Leckerbissen à la Messier
Der Katalog des französischen Astronomen Charles Messier ist das "Who is Who" der Deep-Sky-Objekte. Die schönsten Ziele für Einsteiger!
Als Einsteiger die Messier-Objekte entdecken
Der beginnende Hobby-Astronom steht oftmals vor der schwierigen Frage, welche Objekte man beobachten kann. Einen guten Einstieg für den Start ist der sogenannte Messier-Katalog. Mit 110 Deep-Sky-Objekten bietet der Katalog eine Vielzahl von Beobachtungszielen, einige mit wohlbekannten und vielversprechend klingenden Eigennamen wie Orionnebel M 42, Hantelnebel M 27 oder die Strudelgalaxie M 51.
Die Leidenschaft des 1730 geborenen französischen Astronomen Charles Messier war die Suche nach Kometen. Dabei entdeckte er immer wieder diffus erscheinende Objekte am Himmel, die ähnlich wie Kometen aussahen, sich aber nicht wie diese bewegten. Damit diese Objekte bei späteren Beobachtungen nicht mit tatsächlichen Kometen verwechselt werden konnten, legte er einen Katalog an, in dem er deren Position und Aussehen verzeichnete.
Idealer Einstieg
Beginnend mit der Katalognummer 1 wurden die Objekte in der Reihenfolge der Entdeckung fortlaufend durchnummeriert.
Die schönsten Messier-Objekte für Einsteiger
So erhielt der Krebsnebel im Sternbild Stier die Bezeichnung Messier 1 oder kurz M 1. Die letzte Version des Katalogs von 1781 enthält die Objekte 1 bis 103. Die Objekte 104 bis 110 wurden erst im 20. Jahrhundert nachträglich in den Katalog eingefügt.
Heute stellt der Messier-Katalog eine Sammlung der schönsten Sternhaufen, Nebel und Galaxien des nördlichen Himmels dar. Für Einsteiger ist die Liste besonders attraktiv, da sehr viele Objekte bereits mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden können. Sogar ein Standard 10×50 Fernglas genügt für die Sichtung vieler der Einträge des Katalogs und einige Objekte sind sogar mit dem bloßen Auge zu erkennen.
Zeichnung von M 13, im Teleskop mit 60mm Öffnung, Vergrößerung 50-fach bei dunklem Landhimmel. L. Spix
Zeichnung von M 31, im 10×50 Fernglas bei dunklem Landhimmel. L. Spix
Zeichnung von M 42 im Teleskop mit 60mm Öffnung, Vergrößerung 50-fach bei dunklem Landhimmel. L. Spix
M 57 im Teleskop mit 60mm Öffnung, Vergrößerung 50-fach bei dunklem Landhimmel. L. Spix
Blick zur Krippe
Jetzt im Frühling ist das am einfachsten zu sichtende Objekt der offene Sternhaufen M 44, auch Krippe, Praesepe oder Bienenstock genannt. Unter einem einigermaßen dunklen Himmel ist M 44 mit dem bloßen Auge in einer klaren mondlosen Nacht inmitten des Sternbilds Krebs zu erkennen. Ein Fernglas zeigt bereits einige Dutzend leuchtend helle Sterne. Der Sternhaufen war schon im antiken Griechenland bekannt, aber erst nach der Erfindung des Fernrohrs gelang es Galileo Galilei, M 44 in einzelne Sterne aufzulösen. Diese Entdeckung ist heute mit einem Fernglas nachvollziehbar.
Autor: Lambert Spix / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH