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Praxis

Wie man Tauwasser vermeidet

Das Thermogramm eines Teleskops
zeigt, wie die Oberseite des Tubus durch die Infrarotabstrahlung
in den Himmel auskühlt und
dadurch beschlägt. G. Dittié Das Thermogramm eines Teleskops zeigt, wie die Oberseite des Tubus durch die Infrarotabstrahlung in den Himmel auskühlt und dadurch beschlägt. G. Dittié

Jeder kennt das, wenn man sein Teleskop draußen aufgebaut hat: Kaum hat man so richtig mit dem Beobachten losgelegt, bedeckt sich alles mit einer Wasserschicht. Erst in Form eines feinen Nebels, dann in immer dicker werdenden Tröpfchen. Interessanterweise ist immer die Seite des Teleskops betroffen, die dem klaren Himmel zugewandt ist. Wenn das Objektiv beschlägt, ist der Genuss schnell vorbei. Dabei fällt der Tau nicht wie Regen vom Himmel herab. Tauwasser entsteht dadurch, dass eine Oberfläche Wärme in den Himmel abstrahlt und dabei bis unter die Temperatur abkühlt, bis zu der die Luft ihre Feuchtigkeit als Dampf halten kann, womit sich dann Tauwasser auf der kalten Oberfläche bildet.

Es ist keine gute Idee, das Tauwasser auf Objektiven oder Okularlinsen einfach wegzuwischen. Die meisten Wischlappen enthalten immer harte Partikel und Fasern, die die Optik auf Dauer zerkratzen würden. Was schon eher geht, ist Hygienepapier aus reiner Zellulose, aber das kann in der Nässe leicht fusseln.

Viel besser ist es, erst gar keinen Tau zuzulassen, indem man wenigstens das Fernrohrobjektiv vor der Infrarotabstrahlung in den Himmel abschirmt. So funktionieren Taukappen. Übrigens gilt: je länger, desto besser, nur die direkte Sichtachse bleibt offen. Eine Verlängerung ist selbst mit einem starken Blatt Papier und Gummiband möglich und schnell gemacht.

Autor: Georg Dittié / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH