller Stern, der einen Vollmonddurchmesser abseits von M98 zu sehen ist.

Das Fernglas für Ihre Beobachtungen

Ihnen fehlt noch das richtige Instrument? Unser Sortiment bietet Ihnen über 1000 Ferngläser von 40 Marken.
Ob 50mm oder 150mm Öffnung: Eine riesige Auswahl von Feldstechern für astronomische Beobachtungen bietet die Ihnen die Marke Omegon. Schauen Sie doch einfach mal bei den Nightstar, Brightsky oder den brandneuen Argus Großferngläsern vorbei. Ferngläser mit Vergrößerungen über 10-fach sind nur schwer eine lange Zeit aus der Hand zu halten. Solche Instrumente setzen Sie am besten auf ein geeignetes Stativ, wie z.B. auf die Titania oder Omgon Pro Serie.

 

Tipps zum Wochenende: Jupiter im Reich des kleinen Königs

4. März 2016, Stefan Taube

Das kommende Wochenende und die Tage danach gehören dem größten Planeten unseres Sonnensystems. Jupiter erreicht am 8. März seine Opposition. Das bedeutet, dass Sonne, Erde und Jupiter auf einer Linie liegen. Der Planet steht also in Gegenrichtung zur Sonne. Dadurch geht er schon abends mit Sonnenuntergang auf und ist die ganze Nacht zu sehen.

Sie finden den Planeten im Sternbild Löwe (lat.: Leo):

Sternbild Löwe

Quelle: stellarium.org

Der Jupiter steht abends so hell und hoch in südöstlicher Richtung, dass wir gar keine Sterne und Sternbilder als Hilfe benötigen, um ihn zu finden. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf das schöne Sternbild, das der Planet derzeit durchläuft. Der Löwe gehört zu den wenigen Sternbildern, die so aussehen, wie sie heißen. Der Kopf wird von einer Sternenkette gebildet, die wie ein gespiegeltes Fragezeichen aussieht. Davon geht in Richtung Osten der liegende Körper des Löwen aus, der im Stern Denebola endet. Der Name Denebola leitet sich aus dem Arabischen für Schwanz des Löwen ab.

Im Herzen des Löwen leuchtet der helle Stern Regulus, lateinisch für der kleine König. Mit seinem blau weißen Glanz dominiert er das Sternbild. Die dicke rote Linie in der Grafik oben markiert die Ekliptik, also die jährliche Umlaufbahn der Sonne. Da sich Regulus auf der Ekliptik befindet, kommt es oft zu engen Begegnungen oder sogar Bedeckungen dieses Sterns mit den Körpern unseres Sonnensystems, insbesondere dem Mond. Erwähnenswert ist auch der Stern Algieba, Arabisch für die Mähne des Löwen. Schon im kleinen Teleskop oder Fernglas kann man seine Doppelsternnatur erkennen.

Zurück zu Jupiter: Er befindet sich im südlichen Teil des Sternbildes. Man mag einwenden, dass es gar nicht so aussieht, als sei er im Löwen. Daher haben wir in die Grafik oben die Sternbildgrenzen als dünne rote Linien mit eingezeichnet. Für die Astronomen ist ein Sternbild nämlich nicht durch die Sterne definiert, die seine Strichfigur bilden, sondern durch einen exakt begrenzten Bereich des Himmels.

Jupiter braucht für einen Umlauf um unsere Sonne fast zwölf Jahre. Das entspricht der Anzahl der Sternbilder entlang der Ekliptik. Dadurch rückt Jupiter von Jahr zu Jahr etwa ein Sternbild weiter.

Während der Opposition ist Jupiter nicht nur die ganze Nacht zu sehen, auch seine Entfernung zu uns irdischen Beobachtern ist um diese Zeit relativ gering. Der Abstand zu Jupiter verringert sich auf 664 Millionen Kilometer – das Licht von Jupiter benötigt 36 Minuten, bis es bei uns ankommt. Für uns Menschen ist das immer noch eine unvorstellbar große Entfernung, doch kann sich Jupiter von unserer Erde bis auf 970 Millionen Kilometern entfernen. So gesehen ist er während der Opposition doch recht nah. Diese Nähe führt auch dazu, dass das Planetenscheibchen besonders groß ist. Teleskopische Beobachter können sich nicht an der dynamischen Atmosphäre mit dunklen Bändern, hellen Zonen und sich im Laufe der Jahre wandelnden Flecken satt sehen!

Mit einem Teleskop und einer Planetenkamera können Sie selbst beeindruckende Aufnahmen von Jupiter erstellen. Hier sehen Sie eine Aufnahme, die mit einer Touptek 2300KPA-Kamera erstellt wurde:

Jupiter, aufgenommen mit einer Touptek Kamera

Jupiter, aufgenommen mit einer Touptek Kamera

Die Grafik unten vermittelt einen Eindruck, der sich im größeren Gesichtsfeld ergibt. Sie zeigt Jupiter am späten Abend des 6. März kurz vor Mitternacht.

Hier sehen wir die vier großen Monde des Jupiter: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Die Monde bewegen sich merklich um den Gasriesen, so dass ein Blick zu Jupiter zu einer anderen Zeit schon eine deutliche Veränderung in der Stellung der Monde nach sich zieht. Die vier großen Monde – Jupiter hat übrigens insgesamt über 60 Monde – können Sie mit einem Fernglas selbst beobachten. Der italienische Physiker Galileo Galilei beschrieb sie im Jahre 1610 als erster. Mit der Entdeckung der vier Monde hat Galilei gezeigt, dass es Himmelskörper gibt, die nicht die Erde umkreisen, sondern einen anderen Planeten. Das beweist zwar noch nicht das heliozentrische Weltbild, aber die Vorstellung, dass alle Himmelskörper die Erde umkreisen müssen, hatte so einen Riss bekommen. Mit dem GalileoScope können Sie seine Entdeckungen selbst nachvollziehen.

Die vier großen Monde treten bei ihrem Tanz um Jupiter regelmäßig vor seine Scheibe oder verschwinden in seinem Schatten. Um die Zeit der Oppositionsstellung sehen wir die Monde und ihre Schatten über die Wolkendecke Jupiters ziehen. Das ist ein beeindruckender 3D-Effekt.

Die vier Galileischen Monde sind jeder eine Welt für sich. Um diese Behauptung zu untermauern und weil es so schön ist, zeigen wir hier noch ein Bild des Jupitermondes Europa, aufgenommen von der sehr treffend genannten Raumsonde Galileo, die von 1995 bis 2003 im Jupitersystem unterwegs war.

Jupitermond Europa

Quelle: NASA

 

Astrofotografie: Blick zum Himmel mit der digitalen Kamera

3. März 2016, Stefan Taube

Für viele unserer Kunden ist der Wunsch eigene Fotos von Himmelsobjekten zu machen eine starke Motivation in die Astronomie einzusteigen. Dafür gibt es gute Gründe: Zum einen werden die Kameras und astronomischen Montierungen immer besser und zum anderen ist die rein visuelle Beobachtung durch den lichtverschmutzten Stadthimmel schwierig. Mit der Fotografie kann man selbst diesem Problem ein Schnippchen schlagen, wie dieses Beispiel zeigt: Ein Test der EOS-700Da im H-Alpha.

Eine weitere Motivation sind die zahlreichen Erfolgsgeschichten und unzähligen grandiosen Astrofotos im Internet. Dabei wird aber gerne übersehen, wie steil die Lernkurve in der Astrofotografie ist! Der erste Schnappschuss ist schnell gemacht, aber wie geht es dann weiter?

Roland Störmer ist diesen steilen Weg gegangen. Er kaufte sich ein kleines Teleskop, weil er die Mondfinsternis am 21. Februar 2008 fotografieren wollte. Seit dem hat ihn das Thema nicht mehr losgelassen.

In seinem Buch Astrofotografie lässt er seine Leser so kompetent und ausführlich an seinem Werdegang zum Astrofotografen teilhaben, dass der Verlag es nun bereits in der dritten Auflage herausbringen konnte.

An dem Buch Astrofotografie beeindruckt die Fülle der angesprochenen Themen. Der Autor behandelt nicht nur alle möglichen Motive für Astrofotografen, sondern auch eine Vielzahl von praktischen Methoden. Als Eindruck soll hier ein winziger Auszug an Schlagworten genügen, zu denen man im Buch fündig wird: Spiegelreflexkamera, Webcam, gekühlte Astrokamera, Digi-Klemme, Vixen Polarie, Bahtinov-Maske, H-alpha-Filter, Leitrohr, Autoguiding, Scheiner-Methode, RGB-Filtersatz, DeepSkyStacker, AutoStakkert, Gimp, Photoshop, …

Es gibt unseres Wissens kein zweites deutschsprachiges Buch auf dem Markt, das eine so große Bandbreite an fotografischen Methoden so ausführlich auf unter 300 Seiten vorstellt.

Das Buch Astrofotografie ist mit sehr vielen farbigen Abbildungen ausgestattet. Diese zeigen astronomische Aufnahmen, aber auch Details zu Teleskopen, Kameras und Zubehör, sowie Screenshots von Softwareanwendungen. Die Screenshots sind meist Bestandteil ausführlicher Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Ein wichtiger Bestandteil der Astrofotografie ist eben auch die Bildbearbeitung am Computer.

Von der ersten Seite an spürt man, dass der Buchautor ein Macher ist, jemand, der sicherlich sehr viel von dem selbst ausprobiert hat, über das er schreibt. Das ist die beste Voraussetzung für ein anregendes Buch!

Tipps zum Wochenende: Der Große Bär und seine Zigarre (Ein Kommentar)

26. Februar 2016, Stefan Taube

Die Astronomen zieht es in den Süden. Gemeint ist damit allerdings nicht der Süden als Urlaubsziel, sondern als die bevorzugte Blickrichtung. Schauen wir nachts in Richtung Süden, sehen wir zu jeder Jahreszeit andere Himmelsobjekte hoch am Himmel stehen. Blicken wir hingegen nach Norden, dann wandert unser Blick an der Erdachse entlang. Da sich die Orientierung der Erdachse im Raum nur sehr wenig ändert, sehen wir das ganze Jahr über die gleichen Sterne. Trotzdem hat auch der Nordhimmel unsere Aufmerksamkeit verdient!

Das wahrscheinlich bekannteste Sternbild überhaupt, der Große Bär (Ursa Maior) steht derzeit hoch am Nordhimmel.

Sternbild Großer Bär

Der Große Bär – in der griechischen Mythologie eigentlich eine Bärin – ist ein sehr großes Sternbild. Die meisten Menschen kennen sicherlich nur seine hintere Flanke. In unserem Kulturkreis sieht man in dieser sehr auffälligen Sterngruppe einen großen Wagen. Erkennen Sie ihn? Tipp: Der Handkarren balanciert zu dieser Jahreszeit merkwürdig auf seiner Deichsel.

Der große Wagen weist nicht nur den Weg zum Polarstern, sondern auch zu vielen anderen lohnenden Objekten, die das ganze Jahr mit dem universe2go, einem Fernglas oder Teleskop angepeilt werden können. Jetzt stehen sie besonders hoch am Nordhimmel.

Ich will mich heute auf zwei besonders spektakuläre Objekte konzentrieren, nämlich auf die beiden Galaxien mit den Katalognummern M81 und M82. M81 wird in der Abbildung oben als Bodes Nebel bezeichnet, benannt nach seinem Entdecker, dem Berliner Astronomen Johann Elert Bode (1747-1826). Es handelt sich um eine klassische Spiralgalaxie. Ihr heller Kern ist schon im Fernglas sehr auffällig. Für die leuchtschwachen Spiralarme hingegen, benötigt man einen dunklen Himmel, ein Teleskop und am allerbesten eine Kamera.

Weniger als zwei Mond-Durchmesser von M81 entfernt, sehen wir bereits eine zweite Galaxie, nämlich M82. Dieser geringe Winkelabstand erlaubt es, beide Objekte bei geringer Vergrößerung gleichzeitig zu beobachten. Das ist ein besonders reizvoller Anblick! Die Grafik unten vermittelt einen Eindruck.

Galaxienpaar M81 M82

Für M82 findet man oft die blumige Bezeichnung Zigarrengalaxie. Das liegt wohl an ihrer länglichen Spindelform.

Während Bodes Nebel eine schöne Spiralstruktur zeigt, wirkt M82 eher merkwürdig zerrupft. Die Astronomen streiten sich noch um ihre genaue morphologische Einordnung. Der Grund für die Störung der Struktur von M82 ist eine nahe Begegnung mit der massereicheren Galaxie M81 vor etwa 500 Millionen Jahren. Solche Galaxienkollisionen sind nicht selten in unserem Universum. Die Zigarrengalaxie wurde durch die dabei auftretenden Gezeitenkräfte stark deformiert. Das löste auch eine heftige Sternentstehung aus. Eine Begleiterscheinung dieser hohen Sternentstehungsrate sind starke Sternwinde, die das Wasserstoffgas aus der galaktischen Ebene heraus wehen und zum Leuchten anregen. Die Aufnahme mit dem Weltraumteleskop Hubble zeigt die gewaltigen Fontänen aus rot leuchtendem Wasserstoffgas:

Für mich sieht M82 weniger wie eine Zigarre aus, eher wie ein weißer Axolotl. Das Galaxienpaar M81/82 befindet sich etwa in 12 Million Lichtjahren Entfernung. In galaktischen Dimensionen ist das ein Nachbardorf.

Wer am Montag schon früh raus muss, sollte mal auf den abnehmenden Mond im Süden achten. Dieser wird von einem rötlichen Stern begleitet, bei dem es sich allerdings gar nicht um einen Stern, sondern um den Planeten Mars handelt. Die Grafik zeigt den Himmelsanblick am Montagmorgen um 5:00 Uhr, wieder in Richtung Süden.

Mond und Mars

Alle Grafiken wurden mit der Planetariumssoftware Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional erstellt.