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Beobachtungen

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Nur im August: Omegon-Teleskope mit Smartphone-Adapter gratis!

1. August 2024, Stefan Taube

Im August erhalten Sie beim Kauf eines Teleskops der Marke Omegon einen praktischen Smartphone-Adapter kostenlos.

Dieses Angebot gilt für die Modelle:

Und auch für die speziellen Einsteigersets:

Mit diesem Adapter können Sie Ihr Smartphone direkt hinter das Okular des Teleskops befestigen. So können Sie den Fokus richtig einstellen und ohne Verwackeln aufnehmen. Das funktioniert besonders gut beim Mond, aber auch den hellen Planeten Jupiter und Saturn!

Der Saturn wird im September sehr gut zu sehen sein, der Jupiter folgt im Dezember. Jetzt ist also ein guter Moment für ein Omegon-Teleskop mit Smartphone-Adapter.

Der Adapter wird dem Teleskop automatisch beigelegt, Sie müssen nichts weiter unternehmen.

Aktionszeitraum: 01.08. bis 31.08.2024: Greifen Sie jetzt zu!

Tipps zum Wochenende: Jupiter im Reich des kleinen Königs

4. März 2016, Stefan Taube

Das kommende Wochenende und die Tage danach gehören dem größten Planeten unseres Sonnensystems. Jupiter erreicht am 8. März seine Opposition. Das bedeutet, dass Sonne, Erde und Jupiter auf einer Linie liegen. Der Planet steht also in Gegenrichtung zur Sonne. Dadurch geht er schon abends mit Sonnenuntergang auf und ist die ganze Nacht zu sehen.

Sie finden den Planeten im Sternbild Löwe (lat.: Leo):

Sternbild Löwe

Quelle: stellarium.org

Der Jupiter steht abends so hell und hoch in südöstlicher Richtung, dass wir gar keine Sterne und Sternbilder als Hilfe benötigen, um ihn zu finden. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf das schöne Sternbild, das der Planet derzeit durchläuft. Der Löwe gehört zu den wenigen Sternbildern, die so aussehen, wie sie heißen. Der Kopf wird von einer Sternenkette gebildet, die wie ein gespiegeltes Fragezeichen aussieht. Davon geht in Richtung Osten der liegende Körper des Löwen aus, der im Stern Denebola endet. Der Name Denebola leitet sich aus dem Arabischen für Schwanz des Löwen ab.

Im Herzen des Löwen leuchtet der helle Stern Regulus, lateinisch für der kleine König. Mit seinem blau weißen Glanz dominiert er das Sternbild. Die dicke rote Linie in der Grafik oben markiert die Ekliptik, also die jährliche Umlaufbahn der Sonne. Da sich Regulus auf der Ekliptik befindet, kommt es oft zu engen Begegnungen oder sogar Bedeckungen dieses Sterns mit den Körpern unseres Sonnensystems, insbesondere dem Mond. Erwähnenswert ist auch der Stern Algieba, Arabisch für die Mähne des Löwen. Schon im kleinen Teleskop oder Fernglas kann man seine Doppelsternnatur erkennen.

Zurück zu Jupiter: Er befindet sich im südlichen Teil des Sternbildes. Man mag einwenden, dass es gar nicht so aussieht, als sei er im Löwen. Daher haben wir in die Grafik oben die Sternbildgrenzen als dünne rote Linien mit eingezeichnet. Für die Astronomen ist ein Sternbild nämlich nicht durch die Sterne definiert, die seine Strichfigur bilden, sondern durch einen exakt begrenzten Bereich des Himmels.

Jupiter braucht für einen Umlauf um unsere Sonne fast zwölf Jahre. Das entspricht der Anzahl der Sternbilder entlang der Ekliptik. Dadurch rückt Jupiter von Jahr zu Jahr etwa ein Sternbild weiter.

Während der Opposition ist Jupiter nicht nur die ganze Nacht zu sehen, auch seine Entfernung zu uns irdischen Beobachtern ist um diese Zeit relativ gering. Der Abstand zu Jupiter verringert sich auf 664 Millionen Kilometer – das Licht von Jupiter benötigt 36 Minuten, bis es bei uns ankommt. Für uns Menschen ist das immer noch eine unvorstellbar große Entfernung, doch kann sich Jupiter von unserer Erde bis auf 970 Millionen Kilometern entfernen. So gesehen ist er während der Opposition doch recht nah. Diese Nähe führt auch dazu, dass das Planetenscheibchen besonders groß ist. Teleskopische Beobachter können sich nicht an der dynamischen Atmosphäre mit dunklen Bändern, hellen Zonen und sich im Laufe der Jahre wandelnden Flecken satt sehen!

Mit einem Teleskop und einer Planetenkamera können Sie selbst beeindruckende Aufnahmen von Jupiter erstellen. Hier sehen Sie eine Aufnahme, die mit einer Touptek 2300KPA-Kamera erstellt wurde:

Jupiter, aufgenommen mit einer Touptek Kamera

Jupiter, aufgenommen mit einer Touptek Kamera

Die Grafik unten vermittelt einen Eindruck, der sich im größeren Gesichtsfeld ergibt. Sie zeigt Jupiter am späten Abend des 6. März kurz vor Mitternacht.

Hier sehen wir die vier großen Monde des Jupiter: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Die Monde bewegen sich merklich um den Gasriesen, so dass ein Blick zu Jupiter zu einer anderen Zeit schon eine deutliche Veränderung in der Stellung der Monde nach sich zieht. Die vier großen Monde – Jupiter hat übrigens insgesamt über 60 Monde – können Sie mit einem Fernglas selbst beobachten. Der italienische Physiker Galileo Galilei beschrieb sie im Jahre 1610 als erster. Mit der Entdeckung der vier Monde hat Galilei gezeigt, dass es Himmelskörper gibt, die nicht die Erde umkreisen, sondern einen anderen Planeten. Das beweist zwar noch nicht das heliozentrische Weltbild, aber die Vorstellung, dass alle Himmelskörper die Erde umkreisen müssen, hatte so einen Riss bekommen. Mit dem GalileoScope können Sie seine Entdeckungen selbst nachvollziehen.

Die vier großen Monde treten bei ihrem Tanz um Jupiter regelmäßig vor seine Scheibe oder verschwinden in seinem Schatten. Um die Zeit der Oppositionsstellung sehen wir die Monde und ihre Schatten über die Wolkendecke Jupiters ziehen. Das ist ein beeindruckender 3D-Effekt.

Die vier Galileischen Monde sind jeder eine Welt für sich. Um diese Behauptung zu untermauern und weil es so schön ist, zeigen wir hier noch ein Bild des Jupitermondes Europa, aufgenommen von der sehr treffend genannten Raumsonde Galileo, die von 1995 bis 2003 im Jupitersystem unterwegs war.

Jupitermond Europa

Quelle: NASA

 

Tipps zum Wochenende: Der Große Bär und seine Zigarre (Ein Kommentar)

26. Februar 2016, Stefan Taube

Die Astronomen zieht es in den Süden. Gemeint ist damit allerdings nicht der Süden als Urlaubsziel, sondern als die bevorzugte Blickrichtung. Schauen wir nachts in Richtung Süden, sehen wir zu jeder Jahreszeit andere Himmelsobjekte hoch am Himmel stehen. Blicken wir hingegen nach Norden, dann wandert unser Blick an der Erdachse entlang. Da sich die Orientierung der Erdachse im Raum nur sehr wenig ändert, sehen wir das ganze Jahr über die gleichen Sterne. Trotzdem hat auch der Nordhimmel unsere Aufmerksamkeit verdient!

Das wahrscheinlich bekannteste Sternbild überhaupt, der Große Bär (Ursa Maior) steht derzeit hoch am Nordhimmel.

Sternbild Großer Bär

Der Große Bär – in der griechischen Mythologie eigentlich eine Bärin – ist ein sehr großes Sternbild. Die meisten Menschen kennen sicherlich nur seine hintere Flanke. In unserem Kulturkreis sieht man in dieser sehr auffälligen Sterngruppe einen großen Wagen. Erkennen Sie ihn? Tipp: Der Handkarren balanciert zu dieser Jahreszeit merkwürdig auf seiner Deichsel.

Der große Wagen weist nicht nur den Weg zum Polarstern, sondern auch zu vielen anderen lohnenden Objekten, die das ganze Jahr mit dem universe2go, einem Fernglas oder Teleskop angepeilt werden können. Jetzt stehen sie besonders hoch am Nordhimmel.

Ich will mich heute auf zwei besonders spektakuläre Objekte konzentrieren, nämlich auf die beiden Galaxien mit den Katalognummern M81 und M82. M81 wird in der Abbildung oben als Bodes Nebel bezeichnet, benannt nach seinem Entdecker, dem Berliner Astronomen Johann Elert Bode (1747-1826). Es handelt sich um eine klassische Spiralgalaxie. Ihr heller Kern ist schon im Fernglas sehr auffällig. Für die leuchtschwachen Spiralarme hingegen, benötigt man einen dunklen Himmel, ein Teleskop und am allerbesten eine Kamera.

Weniger als zwei Mond-Durchmesser von M81 entfernt, sehen wir bereits eine zweite Galaxie, nämlich M82. Dieser geringe Winkelabstand erlaubt es, beide Objekte bei geringer Vergrößerung gleichzeitig zu beobachten. Das ist ein besonders reizvoller Anblick! Die Grafik unten vermittelt einen Eindruck.

Galaxienpaar M81 M82

Für M82 findet man oft die blumige Bezeichnung Zigarrengalaxie. Das liegt wohl an ihrer länglichen Spindelform.

Während Bodes Nebel eine schöne Spiralstruktur zeigt, wirkt M82 eher merkwürdig zerrupft. Die Astronomen streiten sich noch um ihre genaue morphologische Einordnung. Der Grund für die Störung der Struktur von M82 ist eine nahe Begegnung mit der massereicheren Galaxie M81 vor etwa 500 Millionen Jahren. Solche Galaxienkollisionen sind nicht selten in unserem Universum. Die Zigarrengalaxie wurde durch die dabei auftretenden Gezeitenkräfte stark deformiert. Das löste auch eine heftige Sternentstehung aus. Eine Begleiterscheinung dieser hohen Sternentstehungsrate sind starke Sternwinde, die das Wasserstoffgas aus der galaktischen Ebene heraus wehen und zum Leuchten anregen. Die Aufnahme mit dem Weltraumteleskop Hubble zeigt die gewaltigen Fontänen aus rot leuchtendem Wasserstoffgas:

Für mich sieht M82 weniger wie eine Zigarre aus, eher wie ein weißer Axolotl. Das Galaxienpaar M81/82 befindet sich etwa in 12 Million Lichtjahren Entfernung. In galaktischen Dimensionen ist das ein Nachbardorf.

Wer am Montag schon früh raus muss, sollte mal auf den abnehmenden Mond im Süden achten. Dieser wird von einem rötlichen Stern begleitet, bei dem es sich allerdings gar nicht um einen Stern, sondern um den Planeten Mars handelt. Die Grafik zeigt den Himmelsanblick am Montagmorgen um 5:00 Uhr, wieder in Richtung Süden.

Mond und Mars

Alle Grafiken wurden mit der Planetariumssoftware Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional erstellt.

Wie sieht der Sternenhimmel in 100.000 Jahren aus, wenn wir alle nicht mehr da sind?

24. Februar 2016, Marcus Schenk

Eine Eintagsfliege. Sie summt durch die Luft über das Gewässer. Ihr gesamtes Leben beträgt nur Stunden oder wenigen Tagen. Was für uns Menschen nur ein Bruchteil unserer Lebenszeit ausmacht, ist für die Eintagsfliege vielleicht eine lange Zeit. Sie bemerkt nicht, dass sich etwas auf unserer Welt ändert. Weiß sie, dass die Sonne aufgeht, im Süden kulminiert und im Westen untergeht? Nein. Genauso wenig wie sie die frischen, grünen Blätter einer Eiche im Frühjahr und die bunten, fallenden Blätter im Herbst bemerkt. Ob man’s glaubt oder nicht: Sie hat viel mit uns und den Sternen zu tun.

Eintagsfliege

Fixsterne am Himmel und was daran nicht stimmt

Wir Menschen sind auch Eintagsfliegen, und zwar aus der Sicht des Universums. Die Sterne stehen für uns fix am Himmel. Deswegen heißen sie Fixsterne. Früher dachte man, die Sterne bewegen sich nicht. Bis die Astronomen die Sterne genauer beobachteten und ihre Positionen notierten.

Sie stellten fest: Nicht nur unsere Erde und die anderen Planeten, sondern auch die Sterne bewegen sich. Ja sogar unsere Milchstraße und das ganze Universum steht nicht still. Es war vor allem der Astronom Edmund Halley, der das im Jahr 1718 herausfand.

„Fixstern“ ist ein Begriff aus der Antike. Und er ist falsch.

Alles ist in Bewegung!

Auch in etwa 100 Jahren Lebenszeit sehen wir keine Veränderung. Der Sternenhimmel, wie wir ihn mit dem bloßen Auge und mit Universe2go erkennen, bleibt gleich. Doch in Wahrheit ist wirklich alles in Bewegung.

Natürlich gibt es die tägliche Bewegung der Sterne: Diese hängt einfach mit der Erdrotation zusammen. Die Sterne gehen im Osten auf und im Westen unter. Jede Jahreszeit zeigt uns ein anderes Bild des Sternenhimmels, weil wir während des Jahres in unterschiedliche Regionen des Weltalls blicken. Doch in diesem Fall sind wir es, die sich bewegen.

Sterne bewegen sich in Millionen Jahren um das Zentrum unserer Galaxis. Dabei gibt es Sterne, die sich unterschiedlich schnell bewegen. Astronomen haben herausgefunden, dass sich die Sterne von unserer Position aus auf uns zubewegen oder entfernen. Das Ganze nennen sie „die Radialgeschwindigkeit“ der Sterne. Die Veränderung im Bezug auf das Koordinatensystem nennt sich Eigenbewegung. Beides ist wichtig, um die Bewegung eines Sterns vorherzusagen.

Der große Wagen: gestern, heute und in Zukunft

Laut einer Studie, die TSN Emnid für uns durchgeführt hat, erkennen 75% der Deutschen den Großen Wagen am Sternenhimmel. Ganz sicher erkennen Sie auch den Großen Wagen. Doch was wäre, wenn Sie eine Reise in die Vergangenheit unternehmen könnten? Sagen wir 50.000 Jahre vor Christus? Zur Zeit der Neandertaler.

Großer Wagen früher

So sah der Große Wagen vor 50.000 Jahren am Himmel aus.

 

Wir stehen auf der Erde am selben Ort und blicken in den Himmel. Erkennst du noch den Großen Wagen? Wenn Sie sich die Linien und den Schriftzug wegdenken vermutlich nicht. Irgendwie sieht er verzerrt aus, die Sterne stehen an anderen Positionen.

Reisen wir zurück in unsere Zeit. Das Sternbild hat Gott sei Dank wieder seine altbekannte Form.

Bekannt: So kennt den Großen Wagen jeder

Bekannt: So kennt den Großen Wagen ihn jeder

 

Drehen wir weiter am Rad der Zeit, und zwar auf das Jahr 100.000. Vermutlich fliegt die Menschheit zu dieser Zeit in ihren Raumschiffen munter durch’s Weltall, hat die Erde verlassen oder sie existiert gar nicht mehr. Das gilt natürlich nicht für die Sterne. Sie werden auch dann noch da sein.

In einer fernen Zukunft: In 100.000 Jahren würden wir den Großen Wagen wohl nicht wiedererkennen.

In einer fernen Zukunft: In 100.000 Jahren würden wir den Großen Wagen wohl nicht wiedererkennen.

 

Man sieht: Die Form des Großen Wagens hat sich wieder deutlich verändert. Auffällig ist, dass der Stern Alkaid eine wesentlich größere Positionsänderung im Koordinatensystem hat als Alioth. Dieser Stern gehört zum Bärenstrom. Ein Bewegungssternhaufen, der aus bis zu 150 Sternen besteht und eine andere Richtung als der Einzelstern Alkaid einschlägt. Die Sterne des Bärenstroms bewegen sich gemeinsam auf einen Fluchtpunkt im Sternbild Schütze zu. Es gibt viel Eigenbewegung unter den Sternen. Und manche Sterne gehören zusammen, wandern gleichzeitig und gemeinsam durch den Raum.

Wie eine Eintagsfliege bekommen wir Menschen die Veränderungen nicht mit. Aber das macht nichts. Genießen wir einfach den wunderschönen Sternenhimmel über uns.

Tipps zum Wochenende: Der Krebs und die Futterkrippe

19. Februar 2016, Stefan Taube

Wer sich mit Tierkreiszeichen beschäftigt, weiß, dass nach den Zwillingen und vor dem Löwen der Krebs kommt. Schaut man aber den Nachthimmel von der Stadt aus an, sieht man zwischen den Sternbildern Zwillinge und Löwe vor allem viel Leere. Das Sternbild Krebs ist unscheinbar und kommt nur unter einem dunklen Nachthimmel so richtig zur Geltung. Da entpuppt sich der Krebs als umgedrehtes Y, so wie in der Grafik unten. Orientieren Sie sich an den hellen Sternen Kastor und Pollux in den Zwillingen und Regulus im Löwen.

Sternbild Krebs

In der mit der Software Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional erzeugten Grafik ist die Ekliptik als grüne Linie eingezeichnet. Die Ekliptik markiert die scheinbare jährliche Bahn der Sonne. Sie wandert in den Sommermonaten von den Zwillingen durch den Krebs in den Löwen. Da unser Sonnensystem flach wie ein Pfannkuchen ist, halten sich auch die Planeten und unser Mond immer in der Nähe der Ekliptik auf. Das Bild zeigt, die Position des Mondes am kommenden Samstagabend im Sternbild Krebs. Seit Neumond sind bereits 12 Tage vergangen, so dass die Himmelslaterne schon wieder hell strahlt. Aber so markiert sie uns wenigstens die Lage des Sternbildes Krebs.

Der Krebs mag unscheinbar sein, die Futterkrippe ist es nicht. Bei der Krippe (lateinisch: Praesepe) handelt es sich um einen offenen Sternhaufen in 610 Lichtjahren Entfernung. Unter guten Sichtbedingungen ist er sogar mit dem bloßen Auge als nebliger Fleck zu sehen. Der Sternhaufen ist mit über einem Winkelgrad doppelt so groß wie der Mond. Daher ist er ein sehr schönes Objekt für das Fernglas. Bei einem Gesichtsfeld von mindestens 2° kommt die Praesepe so richtig zur Geltung.

Die Krippe wird von zwei relativ hellen Sternen des Sternbildes Krebs eingerahmt. Der nördliche Stern heißt Asellus Borealis , der südliche entsprechend Asellus Australis. Sie markieren die beiden Esel (lat.: Asellus), die an der Futterkrippe fressen.

Wesentlich kompakter und daher für die Beobachtung mit dem Teleskop besser geeignet ist der benachbarte Sternhaufen M 67 . Das M verweist auf den Katalog nebelartiger Objekte von Charles Messier (1730-1817). Wer ein Teleskop mit GoTo-Steuerung hat, kann einfach die Nummer der Messier-Objekte in die Steuerung eintippen. Das Teleskop fährt es dann automatisch an. Die Praesepe hat die Messier-Nummer 44.

Nachdem der Mond Ihnen also gezeigt hat, wo Sie den Krebs und seine Sternhaufen finden, schauen Sie dort mal wieder vorbei, wenn die Himmelslaterne auf der Ekliptik weitergezogen ist.

Relativ unbelastet von Mondlicht und künstlicher Lichtverschmutzung präsentieren sich Doppelsterne. Wer ein Teleskop besitzt, sollte sich mal am Stern Tegmen (Zeta Cancri) versuchen. Dieser Stern im Krebs entpuppt sich als ein Dreifachsystem: Zwei Komponenten können auch mit einem kleinen Teleskop leicht in zwei einzelne Sterne getrennt werden. Einer der beiden Sterne erweist sich wiederum als Doppelstern. Dazu braucht es aber schon ein Teleskop mit fünf, besser sechs Zoll Öffnung. Schaffen Sie es, den Stern Tegmen in drei Sterne aufzulösen?

Anbei eine Zeichnung von Jermy Perez, dem die Trennung des Sterns Zeta Cancri in seine Komponenten mit einem 6-Zoll-Newton gelang:

Zeta Cancri

Wie man so schöne Zeichnungen anfertigt, beschreibt Jermy Perez in dem Buch Observing and Measuring Visual Double Stars.

Auch beim Auffinden von Zeta Cancri hilft die Goto-Steuerung oder eine Sternkarte, wie zum Beispiel der Deep Sky Reiseatlas.

Test eines Coronado SolarMax II

19. Februar 2016, Bernd Gährken

Die Firma Coronado deckt die Sonnenbeobachtungssparte des Herstellers Meade ab. Neben den Kleinteleskopen der PST-Baureihe mit 40mm Öffnung sind auch die SolarMaxII mit 60 und 90mm Öffnung erhältlich. Die SolarMaxII gibt es in verschiedenen Untervarianten mit unterschiedlichen Blockfiltergrößen als Single-Stack und Double-Stack. Die Double-Stack verfügen über zwei Etalons die in Kombination Bandbreiten unter 0,5 Angstrom ermöglichen.

Das aktuell lieferbare Topmodell ist der 90mm SolarMaxII als Doublestack mit 30mm Blockfilter. Wir hatten am 12.2.2016 die Möglichkeit, dieses Gerät zu testen. Nun ist der Winter wegen seines niedrigen Sonnenstandes für die Sonnenbeobachtung eher ungeeignet. Doch an diesem Februartag spielte der Double-Stack seine Stärken aus. Unisono waren sich unsere Experten einig: Ein so kontrastreiches Bild der Sonnenoberfläche wurde seit Jahren nicht mehr gesichtet.

Leider waren an diesem Tag keine Protuberanzen zu sehen, doch ein paar schöne Bilder der Oberfläche waren möglich. Verwendet wurde eine Omegon-Proteus, die als Schwarzweiß-Kamera im roten H-Alpha-Bereich eine optimale Auflösung liefert.

Tipps zum Wochenende: Der Hund des Jägers

12. Februar 2016, Stefan Taube

Bei unserem lichtverschmutzten Nachthimmel ist es oft  gar nicht so leicht, ganze Sternbilder zu identifizieren. Aus der Stadt heraus sieht man statt Sternbilder oft nur einzelne sehr helle Sterne. Der hellste von allen ist Sirius, nur die Planeten Venus und Jupiter können es mit ihm aufnehmen – Sonne und Mond natürlich auch.

In unserer Gegend kommt Sirius nie besonders hoch über den Horizont. Für eine geographische Breite von 50°, was in etwa der Linie Nürnberg-Frankfurt entspricht, sind es gerade einmal 23°. Wenn wir am kommenden Wochenende abends Richtung Süden schauen, sehen wir den hellen Sirius im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Das Bild unten wurde mit der Software Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional erzeugt. Zur besseren Orientierung ist der Aussschnitt so gewählt, dass man rechts oben noch den unteren Teil des Orion sieht. Die Kette der Gürtelsterne Alnitak, Alnilam und Mintaka weist den Weg zu Sirius.

Der Stern Sirius im Sternbild Großer Hund

Der Stern Sirius im Sternbild Großer Hund

Sirius ist nicht zu übersehen! Er strahlt im blauweißem Licht. Sein niedriger Stand am Horizont, kombiniert mit seiner Helligkeit lässt ihn wie wild funkeln, so dass man ihn auch für ein blinkendes Flugzeug oder womöglich einen Vorboten einer außerirdischen Invasionsflotte halten kann. Wegen seiner Lage im Großen Hund, wird Sirius auch gerne Hundsstern genannt. Zur Zeit der alten Griechen konnte Sirius in jedem Jahr gerade dann zum ersten Mal am frühen Morgenhimmel gesehen werden, wenn die heißesten Tage des Jahres bevorstanden, daher kommt der Ausdruck Hundstage.

Für uns ist Sirius ein Stern in 8,6 Lichtjahre Entfernung. Für uns Menschen ist das weit, in astronomischen Dimesnionen ist das aber die nähere kosmische Nachbarschaft. Nach Toliman (Alpha Centauri) ist Sirus der nächstgelegene Stern außerhalb unseres Sonnensystems, den man mit bloßem Auge sehen kann. Da Toliman ein Objekt der südlichen Hemisphäre ist, ist Sirius für uns Mitteleuropäer der nächstgelegene Stern. Seine Helligkeit verdankt Sirius aber nicht nur seiner Nähe, sondern auch seiner hohen Temperatur von 9400 Kelvin. Unsere Sonne ist mit 5800 Kelvin kühler und daher im Vergleich zu Sirius gelblicher. So wie unsere Sonne bezieht auch Sirius seine Energie aus der Fusion von Wasserstoff zu Helium im Kern des Sterns. Da Sirius mehr als die doppelte Masse unserer Sonne hat, geschieht dies bei ihm allerdings mit einer deutlich höheren Rate. Er leuchtet 23-mal heller als unsere Sonne.

Im Jahre 1718 bemerkte der englische Astronom Edmond Halley, dass Sirius seine Position am Himmel verändert. Er bewegt sich langsam zwischen den anderen Sternen. Solche Eigenbewegungen der Sterne sind nicht ungewöhnlich. Die kurze Lebenszeit von Mensch und Menschheit suggeriert uns, dass der Himmel unveränderlich sei. Genauere Beobachtungen von Friedrich Wilhelm Bessel zeigten, dass die sehr langsame Bewegung von Sirius schlangenlinienförmig ist. Irgendetwas muss an Sirius ziehen und zerren! Erst 1862 konnte der Amerikaner Alvan Clark den Begleiter von Sirus im Teleskop nachweisen. Die Abbildung unten zeigt eine Aufnahme des Weltraumteleskop Hubble von Sirus und seinem Sirius B genannten Begleiter:

redit: NASA, ESA, H. Bond (STScI), and M. Barstow (University of Leicester

Credit: NASA, ESA, H. Bond (STScI), and M. Barstow (University of Leicester)

Wie Sie sehen, man sieht fast nichts! Sirius B ist das kleine Pünktchen links unten. Es braucht eine hervorragende Trennschärfe, um zwei Objekte abzubilden, die so nahe zusammen stehen und gleichzeitig sehr unterschiedliche Helligkeiten haben.

Solche Doppelsterne sind eigentlich nicht selten. Der kleine Begleiter Sirius B passte den Astronomen allerdings nicht ins Schema. Aus seiner Helligkeit und der Bewegung von Sirius A konnten die Astronomen ausrechnen, dass Sirius B zwar etwa die gleiche Masse wie unsere Sonne hat, dabei aber etwas kleiner als unsere Erde ist: Die Dichte von Sirius B ist so hoch, dass ein Kubikzentimeter seiner Materie eine Masse von vier Tonnen hat! Sirius B ist ein sogenannter Weißer Zwerg. Es handelt sich um den hochverdichteten Kern eines erloschenen Sterns, der bei einer Temperatur von 25.000 Kelvin glüht.

Können Sie wie Alvan Clark oder das Hubble-Teleskop auch Sirius B sehen, also den Doppelstern Sirius in seine beiden Komponenten trennen? Im Deep Sky Reiseführer steht, dass dies mit einem Teleskop ab 150mm-Öffnung bei sehr ruhiger Luft („hervorragendem Seeing“) möglich sei. Empfohlen wird auch ein Neutraldichtefilter, um die große Helligkeit der Hauptkomponente Sirius A zu dämpfen. Kleiner Trost: Derzeit entfernen sich die beiden Sterne voneinander, bis sie im Jahre 2022 mit 11,4 Winkelsekunden ihren größten Abstand erreicht haben. Es wird also derzeit leichter.

Ein „Nebelstern nahe Sirius“ entdeckte im Jahre 1654 der Astronom Giovanni Batista Hodierna. Wir kennen diesen Nebel heute unter der Bezeichnung Messier 41. Es handelt sich um einen wunderschönen offenen Sternhaufen unterhalb des Sirius. Seine ganze Brillianz zeigt der Haufen im Omegon Brightsky 10×50-Fernglas. Beim Teleskop sollten Sie das Okular mit der längsten Brennweite einsetzen, damit Sie den Sternhaufen noch als ganzes Objekt sehen können. Der Sternhaufen eignet sich auch sehr gut als Motiv für die Himmelsfotografie mit der digitalen Spiegelreflexkamera, zum Beispiel mit einer Fotomontierung.

Messier 41 Quelle: capella.lima-city.de

Messier 41 Quelle: capella.lima-city.de

Tipps zum Wochenende: Nebel im Stier und Orion

5. Februar 2016, Stefan Taube

Endlich Neumond! Am Wochenende geht die schmale Mondsichel erst früh am Morgen auf. Die himmlische Laterne stört die nächtliche Beobachtung nicht. Wer nun einigermaßen ungestört von künstlichen Lichtquellen beobachten kann, sollte die hoffentlich klaren Stunden für leuchtschwache Objekte nutzen. Übrigens gibt es spezielle UHC-Filter, die beim Ausblenden des Stadtlichtes behilflich sein können.

Die Nebel des Orion

Der Nachthimmel wird noch immer vom mächtigen Jäger Orion, den wir letze Woche vorgestellt haben, dominiert. Jetzt ist eine gute Zeit, sich an seinen zahlreichen Nebeln zu versuchen: Orion-Nebel, Flammennebel, Pferdekopf  – ein Eldorado, insbesondere auch für die Astrofotografie. Die Planetariumssoftware Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional gibt einen Eindruck von dieser Fülle an lohnenden Objekten:

Orion Ausschnitt

Ein Ausschnitt aus dem Sternbild Orion, erstellt mit dem Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional

Zur Orientierung: Die Kette aus den Sternen Alnitak, Alnilam und Mintaka ist der Gürtel des Orion.

Der Krebsnebel M1:

Wir wollen den dunklen Himmel Nutzen, um den berühmten Krebsnebel  –  auch Krabbennebel genannt  – aufzusuchen. Er befindet sich in den Hörnern des Sternbildes Stier. Das Bild zeigt seine Lage. Achten Sie zur Orientierung auf die hellen Sterne Beteigeuze im Orion und Aldebaran im Stier.

Die Lage des Krebsnebel, erstellt mit Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional

Die Lage des Krebsnebel, erstellt mit Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional

In dem sehr empfehlenswerten Buch Deep Sky Reiseführer steht, dass der Nebel sich schon im 10×50-Fernglas als „sehr mattes kleines Wölkchen“ verrät.  Mit einem Teleskop ab sechs Zoll Öffnung ist die Form des Nebels bereits deutlich erkennbar. Der Reiseführer bereitet den Beobachter sehr gut auf das vor, was er am Okular erwarten kann. Dies wird auch dadurch unterstützt, dass im Buch nur Zeichnungen und Amateurfotos verwendet werden. Mit dem zum Buch passenden Deep Sky  Reiseatlas finden Sie leicht das Objekt am Nachthimmel. Wer ein GoTo-Teleskop benutzt, kann auch einfach die Katalognummer M1 eingeben, denn der Krebsnebel trägt die Nummer 1 im berühmten Katalog von Charles Messier (1730-1817).

Was wir sehen ist ein Supernova-Überrest: Ein massereicher Stern ist am Ende seines Lebens in einer gewaltigen Explosion vergangen. Wir sehen, wie seine zerfetzte Hülle sich vom Ort des Sternes ausbreitet. Übrig geblieben ist ein kompakter Sternenrest, der sogenannte Krebs-Pulsar. Chinesische Astronomen dokumentierten im Jahre 1054 das Ereignis, so dass wir eine gute Vorstellung vom Alter des Nebels haben.

Der Krebsnebel, aufgenommen mit dem Weltraumteleskop Hubble. Credit: NASA, ESA, J. Hester and A. Loll (Arizona State University)

So spektakulär wie in dieser Aufnahme des Weltraumteleskop Hubble werden Sie den Supernova-Überrest  natürlich nie mit Ihrem Teleskop sehen können. Aber ist es nicht zu tiefst befriedigend, ein so spektakuläres und berühmtes Objekt am Nachthimmel selbst gefunden und mit eigenen Augen gesehen zu haben?

Tipps zum Wochenende: Planetenreigen und der Himmelsjäger Orion

29. Januar 2016, Stefan Taube

„Das Leitsternbild des Winterhimmels ist der Orion“, schreibt Hans-Ulrich Keller im Kosmos Himmelsjahr 2016. Der Mond erreicht das letzte Viertel seiner Bahn und dazu noch seine größte Erdferne. Er geht also erst spät auf und stört die Himmelsbeobachtung kaum. Eine gute Zeit also, sich diesem Sternbild zu widmen.

Das Sternbild Orion finden wir abends in Richtung Süden. Einsteigern hilft eine drehbare Sternkarte. Mit seinen hellen Sternen ist es recht markant und mit etwas Fantasie erkennt man tatsächlich eine menschliche Figur darin, die Figur des Himmelsjägers Orion.Hier sehen wir es dargestellt mit der Planetariumssoftware Kosmos Himmelsjahr 2016 Professional:

Das Sternbild Orion

Das Sternbild Orion

Beachten Sie den farblichen Kontrast zwischen den beiden hellsten Sternen des Sternbildes: Der Schulterstern Beteigeuze leuchtet im warmen orange, während Rigel, der Stern im Knie des Jägers, ein heißer bläulicher Stern ist. Die Planetariumssoftware überhöht den Unterschied etwas, doch im Teleskop kommt er gut zum tragen.

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des Orion ist sicherlich der Orionnebel M42. Hierbei handelt es sich um ein Sternentstehungsgebiet, eine riesige Wolke aus Gas und Staub, die von jungen, heißen Sternen zum Leuchten angeregt wird. Seine Größe und relative Nähe macht den Orionnebel zu einem der beliebtesten DeepSky-Objekte. Jeder, der eine Kamera an sein Teleskop anschließt, will sie an M42 testen:

Der Orionnebel M42

Der Orionnebel M42

Das Bild stammt von meinem Kollegen Carlos Malagon und wurde mit einer Atik-Kamera am Omegon-Teleskop N 152/750 EQ-300 aufgenommen. Das Bild akzentuiert stark die Struktur des Nebels. Wenn Sie M 42 im Okular anschauen, werden Ihnen hingegen vor allem die vier hellen Trapezsterne auffallen, die den Nebel mit ihrer UV-Strahlung von innen heraus zum Leuchten anregen.

Die zweite Nachthälfte gehört dann wieder dem Mond und Jupiter. Dabei gilt: Frühaufsteher werden belohnt! Sie können alle mit bloßem Auge sichtbaren Planeten auf einmal sehen. Aufgereiht auf der Linie der Ekliptik überspannen sie den frühmorgendlichen Himmel. Das ist besonders reizvoll am Montagmorgen, also am 01. Februar. Dann stehen sich der abnehmende Halbmond, der Planet Mars und der Stern Alpha-Librae recht nahe und geben ein schönes Motiv für Himmelsfotografen.

Das Beste am montagmorgen ist der Himmel!

Das Beste am Montagmorgen ist der Himmel!

Die Grafik oben wurde mit der Software Clear Sky 1.0 erzeugt. Sie zeigt den Himmelsanblick in Richtung Süden am Morgen des 01. Februar um 06:00 Uhr gerechnet für Augsburg. In der Mitte stehen Mond und Mars im Sternbild Waage. Jupiter ist noch weiter westlich zu sehen. Saturn ist bereits gemeinsam mit dem Sternbild Skorpion aufgegangen, Venus und Merkur werden folgen. Der Blick von einer Anhöhe mit freiem Horizont ist da sicherlich von großem Vorteil. Wenn Sie Ihre Freunde beeindrucken wollen, erwähnen Sie so ganz nebenbei, dass Alpha-Librae den hübschen Eigennamen Zubenelgenubi hat.

Quelle und Lesetipp: Himmels-Almanach 2016

Tipps zum Wochenende: Plejaden, Hyaden und der Gasriese Jupiter

22. Januar 2016, Stefan Taube

Wenn Sterne aus Gas- und Staubwolken entstehen, geschieht das nicht isoliert, sondern gleich mehrfach. Als junge Sterne bevölkern sie dann in locker gebundenen Gruppen die Galaxie. Die Astronomen sprechen von Offenen Sternhaufen. Diese stellen gerade für Optiken mit großen Gesichtsfeldern ein lohnendes Ziel dar: Benutzen Sie ein Fernglas oder ein niedrig vergrößerndes Okular an Ihrem Teleskop.

Einer dieser Sternhaufen ist mit bloßem Auge leicht erkennbar, nämlich die Plejaden im Sternbild Stier. Archäologen vermuten, dass der Sternhaufen der Plejaden auf der Himmelsscheibe von Nebra abgebildet wurde. Das Sternbild Stier (Taurus) wird vom hellen Stern Aldebaran dominiert. Aldebaran ist das rote Auge im V-förmigen Kopf des Stiers. Das Foto unten zeigt links den hellen Stern Aldebaran. Rechts unten sehen wir übrigens den Doppelstern Theta-1 und Theta-2, dessen beide Komponenten mit 0,09° recht weit auseinander stehen.

Aldebaran

Die Hyaden, fotografiert mit Amateurmitteln

Die V-förmig angeordneten Sterne bilden einen zweiten Offenen Sternhaufen, die Hyaden. Zwischen den Plejaden und den Hyaden läuft die Ekliptik. Das ist die jährliche Bahn der Sonne vor dem Fixsternhintergrund. Da der Mond sich fast in derselben Ebene wie die Sonne befindet, ist er nie weit von der Ekliptik entfernt. Er durchläuft daher regelmäßig  die beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden. Himmelsbeobachter bezeichnen diesen Durchgang poetisch als das goldene Tor der Ekliptik. Das Bild unten markiert Aldebaran, den mit M45 bezeichneten Sternhaufen der Plejaden und die Ekliptik als grün gestrichelte Linie.

Das goldene Tor der Ekliptik

Das goldene Tor der Ekliptik

Gelegentlich schrammt der Mond aber am Türpfosten des goldenen Tores entlang. In der Nacht vom 19. zum 20. Januar war es mal wieder so weit und es kam zu einer regelrechten Bedeckungsshow, als der Mond vor die Sterne der Hyaden zog. Kommendes Wochenende ist es für dieses Schaupiel zu spät, doch lohnt es sich, nach den Plejaden und Hyaden Ausschau zu halten. Die nächste Show kommt bestimmt!

In der zweiten Nachthälfte von Samstag auf Sonntag erreicht der Mond seine Vollmondphase und erleuchtet als natürliche Laterne den Nachthimmel.

Dem hellen Planeten Jupiter kann das Mondlicht kaum etwas  anhaben. Allerdings geht er erst recht spät auf. Sie finden ihn in der Nähe des hellen Sterns Regulus, dem Hauptstern des markanten Sternbildes Löwe. Das Bild unten zeigt den Himmelsanblick in Richtung Südosten mit Mond, Regulus und Jupiter in der Nacht von Samstag auf Sonntag um Mitternacht.

Für Jupiter braucht es eine gute Horizontsicht

Für Jupiter braucht es eine gute Horizontsicht

Die Wolkenstruktur von Jupiter ist immer ein spektakulärer Anblick. Am Samstag um circa 23:00 Uhr ist der berühmte Große Rote Fleck auf der Planetenscheibe zu sehen. Die vier großen Monde des Jupiters reihen sich ab circa 21:45 alle östlich des Planeten auf. Die exakten Zeiten hängen von Ihrem Beobachtungsstandort ab. Sie können sie mit einem Planetariumsprogramm ermitteln.

Hinweis: Alle Grafiken wurden mit der Software  Clear Sky 1.0 – Software für die Himmelsbeobachtung erzeugt. Dieses Programm hilft Ihnen bei der Planung Ihrer Beobachtungen.

Infografik Himmelsfahrplan 2016: Welche 11 Astrohits Sie dieses Jahr nicht verpassen sollten

18. Januar 2016, Marcus Schenk

Was gibt es 2016 am Himmel zu entdecken? Was sollte man nicht verpassen? Wir haben für Sie eine brandneue Infografik mit 11 Beobachtungstipps erstellt. Mit dem „Himmelsfahrplan 2016“ suchen Sie nicht mehr lange, sondern erkennen das Wichtigste auf einen Blick. Ganz so, als würden Sie schnell mal nach einer Zugverbindung Ausschau halten. Genießen Sie das astronomische Jahr 2016!

Wenn Sie die Infografik auch veröffentlichen und in Ihre Website einbinden wollen, benutzen Sie einfach den folgenden Code:

<a href="http://universe2go.com/de/"><img src="https://nimax-img.de/images/cmscontent/blogs/de/u2g-infografik-himmelsfahrplan-2016-de.jpg" alt="Infografik: Himmelsereignisse 2016" width="800px" border="0" /></a>