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Welche Kamera für den Einstieg?

Astrofotografie - das geht doch sicher nur mit teuren Spezialkameras – schließlich sind unsere Ziele klein und lichtschwach. Oder?

Je nach zu fotografierendem Objekt eignen sich verschiedene Kameras unterschiedlich gut: für diese Aufnahme des Rosettennebels mit dem zentralen Sternhaufen NGC 2244 wurde eine Hα-modifizierte DSLR vom Typ Canon D6 an einem Teleskop mit 530mm Brennweite (Öffnungsverhältnis f/5) verwendet. Das Bild setzt sich aus 10 Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von je 450 Sekunden (bei ISO 1600) zusammen und weist damit eine Gesamtbelichtungszeit von 75 Minuten auf. U. Dittler Je nach zu fotografierendem Objekt eignen sich verschiedene Kameras unterschiedlich gut: für diese Aufnahme des Rosettennebels mit dem zentralen Sternhaufen NGC 2244 wurde eine Hα-modifizierte DSLR vom Typ Canon D6 an einem Teleskop mit 530mm Brennweite (Öffnungsverhältnis f/5) verwendet. Das Bild setzt sich aus 10 Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von je 450 Sekunden (bei ISO 1600) zusammen und weist damit eine Gesamtbelichtungszeit von 75 Minuten auf. U. Dittler

Weltweit werden die meisten Fotos mit Handykameras gemacht – eignen sich diese auch zur Astrofotografie? Oder werden für die Astrofotografie teure digitale Spiegelreflexkameras oder gar gekühlte CCD-Kameras gebraucht? Der Artikel verrät Ihnen, welche Kamera Sie für die Erstellung Ihrer ersten Astrofotos verwenden können.

Das Angebot an Kameras ist vielfältig, es reicht von Kameras in Smartphones über klassische Kompaktkameras und ungekühlte CCD-Kameras bis hin zu digitalen Spiegelreflexkameras und gekühlten Astro-CCD-Kameras. Bedingt durch ihre unterschiedlichen Stärken und Schwächen eignen sich diese unterschiedlichen Kameras für verschiedene astrofotografische Einsatzszenarien unterschiedlich gut – für den Einstieg reichen zunächst die einfachen Kameratypen. U. Dittler Das Angebot an Kameras ist vielfältig, es reicht von Kameras in Smartphones über klassische Kompaktkameras und ungekühlte CCD-Kameras bis hin zu digitalen Spiegelreflexkameras und gekühlten Astro-CCD-Kameras. Bedingt durch ihre unterschiedlichen Stärken und Schwächen eignen sich diese unterschiedlichen Kameras für verschiedene astrofotografische Einsatzszenarien unterschiedlich gut – für den Einstieg reichen zunächst die einfachen Kameratypen. U. Dittler

Die Leistungsfähigkeit von CCD- und CMOS-Sensoren hat sich durch die rasanten Entwicklungen der vergangenen Jahre deutlich erhöht, sodass Sie inzwischen schon mit einfachen Kameras beeindruckende Astrofotos anfertigen können. Für die ersten Schritte in der Astrofotografie eignen sich meist die Kameras, die Sie vermutlich ohnehin besitzen.

Mondfotos mit Smartphone-Kamera

Die in Smartphones verbauten Kameras werden immer besser. Zur Fotografie der hellen
Objekte unseres Sonnensystems lassen sich diese Kameras inzwischen durchaus einsetzen – für
die Deep-Sky-Fotografie eher weniger. U.Dittler Die in Smartphones verbauten Kameras werden immer besser. Zur Fotografie der hellen Objekte unseres Sonnensystems lassen sich diese Kameras inzwischen durchaus einsetzen – für die Deep-Sky-Fotografie eher weniger. U.Dittler

Auch wenn die Kameras in Smartphones für die Spaß- und Alltagsfotografie entwickelt wurden, eignen sie sich für den Einstieg in die Astrofotografie! Da das Objektiv einer Smartphone-Kamera nicht entfernt werden kann, müssen Sie die Kamera zur Fotografie hinter das Okular Ihres Teleskops halten – oder mittels eines entsprechenden, preisgünstigen Smartphone-Adapters an das Okular anpassen. Wählen Sie für Ihren Einstieg in die Astrofotografie am besten ein sehr helles astronomisches Objekt wie den Mond. Richten Sie das Teleskop aus, wählen Sie ein Okular mit nicht allzu großer Vergrößerung und fokussieren Sie. Anschließend können Sie Ihr Smartphone hinter das Okular halten und das vergrößerte Bild des Mondes wird auf Ihrem Smartphone-Bildschirm sichtbar.

Nun brauchen Sie nur noch in gewohnter Weise auf Ihr Display zu tippen, um die Fokussierung und die Belichtungszeit für den angetippten Bereich zu wählen und auszulösen: Schon haben Sie Ihr erstes Astrofoto! Die Fotografie heller und großflächiger Objekte wie beispielsweise des Mondes ist mit einer Smartphone-Kamera und ihrer Auflösungen von 8 bis 12 oder mehr Megapixeln bei Chipgrößen von rund 4,5mm × 3,5mm möglich. Für die Fotografie kleiner oder lichtschwacher Objekte eignen sich die Smartphone-Kameras jedoch in der Regel weniger, da die Fokus- und Belichtungsdaten nicht in dem Maße manuell kontrolliert und eingestellt werden können, wie dies für eine erfolgreiche Astrofotografie notwendig ist.

Planetenfotos mit CCD-Kameras

Ungekühlte CCD-Kameras haben sich bei der Fotografie der Planeten durchgesetzt.
Mit ihnen lassen sich viele hundert Bilder in kurzer Zeit als Film aufnehmen und anschließend am
PC weiterverarbeiten. U. Dittler Ungekühlte CCD-Kameras haben sich bei der Fotografie der Planeten durchgesetzt. Mit ihnen lassen sich viele hundert Bilder in kurzer Zeit als Film aufnehmen und anschließend am PC weiterverarbeiten. U. Dittler

Wenn Sie qualitativ bessere Bilder des Mondes anfertigen wollen, oder auch wenn Sie Jagd auf die Planeten unseres Sonnensystems machen wollen, bietet sich der Einsatz von für die Astronomie optimierten Überwachungskameras an. Diese Kameras können in kurzer Zeit mehrere hundert oder tausend Bilder aufnehmen, aus denen entsprechende Software dann ein Summenbild errechnet, das in der Regel deutlich detaillierter ist als ein Einzelbild.

Um die ungekühlten CCD-Kameras verwenden zu können, sind diese an einem Notebook zu betreiben, das nicht nur die Funktionen der Kamera steuert, sondern auch die umfangreichen Filmdateien abspeichert. Das Angebot an derartigen Kameras ist groß, gemeinsam sind ihnen aber die relativ kleinen Chip-Größen, die im Bereich von 3,1mm × 2,4mm bis 13,2mm × 8,8mm liegen.

Spiegelreflexkameras: das "Schweizer Taschenmesser"

Spiegelreflexkameras eignen sich
für viele astrofotografische Einsatzgebiete
– und das Angebot ist vielfältig: Es reicht von
preiswerten Modellen mit APS-C-Sensor bis
hin zu hochwertigen Vollformat-Kameras mit umfangreichem
Funktionsangebot (für den Einstieg
in die Astrofotografie reichen oft erst einmal die
preiswerteren Modelle). U. Dittler Spiegelreflexkameras eignen sich für viele astrofotografische Einsatzgebiete – und das Angebot ist vielfältig: Es reicht von preiswerten Modellen mit APS-C-Sensor bis hin zu hochwertigen Vollformat-Kameras mit umfangreichem Funktionsangebot (für den Einstieg in die Astrofotografie reichen oft erst einmal die preiswerteren Modelle). U. Dittler

Digitale Spiegelreflexkameras (engl. Digital Single Lens Reflexcamera – kurz: DSLR) sind wegen ihrer Flexibilität und Universalität unter ambitionierten Fotografen weit verbreitet. DSLR ermöglichen es, Objektive zu wechseln, sodass auch ein Teleskop als Aufnahmeoptik adaptiert werden kann. Zudem steht ein reichhaltiges Systemzubehör für die unterschiedlichsten – auch astrofotografischen – Erfordernisse zur Verfügung.

Digitale Spiegelreflexkameras eignen sich daher uneingeschränkt für die meisten Anforderungen der Astrofotografie: Die Kameras bieten ausreichend manuelle Einstellmöglichkeiten, um die Aufnahmen den Besonderheiten des jeweiligen astronomischen Objektes anzupassen. Und auch die Adaption der Kamera an einem Teleskop als "Supertele" ist durch die Verfügbarkeit entsprechender Teleskop- bzw. Kamera-Adapter in der Regel kein Problem.

Digitale Spiegelreflexkameras sind heute ab einem Einstiegspreis von rund 300 Euro erhältlich. Bei Kameras in diesem Preissektor werden Aufnahmesensoren mit einer Größe von ca. 15mm × 23mm, dem sog. APS-C-Format, verbaut. Kameras mit einer Sensorgröße von 24mm × 36mm, dem klassischen Kleinbildformat oder Vollformat, sind aktuell zu Preisen zwischen 1750€ und 5000€ erhältlich.

Fazit

Für Ihre ersten astrofotografischen Schritte eignen sich die Kameras, die Sie vermutlich ohnehin bereits besitzen, wie die Kamera in Ihrem Smartphone, mit der Sie mit wenig Aufwand erste Fotos der Mondoberfläche anfertigen können. Wenn Sie dabei Ihre Leidenschaft für die Mondfotografie entdecken bzw. auch die kleinen und lichtschwachen Planeten unseres Sonnensystems fotografieren wollen, dann sollten Sie sich bei Gelegenheit nach einer ungekühlten CCD-Kamera umsehen. Wenn Sie zudem eine DSLR besitzen, dann steht Ihnen auch die Tür der Königsklasse der Astrofotografie – die Deep-Sky-Fotografie – offen!

Autor: Ullrich Dittler / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH